Wegen antisemitischer Darstellungen verhüllt: Installation auf der documenta 2022
Heiko Meyer/laif
Antisemitismus, Identitätspolitik und die Documenta
"Die Sorge um die Palästinenser ist vorgeschoben"
Judenfeindschaft hat immer etwas mit uns selbst zu tun, sagt der Antisemitismusforscher Klaus Holz, denn auch die christliche Identität basiert auf Abgrenzung zum Judentum
Tim Wegner
12.08.2022
6Min

chrismon: Sie haben mit dem Soziologen Thomas Haury eine umfangreiche Studie über israelbezogenen Antisemitismus vorgelegt. Ihre zentrale These ist: Antisemitismus ist immer Identitätspolitik. Was meinen Sie damit?

Klaus Holz: Antisemitismus wertet Jüdinnen und Juden ab. Diesem negativen Bild entspricht immer ein positives Selbstbild. Zum Beispiel davon, wer wir Christen sind oder wir Deutschen.

Peter van Heesen

Klaus Holz

Klaus Holz, geboren 1960, ist Soziologe, Antisemitismusforscher und Autor. Bis zum Frühjahr 2023 leitete er als Generalsekretär die Geschäftsstelle der Evangelischen Akademien. Zuvor hat er das Evangelische Studienwerk e.V. Villigst geleitet. Im Oktober 2021 veröffentlichte er zusammen mit Thomas Haury das Buch "Antisemitismus gegen Israel". Hamburger Edition. 424 Seiten, 35 Euro. Holz hat sich u.a. als Mitglied im Hochschulbeirat der EKD, im Vorstand der FEST in Heidelberg und im Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus des Deutschen Bundestags einen Namen gemacht.

Auf die Juden wird alles projiziert, was dieses Wir stört?

Nehmen Sie zum Beispiel die antisemitische Identifikation der Juden mit Geld: Juden stecken angeblich hinter der Börse, hinter dem unmoralischen Finanzkapitalismus, beuten andere aus. Dem entspricht auf der anderen Seite das Selbstbild eines deutschen Volkes, das sich durch ehrliche, gemeinsame, produktive, schaffende Arbeit erhält. Gute Arbeit versus schlechtes Geld, wobei das Geld die Arbeit ausbeutet und "unsere gute Ökonomie" zersetzt.

Ein weiteres Beispiel für diesen Gegensatz?

Auf der einen Seite die nationalistische Vorstellung: Würden die Juden uns lassen, wären wir eine gute Volksgemeinschaft, die moralisch integriert ist, keine schwerwiegenden Konflikte hätte, einer goldenen Zukunft entgegengehen würde. Alles, was diese nationale Ordnung vermeintlich gefährdet, wird im Juden verkörpert: Internationalismus, Kommunismus, Liberalismus, Finanzkapital, Universalismus, heute der Globalismus.

Passt dazu, dass Verschwörungsgläubige die Juden auch für Corona verantwortlich machen?

Ja. Im rechten und rechtsextremen Spektrum hat sich international die Leitidee durchgesetzt – das gilt für die AfD in Deutschland, für Orbán in Ungarn, für die rechtsextreme Szene in den USA –, dass durch die Konflikte in der Welt und durch die Pandemie Migrationsströme entstehen. Die Rechten sind Rassisten und lehnen Migranten ab. Aber sie gehen noch weiter und behaupten, dass eine internationale Kraft diese Migrationsströme absichtlich verursacht und steuert, um uns durch die "Völkervermischung" auszulöschen. Diese universalistische, treibende Kraft wird wieder im Juden verkörpert.

"Die Psalmen bleiben jüdisch"

Warum immer die Juden?

Entscheidend dafür sind 2000 Jahre christlicher Antijudaismus.

Die christliche Identität basiert auf der Abgrenzung zu den Juden.

