Vorgestern: Whatsapp-Nachricht meiner guten Freundin aus dem Saarland: "Hallo Dorothea, lädst Du eigentlich diese Corona-App runter? Geht gar nicht wegen Datenschutz." Ach, liebe liebste Freundin: Du schreibst mir ernsthaft eine Whatsapp-Nachricht und warnst mich vor dem fehlenden Datenschutz bei der Corona-Warn-App? Holla, wie naiv kann man sein?
Dorothea Heintze
Ich kenne nur ganz wenige Leute, die Messenger (und eben manchmal auch reine Datenspeicherungs-) Dienste wie Facebook, Twitter, Instagram, Telegram oder Whatsapp konsequent meiden. Die haben dann in der Regel auch kein Smartphone, sondern alte Handy-Knochen, auf denen nur SMS geht, wenn überhaupt. Auch im Netz surfen sie nicht über Google und Co. Von denen würde ich so eine Warnung akzeptieren. Von allen anderen: Nein.
Klare Güterabwägung
Ich habe die Corona-Daten App sofort heruntergeladen. Natürlich, füge ich gern hinzu. Ebenso natürlich weiß ich aber auch: So eine App, so sicher sie heute auch scheinen mag, birgt Gefahren, die vielleicht ausgenutzt werden könnten. Es geht jetzt aber um eine Güterabwägung. Und die fällt für mich eindeutig aus.
Die Corona-Pandemie ist schrecklich. Viele sind gestorben, viele stehen vor der wirtschaftlichen Pleite. Das tut mir wahnsinnig leid, ebenso wie Menschen in der Isolation, überforderte Mütter, Pflegekräfte, allein Sterbende .
Absolute Sicherheit gibt es nirgendwo
Wenn ich mit dieser App nicht nur anderen, sondern auch mir selber dabei helfen kann, mit weniger Schaden durch diese Zeit zu kommen, dann mache ich das. Wichtig ist Information, und die gibt es. ZEIT-Autor Wolfgang Bauer berichtete kürzlich über eine Reise nach Südkorea. Die dort entwickelte Corona-App engt die persönliche Freiheit extrem ein und birgt große Gefahren. Bauers Fazit trotzdem: "Es sind die Schattenseiten eines Systems, von dem Deutschland dennoch viel lernen kann."
Die deutsche Warn-App ist völlig anders konzipiert. Und so wirbt auch Johannes Caspar, Datenschutzbeauftragter in Hamburg, explizit dafür: "Wenn ich mir diese App nicht aus beruflichen Gründen angucken müsste, hätte ich sie mir auch als Privatmann heruntergeladen."
Und wenn Du immer noch zweifelst, liebe liebste Freundin: Schau Dir doch mal dieses Video an. Es wurde schon im April vom Miniaturwunderland in Hamburg produziert - auf "wunderländische Art", wie sie selbst schrieben.
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Fazit:
Seid wachsam, liebe Leute, aber ladet verdammt noch mal diese App runter.
Und noch ein Lese-Tipp gegen Internet-Naivität. Richard Gutjahr über versteckte Facebook-Links: "Wer hat dich verraten, Deine Daten."
Corona-Warn-App zwingt ca. 30 % aller Handy-Besitzer zu Neukauf?
Corona-Warn-App: Welche Android-Smartphones und iPhones sind kompatibel? Zwar ist Apple für seine ausgesprochen gute Updatepolitik bekannt – selbst vier bis fünf Jahre alte Modelle bekommen noch das aktuelle Betriebsystem – iPhone-Besitzer nutzen ihre Geräte aber teilweise noch länger. So liegt die weltweite Verbreitung laut Apple von iOS 13 bei 70 Prozent, was zwar ein guter Wert ist, jedoch bedeutet es, dass 30 Prozent der iPhone-User sich die App nicht installieren können.
Nutzer folgender iPhones können auf iOS 13.5 updaten:
iPhone SE (2020) - iPhone 11 Pro - iPhone 11 Pro Max - iPhone 11 - iPhone XS - iPhone XS Max - iPhone XR - iPhone X - iPhone 8 - iPhone 8 Plus - iPhone 7 - iPhone 7 Plus - iPhone 6S - iPhone 6S Plus - iPhone SE. - Die Verwendungsproblematik älterer Android-Smartphones sieht ähnlich düster aus.
Alle Besitzer früherer iPhone MÜSSEN sich ein neues iPhone (ähnliches bei den Androiden) kaufen!
Wer verdient eigentlich daran?
Wusste das der Käufer, Herr Spahn?
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Ich bin nicht dabei!
Die Corona-Warn-App im App-store runterladen? Geht gar nicht! Warum nicht? Weil etwa ein Viertel oder ggf. dieHälfte der Apple-user ausgeschlossen wird: "Diese App benötigt OS 13.x" - sehr witzig!
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