Kirchenpolitik - Gefährliche Offenheit
Kirchenpolitik - Gefährliche Offenheit
dpa picture-alliance/Oliver Killig
Gefährliche Offenheit
Die Kirche muss sich klar gegen rechtsextremes Gedankengut abgrenzen. Das hat sich nun auch die sächsische Landeskirche vorgenommen.
Arnd HenzeARD-Hauptstadtstudio/Eric Thevenet
21.01.2020

 Der Rücktritt des sächsischen ­Bischofs Carsten Rentzing hatte im Oktober Schockwellen durch die evangelische Kirche gesandt. Von der feierlichen Verabschiedung Wochen später hatten sich viele vergeblich eine Befriedung oder zumindest Beruhigung der Stimmung in der sächsischen Kirche erhofft. Doch Rentzings Abschieds­rede geriet zur schroffen Abrechnung mit seinen Kritikern und gipfelte in der ziemlich unprotestantischen Behauptung, wer dem ­Bischof und der Synode Loyalität verweigere, exkommuniziere sich selbst aus der kirchlichen Gemeinschaft.

Arnd HenzeARD-Hauptstadtstudio/Eric Thevenet

Arnd Henze

Arnd Henze ist Fernsehjournalist beim WDR, Theologe und Mitglied der EKD-Synode. Im Mai 2019 veröffentlichte er das Buch "Kann Kirche Demokratie? Wir Protestanten im Stresstest" (Herder).

Das wird die Aufgabe nicht leichter ­machen, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden. Denn die Gräben sind noch tiefer geworden. Die einen suchen Genugtuung für einen der ihren, den sie als Opfer einer linken ­Verschwörung sehen. Rentzings Kritiker fühlen sich dagegen wieder einmal zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der Synode blieb am Ende nur, den Appell zur Einheit mit dem Eingeständnis der Spaltung zu verbinden: "Wir klagen über die entstandenen Verwerfungen", heißt es hilflos in dem Synodenwort.

So lähmt die Debatte um Person und Vergangenheit des zurückgetretenen Bischofs eine ganze Landeskirche und verstellt den Blick für eine viel dramatischere Nachricht: Bei den ostdeutschen Landtagswahlen im vergangenen Herbst hat bis zu einem Viertel der evangelischen Kirchenmitglieder die AfD gewählt! Die Hoffnung, der christliche Glaube bilde eine immunisierende Kraft gegenüber den Verlockungen völkisch-nationalistischer und autoritärer Ressentiments, ist damit empirisch widerlegt.

"In der evangelischen Kirche formiert sich eine religiöse Rechte"

Allerdings: In Brandenburg, wo sich die Kirche klar gegen die AfD positioniert, lag der Stimmenanteil bei den Protestanten mit 17 Prozent deutlich unter dem AfD-Ergebnis von 23,5 Prozent. In Sachsen, wo die Kirchenleitung eine Abgrenzung zur AfD abgelehnt hatte, stimmten 25 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder für die Partei und damit fast ebenso viele wie im Durchschnitt der Bevölkerung. In Thüringen wählten 21 Prozent der Protestanten AfD.

Es zeigt sich nun: Im Raum der evangelischen Kirche formiert sich eine religiöse Rechte, die dort Raum greift, wo ihr nicht entschieden Grenzen und überzeugende Alternativen entgegengesetzt werden. Deshalb geht es in der Causa Rentzing auch nur mittelbar um die Frage, was er als Student vor dreißig Jahren in einer rechtsextremen Zeitschrift geschrieben oder als Redakteur verant­wortet hat. Vordergründig zurücktreten musste er, weil er seine rechte Vergangenheit bei der Bischofsbewerbung gegenüber der Synode verschwiegen und zuletzt in einem Interview mit der "Leipziger Internet Zeitung" ausdrücklich verleugnet hat: "Mein ganzes Leben lang ist mir nationalistisches, antidemokratisches und extremistisches Denken immer fremd geblieben."