Das Christentum entsteht als Strömung innerhalb des Judentums und versteht sich im ersten Jahrhundert als Teil des Judentums. Dann tritt die Frage in den Vordergrund: Ist Jesus der Messias, ja oder nein? Entlang dieser Frage verläuft die Abgrenzung zum Judentum. Die ersten Christen gingen ja davon aus, dass der Messias noch zu ihren Lebzeiten wiederkehrt. Als das nicht passierte, brauchte es eine Erklärung, warum nicht und wie es weitergeht. Diese Erklärungen formten aus einer jüdischen Sekte eine eigenständige Religion mit einer eigenen Struktur, einer eigenen Identität. Zugleich bleibt das Christentum auf das Judentum verwiesen und versteht sich als das "neue Bündnis" im Gegensatz zum "alten Bündnis", das man abwertet.

Ist christliche Identität dann überhaupt möglich ohne Antijudaismus?

Ich hoffe es. Aber dafür müssen wir Christen das Jüdische im Christentum als Jüdisches akzeptieren. Die typisch christliche Antwort war ja: Wir nehmen bestimmte Teile aus dem Judentum weg – die Zehn Gebote, die Psalmen, das Versprechen des Messias - und erklären sie zum Eigenen, weil es die Juden angeblich verwirkt haben. Nein, die Psalmen bleiben jüdisch, auch wenn ich sie als Christ gut finde. Das heißt aber letztlich, wir müssen als Christen eine ambivalente Identität akzeptieren.

Lesen Sie hier, was Judenhass mit Antisemitismus zu tun hat.

"Man behauptet, die Opfer seien zu Tätern geworden"

Nach 1945 haben die Kirchen ihre Schuld im Nationalsozialismus anerkannt und öffentlich bekannt. Auch theologisch wurde viel aufgearbeitet. Aber Umfragen ergeben, dass Kirchenmitglieder genauso antisemitisch sind wie konfessionslose Deutsche. Wie erklären Sie das?

Christen und Christinnen haben ja nicht nur religiöse Vorurteile, sondern sind auch ganz normale Zeitgenossen. Ich kann als Christ verstanden haben, dass es Quatsch ist zu denken, die Juden hätten Jesus ermordet. Und trotzdem dem Verschwörungsglauben anhängen, die Juden steckten hinter dem Finanzkapital oder hinter der Corona-Pandemie.

1945 war allen klar: Die Juden waren Opfer der Nationalsozialisten. Warum hatte sich der Antisemitismus damit nicht erledigt?

Die deutsche Seite war in der Täterposition. Die ist unangenehm, die will man loswerden. Das geht am einfachsten, wenn man behauptet, dass die Opfer zu Tätern geworden sind. Das häufigste antisemitische Vorurteil heute in Deutschland ist: Was die Juden mit den Palästinensern machen, ist genauso schlimm wie das, was die Nazis mit den Juden machten. Das nennt man in der Forschung Täter-Opfer-Umkehr. Da muss ich den Holocaust gar nicht leugnen, sondern erkläre ihn einfach für irrelevant für die Gegenwart und die Zukunft.

Gerade erst habe ich von meinem Friseur gehört: An Israel sieht man ja, dass die Juden nichts gelernt haben aus ihrer Geschichte …

Man kann viel an der israelischen Besatzungspolitik kritisieren, aber sie mit Auschwitz gleichzusetzen, ist so offensichtlich falsch! Das zeigt, dass die Sorge um die Palästinenser vorgeschoben ist. Eigentlich geht es um die Entlastung der eigenen Position.

Lesen Sie hier, wie Sie antisemitische Aussagen erkennen können.

Woher wollen Sie das wissen?

Weil es überhaupt kein Problem ist, sich mit Palästinensern und Palästinenserinnen zu solidarisieren und die Lebensbedingungen in den besetzten Gebieten zu kritisieren, etwa die unzureichende Wasserversorgung, die Lebenserwartung - ohne einen derart absurden Vergleich zu ziehen, dass die Situation dort den Vernichtungslagern oder Todesmärschen entspräche.

"Eine vereinfachte Gegenüberstellung führt zu Verzerrungen"

Auch in der evangelischen Kirche ist die Solidarität mit den Palästinensern groß, besonders mit den palästinensischen Christen. Das ist ja erst mal gut, oder?

