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Wer nach Tschechien einreist, kann sie nicht übersehen: Die vielen Werbeschilder für Nachtclubs und die vielen Mädchen und Frauen, die am Straßenrand und auf Parkplätzen stehen. Das Geschäft mit dem schnellen und billigen Sex floriert in der Grenzregion, es lockt vor allem Freier aus Deutschland an. „Viele der Frauen prostituieren sich nicht freiwillig“, sagt Cathrin Schauer vom Hilfsverein KARO e. V. „Immer wieder locken Menschenhändler Mädchen aus armen Regionen Osteuropas mit Putz- oder Kindermädchenjobs und verkaufen sie dann als Sexsklavinnen an Bordelle. Aber es gibt auch Frauen von hier, deren Familien sie zwingen, auf den Strich zu gehen.“
Die KARO-Mitarbeiterinnen sind regelmäßig in der Region, sprechen mit den Frauen, helfen beim Ausstieg. Seit 2009 betreiben sie ein Schutzhaus mit geheimer Adresse. Dort wohnen bis zu 25 Frauen, auch mit Kindern, die vor Zuhältern oder gewalttätigen Ehemännern geflohen sind. Sie erhalten psychosoziale, therapeutische und rechtliche Hilfen. Problem: Das Haus ist gemietet, und der Besitzer will es verkaufen. Er würde KARO den Zuschlag geben, für 300 000 Euro. Der Verein sammelt deshalb Spenden.