spargel
Susanne Breit-Keßler Spargel
Susanne Breit-Keßler
Spargel grün-weiß
05.05.2020

Es ist Spargelzeit! Wer das weiße oder grüne Gemüse mag, kann sich jetzt austoben. Suppe, Salat, Sorbet, Beilage .... Ich bin mehr der Fan des grünen Spargel. Man muss weniger schälen. Und er schmeckt knackiger, verträgt obendrein würzigere Soßen und ordentlich Parmesan. Und was mit Käse daher kommt, hat schon mal prinzipiell meine Sympathie, wenn es nicht gerade Blauschimmel ist.

Aber natürlich ist auch der weiße Spargel nicht zu verachten. Vor allem deswegen, weil er Erinnerungen an die Kinderzeit wachruft. Es war immer ein Festtag, wenn es Spargel gab - und dafür kam natürlich nur der Sonntag in Frage, weil er der einzige Tag war, an dem ein besonderes Stück Fleisch serviert wurde. Für mich entscheidend war und ist die Soße: Nicht einfach Butter, sondern Hollandaise, Bearnaise, Maltaise...

Ausnehmend gut!

Allein die Namen klingen nach lukullischen Highlights. Wichtig ist nicht nur die klangvolle Bezeichnung, sondern in meinen Augen oder besser: in meinem Magen auch der Kaloriengehalt. Ordentlich Butter und Sahne muss dran sein, damit es schmeckt. Ja, ich weiß - manch einer soll auf seine Linie achten oder aus gesundheitlichen Gründen das Fett reduzieren. Da mische ich mich mal lieber nicht ein. Aber auch hier ist es wie sonst im Leben:

Wenn man sich nicht jeden Tag alles erlaubt, kann man es sich gelegentlich ausnehmend gut gehen lassen. Spargel etwa genießt man am Besten frisch  von April bis zum Johannistag im Juni. Damit das Gemüse auch in der nächsten Saison Spargeltriebe hervorbringen kann, muss es einen grünen Busch bilden. Durch Photosynthese sammelt der Spargel Energie, die er in der Wurzel einlagert und mit der er im Frühjahr neu austreibt.

Dafür braucht er hundert Tage  - bevor der erste Frost kommt. Deswegen wird am Johannistag der letzte Spargel gestochen. Er ist also eine Köstlichkeit, die begrenzt zur Verfügung steht. Und wenn man da mal in überschaubaren Mengen gewichtige Soßen hinzugibt ... . Zwischendurch schmeckt feiner Spargelsalat mit ein wenig Essig und Öl, einem Hauch  Schinken, etwas gehacktem Ei und Schnittlauch. Garantiert leicht und luftig.

Vom Blog zum Buch:
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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.