Die griechische Regierung rechnet für das kommende Jahr mit 100.000 neuen Flüchtlingen aus der Türkei.
18.12.2019

"Wir haben in den vergangenen sechs Monaten 45.000 neue Migranten aufgenommen", sagte der Beauftragte der griechischen Regierung für die Erstaufnahme von Flüchtlingen, Manos Logothetis, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Das heißt, dass wir 2020 mit rund 100.000 neu ankommenden Flüchtlingen konfrontiert sein werden", erklärte Logothetis. Die griechische Regierung will laut dem Beauftragten im kommenden Jahr 10.000 Asylsuchende von den griechischen Inseln in Richtung Türkei abschieben.

18.000 Menschen in Lager auf Lesbos

Derzeit sollen im Camp "Moria" auf der größten Insel Lesbos nach offiziellen Angaben derzeit fast 18.000 Menschen in Zelten und Containern untergebracht sein. Offiziell ist das Lager nur für rund 3.000 Geflüchtete ausgestattet.

Trotz der angespannten Lage hat Deutschland offenbar deutlich weniger Beamte zur Unterstützung auf die griechischen Inseln geschickt. Im Jahr 2019 habe der Bund insgesamt 80 Asylexperten auf die griechischen Inseln entsandt, um bei der Registrierung der dortigen Flüchtlinge zu helfen, berichtet die Funke Mediengruppe unter Berufung der EU-Asylbehörde EASO. Im Jahr davor waren es demnach noch 124 Beamte aus Deutschland, im Jahr 2017 waren es 130.

Das Bundesinnenministerium begründe dies damit, dass die "Entsendungsmöglichkeiten" unter anderem von "internen dienstlichen Verpflichtungen" abhängen würden, berichteten die Zeitungen. Zahlreiche administrative, logistische und weitere bilaterale Unterstützungsmaßnahmen etwa in Form von Sachleistungen seien der griechischen Seite zur Verfügung gestellt oder angeboten worden, wie das Ministerium auf Nachfrage erklärt habe.

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