Herne (epd). Das Journalisten-Zentrum Herne nimmt am 2. Januar 2020 seinen Geschäftsbetrieb auf. "Eine unabhängige und verlags- sowie senderübergreifende Journalistenausbildung ist ein wertvolles Gut für eine demokratische Gesellschaft", sagte der Trägervereinsvorsitzende Frank Überall am Donnerstagabend dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dem Verein "Neue Gesellschaft für publizistische Bildungsarbeit" sei Gemeinnützigkeit attestiert worden. "Spenden sind also willkommen und erwünscht", sagte Überall, der auch Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) ist.
Das Journalisten-Zentrum Herne ist die Nachfolgeeinrichtung für das insolvente Haus Busch in Hagen, das zum Jahresende schließt. Der Weg bis zur Gründung der neuen Institution sei "nicht einfach" gewesen, sagte Überall. Das Zentrum ist Teil des Journalisten-Campus im Shamrockpark in Herne, dem ehemaligen Konzernsitz der ehemaligen RAG-Aktiengesellschaft. Direktorin des Zentrums ist die freiberufliche Dozentin und Journalistin Dagmar Thiel.
Anmeldungen erfolgreich angelaufen
Das Institut will klassische journalistische Aus- und Weiterbildung anbieten. Schwerpunkt der Arbeit sind Volontärsseminare, sowohl für Journalisten als auch zukünftige Beschäftigte der PR-Branche. Die Anmeldungen dafür sind nach Angaben des Zentrums erfolgreich angelaufen. Die Arbeit der neuen Einrichtung soll durch ein Kuratorium begleitet werden, das noch durch den Vorstand berufen wird.
Bereits Ende November sollte der Start des Zentrums offiziell bekanntgegeben werden. Eine erste Pressekonferenz des Trägervereins gemeinsam mit der Stadt Herne wurde damals aber kurzfristig unter Verweis auf "Termingründe" abgesagt.
Das Hagener Journalistenzentrum Haus Busch stellt Ende Dezember nach 45 Jahren seinen Geschäftsbetrieb ein. Als Grund für die Insolvenz wurde eine hohe Rückforderung von Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen genannt, die nicht geleistet werden könne, ohne dauerhaft in finanzielle Probleme zu geraten. Die Verbindlichkeiten summieren sich auf 500.000 Euro.