"Der Bischof verordnete seiner Kirche Offenheit gegenüber der AfD"

Das relativiert auch die Behauptung, er ­habe sich schon vor 25 Jahren von seinen früheren Texten distanziert. Mag sein, dass Carsten Rentzing in seinen eigenen Überzeugungen moderater geworden ist. Die prinzipielle Offen­heit für ganz rechtes Denken hat er aber auch als Bischof zum Prinzip erhoben – und als Bemühen um die Einheit der Kirche verbrämt. Wer mit dem Leiter der "Bibliothek des Konservatismus", Wolfgang Fenske, ­einen der prominentesten Vertreter der Neuen Rechten zur Amtseinführung einlädt, setzt ein Zeichen! Denn es geht um jenen Wolfgang Fenske, mit dem Rentzing einst gemeinsam die rechtsextreme Zeitschrift "Fragmente" ­herausgab und der ihn 2013 für einen Vortrag in seine rechte Denkfabrik einlud.

Diese Offenheit verordnete der Bischof ­seiner Kirche auch gegenüber der erstarkenden AfD. Die benachbarte Landeskirche Berlin Brandenburg-schlesische-Oberlausitz (EKBO) entwickelte mit ihrem im November in den Ruhestand getretenen Bischof Markus ­Dröge schon vor der Bundestagswahl 2017 ein klares Profil gegenüber den völkisch-nationalistischen Kräften. Doch Rentzing pries am Tag nach der Wahl den Einzug der AfD in den Bundestag als "Ausdruck der Vielfalt unserer Gesellschaft", warnte vor einer "Stigmatisierung politisch konträrer Auffassungen" und forderte, "für Begegnungen offen zu sein". Er verlor kein Wort darüber, dass Alexander Gauland am Abend vorher martialisch angekündigt hatte, man werde nun "Angela Merkel jagen" und sich "unser Land zurückholen". Auch vor der sächsischen Landtagswahl im September 2019 vermied der Bischof jegliche Abgrenzung gegenüber der sich stetig weiter radikalisierenden Partei. Als die AfD dann 27,5 Prozent der Stimmen erreichte, rief Rentzing gegenüber der evangelikalen Nachrichten­agentur Idea dazu auf, mit der AfD und ihren Wählern "eine gemeinsame Sicht auf unsere gemeinsame Zukunft zu entwickeln". Statt die demokratischen Parteien darin zu bestärken, die Brandmauer gegenüber den Verächtern der Demokratie zu stärken, forderte er also ausdrücklich zum Einreißen dieser Mauer auf.

"Im Er­gebnis legitimierte Rentzing völkisch-nationalistische ­Positionen"

Bei alldem ist unerheblich, ob Rentzing selbst Sympathien für die AfD hegt (wofür es keinen Beleg gibt) oder ob er aus Rücksicht­nahme auf die politischen Machtverschiebungen in Sachsen gehandelt hat. Im Er­gebnis legitimierte er völkisch-nationalistische ­Positionen als "Ausdruck der Vielfalt" und delegitimierte eine scharfe Abgrenzung gegenüber rechts als "Stigmatisierung". Es war eine klassische Täter-Opfer-Umkehr: Wo es keine roten Linien geben durfte, standen nicht mehr die Verächter der Demokratie, sondern deren Verteidiger unter Rechtfertigungsdruck.

In seiner Abschiedsrede rechnete Bischof Carsten Rentzing mit seinen Gegnern ab und behaupetet: Wer dem Bischof und den Synode Loyalität verweigere, exkommuniziere sich selbst aus der kirchlichen Gemeinschaft

Viele in der sächsischen Landeskirche haben sich in den Rentzing-Jahren resigniert zurückgezogen. Andere, wie eine Gruppe Leipziger Pfarrer und Kirchenvorsteher, ­griffen im Bemühen, noch Gehör zu finden, zu drastischen Mitteln wie der Onlinepeti­tion "Nächstenliebe verlangt Klarheit". Darin forderten sie den Bischof auf, sich der Diskussion über seine Mitgliedschaft in einer pflichtschlagenden Verbindung, über seinen Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus und über seine ambivalenten Aussagen zur AfD ­
zu stellen. Das Echo war heftig und reichte von "Inquisition" über "Kesseltreiben" bis "kleingeistige Blockwartmentalität".

