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Man glaubt es ja kaum, dass Frauen noch solche Sprüche zu hören bekommen: "Sie studieren doch sowieso nur, um diplomierte Hausfrau zu werden." Das sagte jemand zu Nicola Bühler, geboren 1985, in ihrem Studium der Ernährungswissenschaften. Sie ist Chefin einer Firma für Naturheilmittel geworden. Bühler ist eine von 16 Unternehmerinnen, die in einem ermutigenden Buch vorgestellt werden. Und Mut braucht es unbedingt - nur 38 Prozent aller Gründungen erfolgen von Frauen. Bei den hippen Start-ups sind es sogar nur knapp 12 Prozent!
Ursula Ott
Es macht Spaß, die Lebensläufe der sehr unterschiedlichen Frauen zu lesen. Da ist Muhterem Aras, die im Jahr 2000 die erste türkischsprachige Steuerkanzlei in Stuttgart gründete und heute ein hohes Staatsamt bekleidet, Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg. Sie ist ihrer Mutter dankbar, die den Umzug der Familie von einem anatolischen Dorf nach Deutschland forcierte. Und indirekt auch ihren Geschwistern: "Als drittes Kind musste ich für alles kämpfen. Heute bin ich dankbar, weil es mich viel besser auf das Leben vorbereitet hat."
Oder Antje von Dewitz, Chefin des Outdoorartikel-Herstellers Vaude im Hinterland von Tettnang. Dort war sie als Kind eher Außenseiterin: Protestantin im katholischen Oberschwaben, Hochdeutsch sprechend statt Schwäbisch. Die Mutter von vier Kindern und Chefin von über 500 Angestellten ist heute gern gesehener Talkgast in Sachen Familienfreundlichkeit. Ihr Antrieb: "Unsere Welt ein Stückchen besser machen." Das könnte als Überschrift fast über jedem Kapitel stehen: Diese Frauen wollen Macht. Und sie wollen sie nutzen, um etwas Gutes zu bewirken. Wie schön.