Roter Teppich für den neuen Star meines Haushalts
sbk
Quattro-Shopper
Er schleppt und hält Frisches sogar kühl!
Man muss sich nicht mühsam abschleppen mit all seinen Einkäufen. Es geht deutlich bequemer. Technische Hilfsmittel, die einem beim Heimtransport helfen, gibt es genug - und reichlich Anlässe, sich ein solches Gefährt wie einen  Shopper oder Trolley schenken zu lassen. Vieles im Leben wird dadurch einfach leichter
03.01.2024

Die Weisen aus dem Morgenland haben so etwas nicht gebraucht. Sie hatten, nehme ich mal an, Kamele, um ihre Geschenke für das göttliche Kind zu besorgen und sie dann Richtung Bethlehem zu transportieren. Außerdem wäre die Strecke, die sie zurückzulegen hatten, für einen Shopper zu lang gewesen. Und ob er für Gold, Weihrauch und Myrrhe wirklich geeignet wäre, müsste man erst mal ausprobieren. Auf Kamele passt einfach alles. Fast. 

Ich habe zu Weihnachten, weil ich kein Kamel habe, einen neuen Shopper, einen Einkaufswagen in Schwarz-Mint bekommen. Dieser beglückenden Tatsache müssen zwei Bemerkungen vorausgeschickt werden. Zum einen gehöre ich zu den Frauen, die sich dumm und dusselig freuen, wenn sie etwas Praktisches für den Haushalt bekommen. Vor allem dann, wenn sie irgendwann dezent auf den Wunsch hingewiesen haben und der Angetraute durch die Erfüllung desselben zeigt, dass er zuhört. 

So ein Shopper ist keine Altersfrage

Zum anderen ist ein Shopper keine Altersfrage. Ich bin fit genug, um kiloweise Lebensmittel nach Hause zu schleifen. Bloß habe ich keine Lust dazu - und das seit vierzig Jahren. Daher hatte ich mir schon längst einen selber gekauft, um federnden Schrittes von Supermärkten nach Hause zu eilen. Dieser Einkaufswagen hat das schottische Black Watch-Tartan Design, ein schickes grün-blaues Karo. Er passt genau zu einem Hosenanzug von mir. Aber natürlich ziehe ich mich nicht passend zum Shopper an. Wäre ja albern. 

Als der Schneeeinbruch vor dem letzten Weihnachten kam, hatte ich allerlei zu besorgen. Es war eine ziemliche Viecherei, meinen alten, vollgepackten Einkaufswagen hinter mir herzuzerren - über Schneehügel, Eisbrocken und vom Räumungsdienst aufgehäufte weiße Berge hinweg. Hinterher hatte ich alles gut und sicher heimgebracht. Aber selber war ich wie aus dem Wasser gezogen und freute mich nur mäßig über einen 1a Muskelkater. Ein zweirädriger Karren taugt bei solchem Wetter leider nichts. 

Nun besitze ich, wie meine Physiotherapeutin sagt, einen „Rolls Royce“. Sie hat den gleichen. Zwei leise und leichtläufige Fünf-Speichen-„Flüsterräder“ vorne, ausfahrbare Zusatzräder, stufenlos verstellbarer Griff, der den Rücken entlastet. Wie gesagt, keine Altersfrage. In der Werbung heißt es, der Quattro Shopper sei auch für kleinere Menschen ein praktischer Begleiter. Ich werde das ausführlich testen, denn ich bin zwar nicht altersschwach, aber doch eher kurz geraten. 

Das Hauptfach der aufgesetzten Tasche wird mit „Thermo“ beschrieben - ich kann also auch Kaltes in heißen Tagen sicher nach Hause transportieren, um neue Rezepte für „Mahlzeit“ zu erproben. Und durch den Regen oder die Nacht traben, denn das Material ist wasserabweisend und hat Reflektoren. Kamele haben das alles auch drauf - vielleicht bis auf die Lichter. Aber es ist halt eine Platzfrage. Der Einkaufswagen passt in die Wohnung oder in den Keller. Mit einem Kamel wäre das ein Häuchlein schwieriger. 

Mit meinem Quattro Shopper kann ich den täglichen Bedarf für uns und meine Kolumne besorgen. Und natürlich Geschenke. Wenn himmlisch-irdische Kinder etwas brauchen, ist es genauso möglich, es ihnen vorbeizubringen, wie Kranken oder älteren Menschen. Wetter spielt keine Rolle mehr. Und die Farbe? Kamelhaar wäre für mich einfacher zu kombinieren. Aber Schwarz-Mint ist auch gut. Außerdem, wie gesagt, ziehe ich mich nicht passend zum Shopper an. Notfalls könnte ich eine Zweittasche … oder ein Kamel …

Von der Kolumne zum Buch:
Sie wollen mehr lesen? Dann gibt es jetzt das Buch dazu von Susanne Breit-Keßler

"Prost Mahlzeit!".  Für gute Laune beim Kochen, mit vielen Rezepten, Kolumnen und Illustrationen. edition chrismon, 144 Seiten

Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.