Rentzings Anspruch, die schon seit DDR-Zeiten sehr polarisierte Kirche zusammenzuhalten, musste scheitern – nicht obwohl, sondern weil er den Streit um ein verbindliches Fundament kirchlicher Einheit verweigert hat. In diesem Vakuum ging die Trennschärfe 
zwischen konservativ und rechtsextrem zunehmend verloren. Schon lange vor dem Aufkommen der AfD hatte die Polemik gegen die Anerkennung homosexueller Partnerschaften den harten Kern der evangelikalen Szene geeint und definiert. Als Rentzing 2015 zum Bischof gewählt wurde, war er auch der Kandidat dieser Hardliner. Auch danach betonte er seine eigene ablehnende Haltung zu homosexuellen Partnerschaften in Pfarrhäusern, vermittelte aber einen "Modus Vivendi", der die Entscheidung in die Verantwortung der Gemeinden legte. Diese Kompromissbereitschaft stieß auf den heftigen Widerstand der sächsischen Bekenntnisgemeinschaft und wurde von manchen als "Verrat" empfunden.

"Carsten Rentzing hätte dem Narrativ vom Widerstand widersprechen müssen"

Die Muster des ressentimentgeladenen Fundamentalismus in Teilen der evangelikalen Szene ließen sich auf die neuen Feindbilder Islam, Merkel und EKD beliebig übertragen. Prominente Vertreter der radikal-evangeli­kalen Szene wie der frühere Jugendmissionar Theo Lehmann suchten die Nähe zu AfD und Pegida. In dessen Person verkörpert sich auch das Narrativ, demzufolge die religiöse Rechte heute das Erbe des Widerstands gegen das NS-Regime und die SED-Diktatur angetreten hat. Schon 2004 schrieb Lehmann: "Was wir brauchen, sind bibelfeste und notfalls auch feuerfeste, KZ-fähige Christen". Für einen Auftritt bei der AfD-Jugend wurde Lehmann als "Widerstandspfarrer" angekündigt.

Die AfD griff dieses Widerstandsnarrativ im Juni 2019 mit einem strategischen Angriff gegen die EKD auf. In der Broschüre "Unheilige Allianz" behauptet der vom Verfassungsschutz beobachtete "Flügel" um Björn Höcke eine nahtlose Kontinuität von den "Deutschen Christen" in der NS-Zeit über eine Kumpanei mit dem SED-Regime bis zur Komplizenschaft mit dem "rot-grünen Zeitgeist" und den "Mächtigen". Im Spiegelbild zieht die AfD eine direkte Linie von der "Bekennenden Kirche" über die "Widerstandspfarrer" in der DDR zu denen, die sich den heutigen Kirchen­leitungen entgegenstellen und mit dem Segen der AfD eine neue Bekennende Kirche bilden sollen. Spätestens hier hätte niemand lauter widersprechen müssen als Carsten Rentzing – saß doch auch der sächsische AfD-Chef Jörg Urban mit Höcke und dem branden­burgischen Fraktionschef Kalbitz mit auf dem Podium, als die Kampfschrift in Berlin präsentiert wurde.

Enttäuschte Rentzing-Anhänger sollen sich als kritische Christen zusammentun

Die bittere Ironie: Nach dem Rücktritt folgt die öffentliche Solidarisierung mit dem Bischof genau diesem Drehbuch. So unterstellt Klaus-Rüdiger Mai in der konservativ-katholischen Zeitung "Die Tagespost" eine "Umwandlung der Kirche Jesu Christi in eine politische Vorfeldorganisation." Ein leitendes Amt dürfe "in der Kirche anscheinend nur antreten, wer bereit ist, eine rot-grüne Confessio abzulegen." Den enttäuschten Rentzing-­Anhängern ruft Mai zu, "sich als kritische Christen zu versammeln – im Sinne einer Bekennenden Kirche, die das Bekenntnis zu Gottes Wort in den Mittelpunkt stellt."

