Fernsehmoderator Georg Restle hat gezögert, nach einer Morddrohung gegen ihn sensible persönliche Daten an die Polizei weiterzugeben.
02.08.2019

Der Redaktionsleiter des WDR-Politmagazins "Monitor", Georg Restle, hatte Angst, dass seine persönlichen Daten bei der Polizei "in falsche Hände geraten". Restle fordert in der Zeitung "Neues Deutschland" (Freitag) Aufklärung und entschlosseneres Handeln gegen mögliche rechtsextreme Netzwerke in den Sicherheitsbehörden.

Rechtsextreme Netzwerke bei der Polizei

"Politisch muss erkannt werden, dass solche Netzwerke die Sicherheit im Land erheblich gefährden", sagte Restle. Er sei zurückhaltend mit dem Begriff des strukturellen Rechtsextremismus, auch wenn die jüngsten Enthüllungen über rechtsextreme Netzwerke bei der Polizei und der Bundeswehr "natürlich nachdenklich machen müssen". Klar sei jedenfalls, dass solchen Entwicklungen jahrzehntelang verharmlost worden seien. "Hier besteht - auch journalistisch - jede Menge Nachholbedarf", sagte er.

Der Journalist hatte nach WDR-Angaben vor rund zwei Wochen eine Morddrohung erhalten, die dem Anschein nach dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sei. Der Sender hat Strafanzeige erstattet. Der Redaktionsleiter und Moderator des Politikmagazins "Monitor" hatte in einem Kommentar für die ARD-"Tagesthemen" am 11. Juli die AfD kritisiert und unter anderem gefordert, die Partei müsse als rechtsextremistisch eingestuft werden.

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