Mein Mann will ein Haustier. Und zwar eines, das nicht traurig guckt, wenn man nicht rausgeht mit ihm; das man nicht in Pflege geben muss, wenn man in Ferien fährt. Es soll selbstständig sein, aber doch auch hilfsbedürftig. Er will Bienen. Auf dem Balkon.
Äh, und wo soll ich dann sitzen? "Wir stellen die Kiste vor die Brüstung, die fliegen gerade raus ins Grüne, die interessieren sich gar nicht für dich", sagt er. Aber Bienen stechen! "Nee, die sind ganz friedlich, du darfst sie nur nicht drücken." Hab ich nicht vor. Er fragt dann doch lieber das Frankfurter Grünflächenamt, ob er 200 Meter weiter, auf eine städtische Wiese, eine Bienenkiste hinstellen darf, direkt am Bahndamm. Er darf.
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Honigbienen sind nicht vom Aussterben bedroht; weltweit hat die Zahl der Bienenstöcke in den letzten Jahrzehnten zugenommen, auch in China. Bedroht sind dagegen die Wildbienen. Das sind keine wilden Honigbienen, sondern ganz andere Bienen – manche sind noch nicht mal gestreift, sondern schwarz, dünn, winzig, aber auch die dicken Hummeln gehören dazu.
Auch Wildbienen und Schwebfliegen (die sehen aus wie kleine Wespen) tragen Pollen von Blüte zu Blüte, oft sind sie sogar effektivere Bestäuber als die Honigbiene, wie die Wissenschaftlerin Alexandra-Maria Klein in einer internationalen Studie herausfand. Wildbienen zum Beispiel fliegen auch bei kühlem Wetter und sogar bei Nieselregen herum, wenn Honigbienen lieber zu Hause bleiben. Ohne die Wildbienen sähe es nach einem verregneten Frühling schlecht mit Äpfeln aus. Grund für das rasante Insektensterben sind vor allem die zunehmende Bebauung freier Flächen und die intensive Landwirtschaft.