Die Empathie für leidende Menschen ist zu begrüßen. Das will ich auch niemandem absprechen oder schlechtreden. Problematisch wird es, wenn man sich der Komplexität des Nahostkonflikts verweigert. Eine vereinfachte Gegenüberstellung von Unterdrückten und Unterdrückern führt zu Verzerrungen.

Inwiefern?

Israel ist Besatzungsmacht in den besetzten Gebieten. Zugleich waren der Zionismus und die Gründung des Staates eine Reaktion auf den fortdauernden Antisemitismus in Europa. Und insbesondere eine Reaktion auf den Holocaust. Dazu kommt, dass nicht nur Israel den Nahostkonflikt verursacht hat. Auch die umliegenden arabischen Staaten waren beteiligt, etwa der Iran, Syrien, Ägypten, auch die internationalen Mächte, die Sowjetunion, die USA. Dass es besetzte Gebiete gibt, ist Resultat des Sechstagekrieges, den nicht Israel angefangen hat. Die ganze Konfliktkonstellation ist sehr komplex. Man darf auch nicht vergessen, dass alle arabischen Nachbarländer seit 1948 den geflüchteten Palästinensern und Palästinenserinnen in ihren Ländern die Bürgerrechte verwehren. Sie halten absichtlich das Flüchtlingsproblem wach, indem sie die Menschen nicht integrieren! Das alles muss man mit ins Bild nehmen. Dazu kommen Hamas und Hisbollah als terroristische Organisationen, die zugleich innerpalästinensisch antidemokratisch und gewalttätig sind. Das entschuldigt nicht alle israelische Politik, aber es erklärt, warum der Konflikt sehr komplex ist.

"Wer echter Antirassist ist, muss gegen Israel sein?"

Warum dreht sich auch in der globalen antirassistischen Debatte so viel um Israel?

Durch den Antisemitismus fällt auf alles Jüdische eine größere Aufmerksamkeit. Deshalb war auch der Nahostkonflikt von Anbeginn an etwas Besonderes. Außerdem lässt sich an diesem Konflikt etwas Prinzipielles festmachen: Ist die Kritik an Kolonialismus und Rassismus ein universaler Ansatz? Ist die Kolonialismus- und Rassismuskritik tatsächlich das große entscheidende zeitgenössische Narrativ, mit dem sich die Welt in Gut und Böse ordnen lässt? Anhand von Südafrika und anderen Ländern lässt sich relativ einfach klären, wer die Unterdrückten und wer die Unterdrücker waren. Mit Israel ist das schwieriger. Und so wird ausgerechnet Israel zu dem Land, an dem sich festmacht, ob man wirklich Antirassist ist oder nicht. Wer echter Antirassist ist, muss gegen Israel sein. Oder andersrum: Dass ich gegen Israel bin, beweist, dass ich Antirassist bin. An Israel zeigt sich, ob ich wirklich konsequent bin. Auch das ist Identitätspolitik.

Lesen Sie hier ein Interview über die Lage im Gazastreifen mit einem deutschen Arzt, der nach dem 7. Oktober vor Ort war.

Es war also kein Zufall, dass dieser Konflikt auf der Documenta eine solche Bedeutung bekommen hat?

Nein, das war kein Zufall. Das hätte man vorher wissen können. Dass die Documenta eine rassismuskritische, kolonialismuskritische Position starkmachen will, ist ja ein sehr guter Ansatz. Indem man das aber so fahrlässig machte, ist dieser ganze Ansatz diskreditiert. Und dann war auch noch das Konfliktmanagement mies. In den Stellungnahmen heißt es immer wieder, man wolle "keine Gefühle verletzen". Es geht nicht darum, keine Gefühle von Juden zu verletzen.

Sondern?

