Man muss sich nicht in die Nacht rauswagen, um Nachtigallen-Männchen zu hören, die singen nämlich auch tagsüber, gern aus dichten, struppigen Buschgruppen am Wegrand. Am Tag wollen sie damit ihr Revier verteidigen, nachts überfliegende Weibchen anlocken. Von etwa Mitte Mai bis Ende Juni singen nachts nur noch die Singles. Mitte August ziehen die Nachtigallen zur Überwinterung ins tropische Afrika, zum Beispiel in den Senegal. Bis sie im April wiederkommen.
Wer noch nie bewusst eine Nachtigall hat singen hören: Die singt nicht nur schön. Die knarrt und knattert auch. Und dann wieder das "Schluchzen", das sie bekannt gemacht hat. Kurze Strophen nur, die aber höchst unterschiedlich sind. Der bekannte Ornithologe Peter Berthold hatte mal im Anschluss an ein Interview mit chrismon noch ein paar Vogelstimmen vorgezwitschert, eben auch die Nachtigall. Und hier sieht man den unscheinbaren Vogel und hört ihn drei Minuten lang singen, in einem Video aus dem Nationalpark Unteres Odertal von Naturfilmer Stephan Schulz.
Gehört die Brennessel in den Garten?
Die Große Brennnessel steht nun in voller Pracht da, besonders gern an Wegrändern und hinter Büschen. Denn dort haben Hunde (und Menschen) Urin hinterlassen – und Brennnesseln lieben Stickstoff.
Eine Zeitlang wurde Menschen, die ihren Garten naturnah gestalten wollten, der Rat gegeben, auch Ecken mit Brennnesseln einzurichten. Damit die Raupen von Schmetterlingen wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Landkärtchen was zu mümmeln haben. Das ist Unsinn, findet der britische Botaniker Ken Thompson, Autor von "No Nettles needed". Es gebe außerhalb der Gärten genügend Brennnesseln.
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