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Zweiundfünfzig Jahre Ehe, das steckt man nicht so ohne weiteres weg. Zweiundfünfzig Jahre Ehe, das führt zu Abhängigkeiten und Absonderlichkeiten, die Außenstehende nicht begreifen. Walter und Barbara Schmidt sind ein solches Paar, das auf über ein halbes Jahrzehnt ehelicher Gemeinschaft zurückblickt. Ihre häuslichen Verhältnisse sind klar geregelt: Patriarch Walter lässt seine Frau die Hausarbeit machen und pflegt sein konservatives Weltbild. Bis Barbara eines Tages schwer erkrankt und ihrem Mann, der nicht einmal weiß, wie man Kaffee kocht, keine Wahl bleibt, als seinen Alltag selbst zu regeln. Welche Entwicklung Walter nimmt, davon erzählt Alina Bronsky in gewohnter Weise: klug, komisch, schräg und menschenfreundlich.
Der Held in Peter Stamms neuem Roman ist Mitte fünfzig. Seine Arbeitskraft als Archivar in einem Pressehaus wird nicht mehr benötigt und so verlagert der Eigenbrötler die große Sammlung kurzerhand in seinen Keller. Als wäre nichts geschehen, setzt er der "Unberechenbarkeit der Welt" sein Ordnungssystem von Klarsichthüllen und Aktendeckeln entgegen. So leicht jedoch ist (s)ein Leben nicht zu zähmen. Die Erinnerung an seine Jugendfreundin Franziska, aus der ein Schlagerstar wurde, lässt ihm keine Ruhe. War sie seine wahre Liebe? Lässt sich das Rad zurückdrehen? Von existenziellen Fragen erzählt dieses Buch, im fein austarierten Peter-Stamm-Sound.