Antisemitismus ist eine menschenverachtende, über Jahrtausende in der Kultur verankerte Ideologie der Ungleichheit und verdient prinzipielle Verurteilung. Wir müssen auch wegkommen von der Opferkonkurrenz. Weg von dem Entweder-oder, entweder Antisemitismuskritik oder Rassismuskritik. Wir brauchen dringend beides. Und beides verweist aufeinander. Auch wenn sich die Widersprüche zwischen beiden nicht in Harmonie auflösen lassen. Wir müssen mit den Widersprüchen leben lernen.

Leseempfehlung
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Es ist richtig, nicht "Die Juden" haben Christus ermordet. Es waren Personen die dort lebten. Auch andere Ethnien konnten beteiligt gewesen sein. Leider taten sie das angeblich im göttlichen Auftrag. So wurde geschrieben und wird es bis heute gesagt. Ohne den Tod Jesu gäbe es das Christentum nicht. Einen Mord im Auftrag Gottes als Religionsstiftung! Und noch verwirrender: Gäbe es überhaupt so lange das Volk der Juden mit ihrer Religion ohne das Christentum? Könnte es auch sein, dass der christliche Antisemitismus (spätesten an jedem Karfreitag erneuert) mit seinem Zwang zum Überleben der Juden in der Diaspora erst die Kräfte zur behaupteten Überlegenheit frei setzte? Dieser "Mummenschanz" (oder besser Schatz?) an verwirren Behauptungen, auch noch mit Latein als Geheimsprache zelebriert, war der Nährboden für den Antisemitismus. Es wäre geradezu paradox, wenn erst das Schlechte dem Besseren (wer hat Wüsten grün gemacht und Nobelpreise erhalten?) zum erfolgreichen Überleben verholfen hat? Das in den Köpfen von Rom, und der Vatikan stürzt ein. Nicht nur der.

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"Alles, was diese nationale Ordnung vermeintlich gefährdet, wird im Juden verkörpert: Internationalismus, Kommunismus, Liberalismus, Finanzkapital, Universalismus, heute der Globalismus."

Nein, es wird in der systemrationalen Konfusion / dem "gesunden" Konkurrenzdenken des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs eingesetzt - Der Kreislauf / der "Tanz um den heißen Brei" des imperialistisch-faschistischen Erbensystems mit stets heuchlerisch-verlogener Schuld- und Sündenbocksuche, nicht erst seit Jesus, sondern seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung ("Vertreibung aus dem Paradies", in die Möglichkeit als Mensch ganzheitliche Eigenverantwortung gottgefällig zu entwickeln!).

Jesus hat versucht dem jüdischen Volk in Erinnerung/Bewußtsein zu rufen, warum sie das auserwählte Volk sind / welches Verantwortungsbewusstsein das instinktive "Individualbewusstsein" und den geistigen Stillstand / die "göttliche Sicherung" vor dem Freien Willen von Mensch auflöst und global/international geistig-heilend selbst- und massenbewusst wirken kann/soll.

Eine gesetzmäßige Agenda für GeschäftsUNsinn/"Bewusstseinsentwicklung" durch rationales Wirtschaften hat die Schöpfung nie formuliert!!!

