Coburg (epd). Die Ausstellung ist der zentrale Beitrag des Freistaats Bayern zum 500. Reformationsjubiläum. Sie ist ab Dienstag bis zum 5. November in der Veste Coburg und in der Kirche St. Moriz zu sehen. An authentischen Wirkungsstätten Luthers werde der Blick auf einen "Umbruch der Weltgeschichte" gelenkt, sagte der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), der die Schau in Vertretung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) eröffnete.
"Die Ausstellung ist ein Zeitpanorama"
Mit Städten wie Coburg, Augsburg und Nürnberg gehöre Bayern zu den "Kernlanden des Protestantismus", sagte der bayerische evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in der St.-Moriz-Kirche. Zwar werde der Freistaat in der Regel mit der katholischen Kirche in Verbindung gebracht, doch "das Erbe, das die Reformation in Bayern hinterlassen hat, ist mehr als Folklore, derer man sich gelegentlich erinnert", sagte Bedford-Strohm laut Redemanuskript.
Nach den Worten von Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, liegt der besondere Reiz der Coburger Präsentation in der Kombination von Originalexponaten und historischen Schauplätzen, die den Besuchern ein besonders authentisches Erlebnis ermöglichten: "Sie ist viel mehr als nur eine bayerische Luther-Ausstellung. Sie ist ein Zeitpanorama."
Coburg gilt neben Augsburg als die bedeutendste bayerische Lutherstadt. Auf der Veste Coburg lebte Martin Luther im Jahr 1530 während des Augsburger Reichstags mehrere Monate lang, arbeitete an seiner Bibelübersetzung und verfasste mehrere Schriften. In Coburg entstand auch sein berühmtes Glaubenslied "Ein feste Burg ist unser Gott". Veranstalter der Landesausstellung sind das Haus der Bayerischen Geschichte, die Coburger Landesstiftung und die Stadt Coburg, unterstützt durch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Kirchengemeinde St. Moriz.
Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.