Garten Eden
Biss Eva in einen Apfel?
Eva biss im Garten Eden in einen Apfel - das ist doch klar. Wirklich? Theologe Uwe-Karsten Plisch erklärt, was es mit diesem Obst auf sich hat und ob es wirklich ein Apfel war
Junge Frau beißt in einen Apfel
In der jüdischen Tradition wachsen am Baum der Erkenntnis Feigen statt Äpfel
StefaNikolic / iStockphoto
26.09.2024
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Die Bibel spricht nur von der Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Vielleicht dachte der Autor der Paradieserzählung an einen Baum eigener Art. Während die jüdische Tradition eher an einen Feigenbaum denkt, denkt man in unserem Kulturkreis an einen Apfel. Der lässt sich nicht nur gut teilen, wie bei Schneewittchen, in der lateinischen Bibelübersetzung heißt das Böse malum, das genauso geschrieben wird wie das lateinische Wort für Apfel.

Auch der hebräische Text steckt voller Wortspiele. Die Schlange ist klug, arum, der Mensch, der vom Baum der Erkenntnis gekostet hat, erkennt, dass er nackt ist, erom (1. Mose 3,1 und 7). Aber auch die Schlange ist nackt: ein Tier ohne Fell. In der Geschichte geht es nicht um Moral. Gut und Böse meint einfach alles, was nützt oder schadet. Selbst-Erkenntnis gebiert Scham und das Wissen um unsere Sterblichkeit macht den Tod für uns erst real. Denn Gott hatte gesagt: Sobald du davon isst, musst du sterben (1. Mose 2,17).

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