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Seit 2006 lebe ich in Deutschland. Ich bin Künstler und Schulbegleiter, Muslim und Mourid, im Senegal gibt es viele Richtungen des Islams. Das Lied, das ich vorstelle, ist ein Zikr oder Zikroulah. Der Text lautet: "Wäre Scheich Ibra Fall nicht gewesen, würde Bamba von uns gehen, ohne dass wir ihn gekannt hätten." Ahmadou Bamba ist ein Heiliger und Begründer des Mouridentums – einer Sufi-Bruderschaft im Senegal. Scheich Ibra Fall war sein Schüler.
Diese Musik bringt uns Gott näher. Man spürt, dass man ihm nah ist. Als wäre man nicht mehr auf der Erde, man ist voller Kraft.
Wir spielen das Lied oft zusammen am Donnerstagabend, dem Tor zum Freitag. Manchmal musizieren und tanzen wir den Zikr bis in die frühen Morgenstunden, um den lieben Gott zu ehren und ihm zu danken. Irgendwann hat man keine Kontrolle mehr, weil es der Seele guttut. Es kommt vor, dass manche plötzlich schreien und hinfallen.
Bei mir geht alles einfach in mein Herz. Manchmal kommen mir Tränen. Ich erinnere mich an schöne Momente und zehre davon. Schön ist für mich: Gesundheit, Arbeit, Familie und gute Menschen um mich herum. Dann hat man alles.
Serie Tonspuren
Für diese Reihe haben die Fotografen Anna-Kristina Bauer und Andreas Graf Menschen verschiedener Religionen nach ihrem Bezug zu spirituellen Liedern befragt. Mehr Infos zur Serie Tonspuren: www.chrismon.de/musik.