- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Fachleute erzählen gerade viel von der "steilen Lernkurve" seit Corona. Nun ja, ich hätte mich auch auf einer flacheren Kurve gern zwischendurch mal ausgeruht, aber da es nun mal so ist: Ich habe das Warten gelernt. Du stellst eine Frage in der Videokonferenz. Und wenn niemand was sagt – so lernte ich in einem Webinar über "Führen aus dem Homeoffice" –, dann zähle von 21 auf 24. Wiederhole die Frage. Zähle bis 27.
Ursula Ott
Puh. Nicht meine Stärke. Ich bin ungeduldig, und längere Stille ertrage ich sowieso schwer. Entweder ich denke, das WLAN ist kaputt. Oder – schlimmer Gedanke – keinem der freundlichen Kacheln auf meinem Bildschirm fällt was ein. Aber ich lerne. Und merke, auch im echten Leben tut es ganz gut, einen Moment zu warten, was der, die, das Gegenüber sagt. Oder schreibt.
Zum letzten Heft bekamen wir einen Brief, der mit dem Satz begann: "Wenn als Antwort auf diesen Brief die Floskel ‚So haben wir es nicht gemeint‘ kommt, dann werde ich Ihr Magazin ab sofort nicht mehr lesen." Och. Kann der Mann nicht warten, was wir antworten? Das ist doch der Zauber eines Briefes, habe ich neulich in chrismon gelesen: "Was ist das Beste an Briefen? Die Vorfreude auf die Antwort!", schrieb meine Kollegin Mareike Fallet. Dazu müsste man halt einen Moment Geduld haben. Lieber Martin K. aus S., ich rate zu: 21, 22, 23. Wir werden uns schon melden, mit einem Satz, den wir uns gerne selbst ausdenken. 26, 27.
Wohlfühltee aus dem Drogerieregal
Solche Sätze wie "Wenn Sie . . ." klingen für mich passiv aggressiv. Gibt’s jetzt häufiger. In meinem Drogeriemarkt (das ist kein Witz, der hat fast alles, und der Kartenladen hat leider zu) habe ich die Postkarte gekauft: "In Zukunft frage ich vorher, welche Meinung ich haben darf. Damit sich alle wohlfühlen." Ach, die könnte ich Herrn K. nach S. schicken. Mit einem Wohlfühltee aus dem Drogerieregal.
Auch die "Begegnung" in diesem Heft mussten wir per Video führen. Eva Hoch in München, Jörg Böckem in Hamburg, Anne Buhrfeind in Stade, ich in Köln. Es gab Pausen, weil erst Jörg Böckems Kamera nicht ging und dann meine Fritzbox schlappmachte. Und doch haben wir sehr viel mehr gelernt als das Pausenmanagement. Wussten Sie, dass jeder dritte Deutsche seit Corona mehr Alkohol trinkt? Dass man auch auf Heroin schöne Artikel schreiben kann? Und Cannabis seit meiner Jugend doppelt so viel Suchtpotenzial entwickelt hat? Viel Spaß bei der Lektüre, und falls Sie dies online lesen und das WLAN spinnt: 26. 27.
Liebe Frau Ott,
Liebe Frau Ott,
als ich Ihren Artikel las "Das hilft, nicht nur bei Videochats: Pausen aushalten", da wollte ich nur sagen, dass die Themen und die liebevolle Art des Magazins mich wieder näher zu Gott geführt haben.
Die letzten 12 Monate auf der Covid Station waren eine Prüfung und nicht immer fühlt man sich stark.
Chrismon empfand ich als roten Faden zurück in die Menschlichkeit und gab mir Mut und Herzenswärme.
Ich bin sicher, dass es vielen Menschen so geht wie mir.
