- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Gulasch, Knödel, Ente, Pilzrahmsauce, Lebkuchen, Glühwein: Die Dezemberwochen waren köstlich! Und ja, die Gewichtung aus Kohlehydraten und Vitaminen, Kalorien und Bewegung war vielleicht nicht ganz im Gleichgewicht...
Kennen wir alle. Genau wie das irgendwann einsetzende Gefühl der Übersättigung (ich nenne es liebevoll das "Fresskoma"), den kritischen Blick in den Spiegel und die felsenfeste Überzeugung: Im kommenden Jahr wird alles anders!
Ja. Und nein. Ich bin jetzt 44 und kann in meiner Vita auf viele Jahreswechsel, gute Vorsätze und das – nennen wir es - ausdünnen selbiger zurückblicken. Scheitern wäre mir hier ein zu hartes Wort, aber die Erfahrung zeigt: Die Kurve der Motivation zwischen dem 1.1. und dem einsetzenden Frühling fällt dann stark ab.
Lesetipp: Konstantin Sacher über fröhliche Kinder und melancholische Eltern zum Jahresstart
Deshalb möchte ich weder mit Motivationsparolen noch mit dem Versprechen unrealistischer Ernährungsziele um die Ecke kommen. Sondern über meine Liebe zu (opulenten) Salaten erzählen und von einem faszinierenden Detail: Sie schmecken mir am besten zu zweit.
Salat: grüne Blätter, etwas Gurke, eine Anstands-Tomate – fertig? Nicht mit mir. Wenn ich den Salat aus seinem oftmals tristen Beilagen-Dasein heraushole und ihm die Wichtigkeit einer Hauptspeise einräume, dann muss er mehr können. Optisch, geschmacklich – und er soll satt und zufrieden machen.
Je bunter, desto besser! Ich verwende für die Basis verschiedene Salate, etwa Romana, Rucola und Radicchio. Auch in dünne Streifen geraspelte Möhre macht sich hier sehr gut. Gurke und Radieschen sind ebenfalls meist mit von der Partie, und Tomaten dann, wenn sie geschmacklich überzeugen.
So viel zum Fundament – spannend wird es jetzt mit dem, was sich als Topping obendrauf abspielt. Stichwort: satt werden! Das können gekochte Kartoffeln, Ei und Thunfisch im Stil von Nizza-Salat ebenso sein wie in der Pfanne angeschmorte Zwiebeln, Pilze und Feta. Unterschiedliche Temperaturen und Konsistenzen verleihen dem Salat in meinen Augen eine ungeheure Attraktivität. Auch Kichererbsen und Datteln machen hier einen verdammt guten Job.
Die wichtigste Zutat ist für mich aber: ein Food-Buddy, der oder die dem Ergebnis genauso entgegenfiebert wie ich. Ich kann es mir nicht erklären, aber es ist wirklich so: Auch wenn ich regelmäßig nur für mich alleine koche und das Essen solo wirklich genießen kann, klappt das bei Salat in der Regel nicht.
Wie viele schön angerichtete Teller habe ich mir schon hingestellt und begonnen, erwartungsvoll zu essen – und einfach keine Freude empfunden. Teile ich die Salatliebe jedoch mittags mit meiner Kollegin Sangita oder am gemeinsamen Sonntagabend mit meiner besten Freundin, dann freue ich mich richtig. Und gleich ist alles viel besser.
Die gute Nachricht: Diese Begeisterung hält das Jahr über an! Geteilter Genuss scheint die nachhaltigere Form guter Vorsätze zu gesunder Ernährung zu sein. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude beim gemeinsamen Schnippeln, Auswählen der Toppings und vor allem: beim Genießen.