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Um das Jahr 1200 v. Chr. herum kam es im Nahen Osten zum Zusammenbruch vieler Reiche und Königtümer. Das Ende der Bronzezeit.
Mit dafür verantwortlich waren die so genannten Seevölker, die als Piraten Städte überfielen. Man weiß aber gar nicht so genau, woher die eigentlich kamen. Es war auch sicher nicht ein Volk. Man darf nicht vergessen, zu der Zeit war eine Flotte mit einem Dutzend Schiffen schon eine echte Macht. Wahrscheinlicher ist also, dass es verschiedene Gruppen waren, die sich aufgemacht haben, um zu plündern oder auch um sich anzusiedeln. Einige Namen sind überliefert: Tjeker, Danu (Danaer) oder auch Kretiu (vergl. Kreta).
DNA-Tests haben gezeigt, dass sie aus dem mykenischen Raum kamen, also dem heutigen Griechenland. Das wurde längst vermutet. Das passt auch gut dazu, dass etwa zu der Zeit die mykenische Kultur verschwand. Da muss also irgendwas passiert sein. Ein Volk kennen wir auch aus der Bibel: Die Philister (Palistim), zu denen Goliath gehörte. Sie wurden auch von den Ägyptern erwähnt, dort wurden sie Peleset genannt.
Die siedelten sich im Raum des heutigen Gaza an und gründeten Städte. (Aschkelon, Aschdod, Gat, etc.) Sie waren mit den Kanaanitern, den Vorfahren der historischen Israeliten, verfeindet. Doch nach wenigen Generationen sind sie archäologisch nicht mehr nachweisbar. Sie scheinen in der kanaanitischen Bevölkerung aufgegangen zu sein. Nicht vergessen: Zu der Zeit beteten auch die Vorfahren der Juden noch zu vielen Göttern. Über eintausend Jahre später hieß die Region als Provinz des römischen Reiches „Syria“.
Es kam zu jüdischen Aufständen gegen die Römer. Der entscheidende war der Jüdische Krieg 66 n. Chr., inklusive der Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Er endete mit der Zerstörung der Festung Masada, die heute noch besichtigt werden kann.
Durch die Zerstörung des Tempels ging der kulturelle Mittelpunkt verloren und die jüdische Diaspora begann. Es kam zwar noch jahrzehntelang zu Aufständen. Aber es gab kein zusammenhängendes, jüdisches Staatskonstrukt, kein gemeinsames Staatsvolk mehr. Kaiser Vespasian hatte den Ärger satt. Um diesen Einschnitt zu verfestigen, machte man aus Judäa eine eigene Provinz. Und gab ihr den Namen der ehemaligen Feinde, der ja durch die Bibel überliefert war: Palaestina.
Die ganze Region wurde bis ins vergangene Jahrhundert so genannt.
Aber es gab nie einen Staat Palästina. Es war immer nur eine Region, eine Provinz, später dann ein britisches Mandatsgebiet. Die von anderen beherrscht wurde. Palästina war byzantinisch, durch die Islamische Expansion gehörte es verschiedenen Kalifaten (Abbasiden, Umayyaden) und zwischendurch gab es die Kreuzfahrerstaaten. Zum Schluss gehörte es für 400 Jahre zum Osmanischen Reich, war also türkisch. Das verlor aber den Ersten Weltkrieg und wurde zerschlagen.
Und so lebten auch alle möglichen Völker, Ethnien und Religionen dort.
Die wurden alle „Palästinenser“ genannt. Einfach weil sie in Palästina lebten. Also auch Christen, Juden, Beduinen, Drusen, Christlich-Orthodoxe, usw.
1948 wurde der Staat Israel gegründet und sofort von allen umliegenden Staaten angegriffen. Erstaunlicher Weise konnte sich Israel behaupten.
1964 wurde die PLO gegründet, die Palästinensische Befreiungsorganisation. Und um sich abzugrenzen, fing die nun an, nur noch die in der Region lebenden Araber als Palästinenser zu bezeichnen.
Der Begriff „Palästinenser“ in seiner heutigen Bedeutung ist also gerade mal 60 Jahre alt.
Wenn heute also jemand behauptet, die Region hieße wegen der dort ansässigen Araber so, ist das falsch.
Absurd ist die Herleitung, die Araber seien die Nachkommen der Philister.
Juden flohen vor arabischen und europäischen Nazis ins heutige Erez Israel. Hätten die Araber den Zwei-Staaten-Lösungsvorschlag der UN akzeptiert, anstatt einen Krieg mit Israel zu beginnen, gäbe es den Nah-Ost-Konflikt nicht. Die Palästinenser wollen gar keinen eigenen Staat, sie wollen einfach nur Juden hassen. Kein Volk der Welt hat die ihm angebotene völkerrechtliche Selbstbestimmung so oft abgelehnt wie die Palästinenser.
