Die Patin, Birgit Ossenkamp: „Per Post kam das Foto: Ein schmales Kindergesicht, kurze dunkle Haare. Bojidar. Neun Jahre alt, bulgarisches Heimkind und ab sofort: mein Patenkind. Ich überwies jährlich 100 Euro an den Verein, der das Heim unterstützt. Schickte ihm Süßigkeiten, auch mal Sportschuhe und schrieb: ‚Wie geht es dir? Was sind deine Sorgen?‘ Er antwortete fast immer gleich: ‚Mir geht es gut, keine Probleme.‘ Seine Mutter ist tot, der Vater kümmert sich nicht um ihn. Das erfuhr ich erst nach und nach. Heute ist Bojidar 16 Jahre alt. Ich habe ihn dreimal besucht, wir mailen uns. Ich mache mir ein bisschen Sorgen: In zwei Jahren wird er das Heim verlassen. Ob er Fuß fassen kann auf dem Arbeitsmarkt, als Romajunge ohne Ausbildung? Ich werde ihn weiter unterstützen, dann erst recht. ‚Normale‘ Patenschaften laufen oft aus, wenn die Kinder flügge werden. Ich glaube, bei uns geht’s dann erst richtig los.“
Foto: Birgit Ossenkamp
Düsseldorf – Bulgarien: Die Geschichte einer Patenschaft über 2000 Kilometer
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