Berlin (epd). Bundesländer und Bundesregierung müssten sehr zeitnah für Klarheit sorgen, dass bei möglichen Ausgangssperren Medienvertreter ihrer Arbeit nachgehen können, "was in diesen Zeiten noch wichtiger ist als sonst", sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.
"Die Menschen können nur von Journalistinnen und Journalisten verlässliche und sauber recherchierte Informationen über die Corona-Infektion und ihre Folgen bekommen", betonte Zörner. Im Falle einer Ausgangssperre wegen der Corona-Epidemie müsse die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Journalisten gesichert sein.
Kinder in Notbetreuung
Als systemrelevante Berufsgruppen zählen im Katastrophenfall Berufe, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe eintreten würden. Zu den sogenannten kritischen Infrastrukturen zählen laut Bundesinnenministerium etwa die Trinkwasserversorgung, die Stromversorgung oder die Gesundheitsversorgung. Von den 16 Bundesländern weisen bislang nur Nordrhein-Westfalen und Bayern auch Medien als kritische Infrastruktur aus.
Ebenso sollten die Kinder von Medienvertretern in die Notbetreuung von geschlossenen Kitas und Schulen gehen können. "Von den Schließungen und den damit verbundenen beruflichen Einschränkungen sind Journalistinnen und Journalisten nicht weniger betroffen als andere systemrelevante Berufsgruppen", sagte Zörner.