Sterbebegleitung
Er begleitet Menschen bis zuletzt
Talha Sajjad ist 24 Jahre alt und engagiert sich ehrenamtlich im Hospizdienst. Wie fühlt es sich an, als junger Mensch Sterbende zu begleiten?
Älterer Mann sitzt auf einem Krankenbett. Seine Hand ruht auf den Beinen. Die Hand einer jüngeren Person greift nach seiner Hand
Die Aufgabe eines Hospizbegleiters: Zwei Menschen kommen in Kontakt zueinander
DMP / Getty Images
Lena Uphoff
26.09.2024
5Min

chrismon: Nur wenige Menschen unter 30 engagieren sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit. Wie kamen Sie auf die Idee, Hospizbegleiter im ambulanten Malteser Hospizdienst Frankfurt zu werden?

Talha Sajjad: Letztes Jahr ist mir beim Einkaufen ein älterer Herr aufgefallen, der auf dem Boden saß und betrunken wirkte. Er hat immer wieder nach Leuten gerufen, aber die meisten sind vorbeigelaufen. Ich habe mich sehr gewundert, was mit ihm los ist und bin zu ihm gegangen. Er war gar nicht betrunken. Er hatte nur keine Kraft, aufzustehen. Ich habe ihm hochgeholfen und ihn nach Hause begleitet. Er wohnte in der Nähe. Er strahlte und freute sich so, dass ich ihm zugehört habe. Ich fand es auch gut, mit ihm zu reden. Er war sehr sympathisch und lustig. Er hat offenbar nicht viele Bezugspersonen, das tat mir sehr leid. Ich habe immer wieder an diese Begegnung gedacht und irgendwann kam mir der Gedanke: Ich habe die Zeit und die Ressourcen, um mich ehrenamtlich zu engagieren und ältere Personen zu begleiten, dass sie nicht in Einsamkeit leben müssen.

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