Religion und Seelenruhe
Macht Religion ­gelassener?
. . . und wäre das angesichts der Weltlage überhaupt angebracht?
Lisa Rienermann
Lena Uphoff
21.10.2025
3Min

Nehmen wir die Klimakrise oder den Nahostkonflikt oder eine beliebige ­andere Großlage unserer ­Tage. Wie kann man da nur gelassen sein? Das ist eine berechtigte Frage, und trotzdem sehnen sich viele Menschen nach innerer Ausgeglichenheit. Auch weil diese Welt so ist, wie sie ist.

Könnte der Ausweg vielleicht ein christlicher Blick auf die Welt sein?
Eigentlich scheint ja eher Aufge­regtheit oder Anspannung der passende seelische Zustand zu sein. Weltberühmt geworden ist das Zitat der Klimaaktivistin Greta Thunberg, die im Januar 2019 vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos über den Klimawandel sprach und sagte, sie wolle keine Hoffnung, sondern: ­ "Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst fühlt, die ­ich jeden Tag fühle. Und dann will ich, dass ihr handelt."

Thunberg ruft zum Handeln auf, und genau darin trifft sich die nach Panik verlangende ­Klimaaktivistin mit vielen hoffnungsvollen ­Chris­tin­nen und Christen, die diese Welt besser machen wollen. Denn klar ist: Die Krisen dieser Welt fordern dazu auf, zu handeln und nicht die Hände in den Schoß zu legen. Nur wie? Und woher soll man die Kraft dazu nehmen?

Hektik und Panik helfen hier nicht. Schlimme Situationen werden durch sie nur noch unerträglicher oder gar gefährlich. Man denke nur an Massen­paniken bei Großevents: Niemand denkt mehr richtig, alle rennen in die gleiche Richtung, und oftmals werden sogar Menschen totgetrampelt. Gerade herausfordernde ­Si­tua­tio­nen verlangen nach Überblick und überlegtem Handeln. Das gelingt viel eher, wenn sich die handelnden Menschen ruhig und selbstbewusst an ein Problem machen. Das ist ein gutes Argument für Gelassenheit.

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