Das "Schokoladenmädchen" in Dresden
epd-bild/Matthias Rietschel
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden rücken eines ihrer berühmtesten Bilder in den Fokus.
27.09.2018

Das "Schokoladenmädchen" von Jean-Étienne Liotard (1702-1789 ist erstmals als Teil seines Werkes zu erleben, sagte der Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister, Stephan Koja, am Donnerstag in Dresden. Rund 40 Pastelle, Ölgemälde, Zeichnungen und Grafiken geben in der Ausstellung Einblick in das Schaffen des Schweizers Liotards.

Die Präsentation trägt den Titel "Das schönste Pastell, das man je gesehen hat". Insgesamt werden rund 100 Kunstwerke gezeigt, darunter auch Reproduktionen und Transformationen des beliebten Bildes sowie Porzellan wie Kakaotassen und Kännchen.

Pastell im Stil des Rokoko

Das "Schokoladenmädchen" zeigt eine unbekannte Hausangestellte mit einem Tablett in der Hand, auf dem eine Tasse Schokolade und ein Wasserglas stehen. Das Bild gelangte 1745 in die Dresdner Gemäldegalerie. Der italienische Kunsthändler Francesco Algarotti kaufte die "Chocolatière" direkt vom Künstler für Dresden an.

Das Malen mit der Pastellkreide habe ganz dem Geschmack des Rokoko entsprochen, hieß es. Der große Bekanntheitsgrad des Bildes beruhe auf der Darstellung der einfachen Hausangestellten. Bis dahin sei dies ein seltenes Motiv gewesen. Es nehme die Kunst der Aufklärung vorweg.

Die wohl berühmteste Pastellmalerin Rosalba Carriera (1673-1757) bezeichnete das Bild als "das schönste Pastell, das man je gesehen hat". Bereits zu Lebzeiten des Schweizer Künstlers sei das Werk hoch geschätzt worden, hieß es. Zahlreiche Kopien sowie grafische und fotografische Reproduktionen förderten die weite Verbreitung und internationale Rezeption des "Schokoladenmädchens".

Die Ausstellung präsentiert zudem die dreiteilige Sequenz "La tasse au chocolat" des deutschen Malers Hann Trier (1915-1999). Das 1991 entstandene Werk zitiert das "Schokoladenmädchen" in Ausschnitten.

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