München/Berlin (epd). Das Deutsche Theatermuseum in München erwirbt das Lebenswerk des Bühnen- und Kostümbildners sowie Opernregisseurs Jürgen Rose. Der 1937 im sachsen-anhaltinischen Bernburg geborene Rose habe mehr als 300 Bühnenräume und Kostüme für alle Theatergattungen geschaffen, teilte die Kulturstiftung der Länder am Montag in Berlin mit. Die 3.642 grafischen Blätter und 111 Modelle umspannten mehr als fünf Jahrzehnte Geschichte des Schauspiels, der Oper und des Balletts. Gefördert wurde der Ankauf durch Mittel der Kulturstiftung und durch die Direktorenkonferenz der staatlichen Museen in Bayern.
Einblicke in ein "halbes Jahrhundert Theatergeschichte"
Roses Wirken sei aus dem Münchner Theaterleben "nicht mehr wegzudenken", sagte der Stiftungs-Generalsekretär Markus Hilgert laut Mitteilung. Deswegen sollte Jürgen Roses Lebenswerk auch in München aufbewahrt werden. Im Deutschen Theatermuseum befänden sich schon die Archive anderer Künstler, mit denen Rose gemeinsam an Produktionen gearbeitet habe. Zusammen böten sie Einblicke in ein "halbes Jahrhundert Theatergeschichte". Anhand der ebenfalls im Archiv befindlichen Fotografien von Oda Sternberg könne man die Umsetzung von Roses Entwürfen in der Realität nachvollziehen.
Rose begann seine Laufbahn an einem Drei-Sparten-Theater in Ulm, seit 1960 arbeitete er an zahlreichen Produktionen am Nationaltheater, am Residenztheater und an den Kammerspielen in München mit. Er stattete Schauspiele, Opern und Ballette an großen Häusern etwa in Kopenhagen, Hamburg, Wien, Genf, London und New York aus, auch für die Bayreuther und Salzburger Festspiele war Rose tätig. Beinahe ausnahmslos schuf er für eine Produktion immer Bühnenbild sowie Kostüme gemeinsam.