Ein großes Dankeschön <3
Liebe Grüße
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Sehr geehrte Frau Ott ,
Sehr geehrte Frau Ott ,
Sie haben zunächst recht, wenn Sie in Ihrem Artikel S. 9 ) eine grundsätzliche Weisheit aufnehmen , wo z.B. die Psychologie sagt: "Wenn
- dann - Konstrukte" sind auch manipulierende Erpresser:innen- Konstrukte . Hinkend schief wird es , wenn Sie mit solcher Munition
einseitig einen Mann , Martin K. , ins Visier nehmen . Da sind die konternden Narrative nicht weit: Acht Jahre lang hatte ich in einer kölner Gemeinde zwei Kindergärten mit 10 Erzieherinnen. Statistisch gesehen erlebte ich permanent eine ´schwarze Pädagigik` von Müttern mit ihren Kindern : " Wenn Du nicht , dann ..." ( Sanktionen ) . Getoppt wurde es meistens mit einem vergewohltätigenden : " Okay, okay , okay ?! " . Oder kürzlich im Einzelfall : In der noch dunkleren , kalten Jahreszeit stand ich bei Roßmann an der Kasse. Die Ausgangstüre stand weit offen. Lautes Hupen kam herein. Zur jungen Kassiererin sage ich: ´ Sie haben hier einen schlimmen Job! ` Ja, sagt sie, das ist immer so . - In der Schlange hinter mir steht ein großer Mann. Er sagt : ´Ja, ich wohne hier und wollte kürzlich aus meiner Ausfahrt fahren. Doch da stand aber ein dicker VAN in der Einfahrt. Im Weinladen gegenüber sehe ich eine Person und frage die Dame dort: "Gehört Ihnen der BMW ?" Sie: "Welcher ?" Er: " Da steht nur einer. " Sie: "Es paßt mir gerade nicht . Ich bin hier bei einer Weinprobe !" Draußen treffe ich auf eine erboste Knöllchenfrau , die
eben einen Bußgeld-Zettel unter den Scheibenwischer schiebt . Sie sagt : Eigentlich sind es immer einzelne, reiche Damen , die im dicken SUV in zweiter Reihe parken und andere nötigen ".
Bei Ihrer Ansage zur "Pause" und "Geduld 21. 22. 23." frage ich : Warum bis heute kein kleines Danke von Chrismon zum Leserbrief vom 1.02. 2021 kam. Er antwortete analytisch in viel Mühe auf den Gender-Diskurs Diewald - Moritz . Stattdessen die Leserbrief: in , die den Mitautor
Rainer Moritz als " typisch alter weißer Mann " ab= straft ( vgl. S. 75 mit der Lay out-Überschrift auf S. 52 ) . Diese dumme Floskel , die bei
Donald Trump noch zutreffen mag , wird am letzten Sonntag bei Mohr / ttt und bei Denis Scheck als "Verblödungs-Totschlag-Sprachgebrauch" und "Ideologie" benannt . So mündet auch die Frage ( S. 74 ) : " Kommt bald die Gender-Polizeit " als Chrismon-Antwort in redaktionellen Glossaren, Layout-Überschriften und Umschriftungen ( vgl. die redaktionelle Zensur , S. 15 - 20 , die generell " Kolleg:innen , Patient: innen , Konfirmand: innen , Pfleger: innen , Helfer: innen , Besucher: innen zelebriert ) . So zeigt sich die redaktionelle Macht . Q.e.d., - c´est ca . -
Freundlich mit Grüßen , P. Kroh
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Liebe Frau Ott,
Liebe Frau Ott,
ich habe Ihren Artikel "Pausen aushalten" gelesen. Ich finde das ist in unserer heutigen Zeit eine sehr schöne und für mich wichtige Aussage!
In dem Artikel haben Sie von einen Briefanfang berichtet und dies als "passiv aggressiv" bezeichnet. Ein Begriff den ich in letzter Zeit öfters höre meist bei Aussagen ohne direkten gegenüber. Für mich ist "aggressiv" ein sehr starkes und negatives Wort. Das Adjektive "passiv" hinterlässt bei mir den Eindruck das dies noch schlimmer ist. Wenn ich einen direkten gegenüber habe fällt es mir leichter "passiv aggressives" Verhalten/Aussagen einzuordnen. Bei Aussagen ohne direkten gegenüber fällt mir das sehr schwer. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie "passive aggressive" aus Ihrer Sicht für mich etwas aufarbeiten damit es für mich besser verständlich wird.
Freundliche Grüße aus München
Susanne Bierschenk
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können