-Hamas hat am Schwarzen Schabbat keine militärischen Ziele in Israel
angegriffen, sondern unschuldige Zivilisten, u.a. ihre größten politischen
Freunde in Israel, die mit Palästinensern aus Gaza ihnen das letzte
Hemd geteilt haben.
- Hamas benutzt ihre Zivilisten gezielt als Schutzschilder, Sinwar lässt
seine Leute explizit auf der Straße köpfen und grausam zurichten, um sie
der IDF als Opfer unterzujubeln.
- Es gibt in Gaza keine unabhängige Berichterstattung. Die
Berichterstattung, welcher wir uns hier in Westeuropa bedienen, stammt
ausschließlich von palästinensischen Journalisten.
- Die Hilfsgüter der USA schimmeln und rotten am Strand von Gaza vor
sich hin. Die Hamas knallt jeden Gazaner ab, der es wagt, sich ihnen zu
nähern.
- Die Hilfsgüter der IDF hängen am Grenzübergang Kerem Shalom fest,
da die Hamas sie mit Absicht nicht abholt um das Narrativ der
"Hungersnot" aufrechterhalten zu können.
- Die Hamas möchte aus propagandistischen Gründen explizit, dass ihre
Zivilbevölkerung leidet und tut alles dafür, dass dem so ist.
- Die Hamas verschanzt sich völkerrechtswidrig in zivilen Einrichtungen
und provoziert ganz bewusst tote Zivilisten - je mehr desto "besser".
Das hat inzwischen sogar Sinwars Erzfeind aus der Westbank, der
homophobe Abbas bestätigt.
- Das Gründungsmanifest der Hamas von 1988 sieht keinen Frieden mit,
sondern eine arabische "Endlösung" an den Juden auf der ganzen Welt
vor. Dagegen kann man sich nicht bei einem Gespräch mit einer Tasse
Kiwitee wehren. Grade die Deutschen müssten das eigentlich aus
leidlicher Erfahrung wissen.
- Die Hamas orchestriert mit ihrer manipulativen Propaganda die
Emotionen des gesamten politischen Westens.
Und wenn ich schonmal in Fahrt bin, hier noch etwas zu der Situation in der Westbank:
Man kann das Treiben der jüdischen Siedler mit Sicherheit kritisieren. Aber der Westjordanland-Konflikt ist komplex und begann mit der Okkupierung Jordaniens eines jüdischen Gebietes im Rahmen eines Krieges, den die Araber angezettelt haben, nicht die Israelis. Es ist somit ein wechselseitiger Konflikt, an welchem die Palästinenser mindestens soviel Verantwortung tragen wie die Israelis.
Zum linken Mythos über die "kolonialisierte" Westbank:
Wenn man heute durch das Westjordanland fährt, bietet sich einem folgender Anblick:
Auf riesigen landwirtschaftlichen Flächen werden Getreide, Gemüse und Olivenbäume angebaut, stellenweise in riesigen Gewächshäusern. Es gibt einen über hundert Jahre alten Viehmarkt, der Händler aus allen Teilen der palästinensischen Gebiete zusammenbringt. Er ist der wichtigste Viehmarkt im gesamten Westjordanland.
Der Anbau und Export landwirtschaftlicher Produkte ist die größte wirtschaftliche Einnahmequelle des Westjordanlandes.
Diese landwirtschaftlichen Flächen werden allerdings allesamt von Juden, bzw. Israelis bewirtschaftet - welche damit DER Garant dafür sind, dass es im Westjordanland überhaupt etwas zum Exportieren gibt.
Sollten die Israelis hypothetisch irgendwann tatsächlich mal aus der Westbank abziehen, so frage ich mich, was das dann dort geben soll, wenn den Palästinensern der größte Garant für eine autonome wirtschaftliche Selbstbestimmung - nämlich die Israelis - wegbricht.
Dass die Israelis in der Westbank der sicherste Garant für das wirtschaftliche Überleben der dortigen Palästinenser sind, ist eben KEIN kolonialistischer Habitus, sondern das genaue Gegenteil !!!
Die Palästinenser in der Westbank könnten in Geld schwimmen, wenn sie Touristen gegen Eintritt auf den Tempelberg und in die al-Aqsa Moschee lassen würden. Das wurde ihnen von den Juden schon oft vorgeschlagen.
Aber stattdessen lassen sie aus politischer Schikane keine Touristen da hoch und schieben die Verantwortung für ihr Elend lieber den jüdischen Israelis - die auch noch so gnädig sind, sie dafür mit durchzufüttern - zu.
Das ist die Realität hinter dem Mythos der Linken vom "israelischen Kolonialstaat und den unterdrückten Palästinensern."

