chrismon: Sie sind im Hauptberuf Dichter und Künstler, Ihre Frau ist freie Fotografin, Sie haben zwei Kinder. Wie gelingt es Ihnen, sich in Ihrer Existenz sicher zu fühlen?
Arne Rautenberg: Ein gewisses Maß an Optimismus gehört sicher dazu. Seit der Geburt unserer Kinder, zur Jahrtausendwende, mussten wir uns professionell aufstellen. Ich schreibe jetzt seit 35 Jahren Gedichte, und seit zehn Jahren läuft es erstaunlich gut. Es gab auch schwierigere Jahre, wo wir mit einem runtergedrosselten Lebensstil klarkommen mussten, was völlig okay war.
Wie haben Sie sich professionalisiert?
Wir mussten plötzlich schauen, für unsere Arbeiten auch wirklich bezahlt zu werden. Ich habe erste Texte veröffentlicht, für Zeitungen geschrieben, rezensiert, für den Funk gearbeitet, Literaturrätsel initiiert und hatte immer ein paar Bewerbungen für Stipendien laufen. Das war oft erfolgreich. Später hatte ich dann einen Lehrauftrag an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel. Und nach und nach konnte ich mich aufs Schreiben von Gedichten und Lesereisen spezialisieren – und alles andere wieder abwerfen.
4 Wochen gratis testen, danach mit 10 € guten Journalismus und gute Projekte unterstützen.
Vierwöchentlich kündbar.
Gedichtbände von Arne Rautenberg
Im Verlag Wunderhorn:
betrunkene wälder (2021), 112 Seiten, 20 Euro.
Im Peter- Hammer-Verlag:
fünfzehn kilo kolibri. gedichte zum abheben (2021)
kuddelmuddel remmidemmi schnickschnack: Gedichte für alle! (2020)
unterm Bett liegt ein skelett. gruselgedichte für mutige kinder (2016)
Illustrationen von Nadia Budde bzw. Katrin Stangl, jedes ca. 45 Seiten, 14 Euro.