Und diese Realität ist genau umgekehrt:
Die Palästinenser beuten die Israelis gnadenlos aus und schaffen es seit nunmehr 70 Jahren die Welt mit dieser jammrigen Selbstviktimisierung im Klammergriff zu halten. Es sind die Palästinenser, nicht die Israelis, die keinen Frieden sukzessive Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten wollen.
Denn dann würde unvermeidlich erkennbar, dass es ihnen gar nicht um ihre eigene völkerrechtliche Autonomie geht, sondern nur darum, Juden zu hassen. Kein Volk der Welt hat die ihm mehrfach angebotene völkerrechtliche Selbstbestimmung so oft abgelehnt wie die Palästinenser.
Wir haben diesen Prozess nach dem Abzug der Israelis aus Gaza beobachten können: Seit 18 Jahren ist der Gaza-Streifen judenfrei. Man hätte sich das Abu Dabi der Levante dort aufbauen können. Statt dessen wählte man Terroristen in die "Regierung", zerstört jegliche zurückgelassene jüdische Infrastruktur und baut mit westlichen Hilfsgütern und Geldern eine Terrorinfrastuktur und baut eine jihadistische Armee auf. Zum Dank für das Stück Land schickt man außerdem ständig Selbstmordattentäter nach Israel, um Juden abzuschlachten. Zum Schutz für die eigene Bevölkerung hat Israel die Grenze mit einem Schutzzaun befestigt. Und in der Westbank würde es genauso laufen.
Und dafür, dass Israelis ständig bemüht sind, ihnen die Grundlage für ihren Hass zu entziehen, hassen die Palästinenser sie am allermeisten.
DAS und nichts anderes ist der Grund, warum diese Verbrecher sich nicht zu schade waren, am Schwarzen Schabbat ausgerechnet ihre besten Freunde in Israel - bei denen sie wie Familienmitglieder am Tisch gesessen haben - abzuschlachten !
Oded Lifshitz , der Gründer des Kibbuz Nir Oz und seines Zeichens Journalist und Friedensaktivist, hatte die letzten 20 Jahre nix Besseres zu tun wie vulnerable, kranke Gazaner an der Grenze einzusammeln und sie zur Behandlung in israelische Krankenhäuser zu bringen. In Gaza ist er in dieser Rolle bekannt. Und trotzdem halten sie ihn seit dem 07. Oktober 2023 als Geisel in Gaza. Einen 84jährigen Mann und politischen Unterstützer ! Und sie wissen, wer er ist und was gazanische Bürger ihm mitunter zu verdanken haben !
Es geht nicht um einen Befreiungskampf - es geht um Hass
Und weite Teile der Welt unterstützen diesen fundamentalen Hass seit nunmehr 70 Jahren, während sie sich selbstverliebt in dem Gefühl gefallen, ein "kolonialisiertes" Volk zu unterstützen.
Ich kann in diesem Kontext auch das Gebashe von Netanyahu nicht mehr hören.
Mit Sicherheit ist er definitiv politisch umstritten, sein Kabinett dystopisch und kritisierbar. Aber wie schizophren verschoben muss man sein , Netanyahu als rechtsreligiöse Gefahr zu kritisieren, während man gleichzeitig fundamentalreligiöse Hater und vollkommen skrupellose Autokraten wie Sinwar und Abbas als "Freiheitskämpfer " hochhält.
By the way: Israel ist der EINZIGE Staat auf der Welt, in welchem Araber und Juden friedlich miteinander koexistieren. Israelische Araber sind in Israel bestens integriert und heilfroh, dort leben zu können - weitab von jeglicher fundamentalreligiöser Hassindoktrination. Woran liegt das wohl ?
Am Israel chai!