Auch für Idea, AfD und die von beiden massiv gepushte Petition zugunsten des zurückgetretenen Bischofs ist prägend, dass sie die völkisch-nationalistischen und antidemokratischen Texte Rentzings in ihrer Bedeutung relativieren und als legitime konservative Position darzustellen versuchen. Für den Vorstandsvorsitzenden von Idea, Helmut Matthies, ist die neurechte "Bibliothek des Konservatismus" "ein für alle zugängliches Diskussionsforum für konservative Themen, so wie viele Evangelische Akademien sich vornehmlich mit linken Positionen beschäftigen."

"Das ist nicht konservativ, das ist antidemokratisch"

Diese institutionell und medial stark verzahnte religiöse Rechte ist längst nicht auf das Vogtland und die Sächsische Schweiz beschränkt. Sie pauschal als rechtsextrem ab­zustempeln, wäre überzogen – aber die ­Grenzen nach ganz rechts sind weit offen. Nach dem Rücktritt des Bischofs hat das nun auch die sächsische Landeskirche in bemerkenswerter Klarheit erkannt. Der Präsident der Synode, Otto Guse, erklärte, die Kirche müsse nun die Frage ­klären: "Was ist rechtsextrem und was ist ein wertekonservativer Christ?" Hier ­brauche es klare Abgrenzungen. "Das gab es bisher nicht, das ist meines Erachtens auch ein Teil des ­Problems", gab Guse unverblümt zu.

Carsten Rentzing hatte die ­Chance, in seiner Abschiedsrede die Trennlinie zwischen konservativ und rechtsextrem zu definieren. Er hat sie nicht genutzt. Er hat auch nicht eingeräumt, dass seine früheren Texte antidemokratisch waren. Er hat sie als "demokratiekritisch" beschrieben und zugleich hinzugefügt, dass "echte Kritik" immer darauf ziele, "zu bewahren und zu verbessern." Zur Erinnerung: Rentzing hatte die parlamentarische Demokratie zum Beispiel pauschal als Vermengung der "jeweils klassischen Ent­artungsformen" verächtlich gemacht. Das ist nicht konservativ, das ist antidemokratisch!

Durch die Verschiebung der Begrifflichkeiten lässt Rentzing damit weiter zu, von der religiösen Rechten als Opfer einer links­grünen Kampagne stilisiert zu werden.

"Ein menschenfreundlicher Konservativismus braucht wieder eine kräftige Stimme"

Für die Nachfolge im Bischofsamt braucht es nun Bewerberinnen und Bewerber, die deutlich machen, dass der Unterschied ­zwischen konservativ und rechtsextrem kein gradueller, sondern ein kategorischer ist: Das Konservative definiert sich eben nicht über Ressentiments gegenüber der ­Demokratie, dem Rechtsstaat und der so­zialen und ­kulturellen Vielfalt unserer Gesellschaft, sondern durch ein Verwurzeltsein in zutiefst ­menschenfreundlichen Werten. Ein solcher menschenfreundlicher Konser­vatismus braucht in der evangelischen Kirche wieder eine kräftige Stimme – auch in seiner evangelikalen Ausprägung.

Ohne ein solches Angebot wird die religiöse Rechte weiter das Vakuum füllen und in ihren regionalen Hochburgen zunehmend die Deutungshoheit in Gemeinden beanspruchen. Was in den USA und Brasilien unter anderen Bedingungen bereits Realität ist, könnte sich dann auch in Deutschland als Machtfaktor verfestigen – innerhalb oder außerhalb der verfassten Kirche.
Für Liberale, Linke und Reformer in der evangelischen Kirche bedeutet das, genauer hinzusehen, die menschenfreundlichen Konservativen als unverzichtbare Partner zu erkennen und ihnen Raum zu geben. Manch altes Lagerdenken wirkt angesichts der Angriffe von rechts außen nur noch recht­haberisch und kleinkariert.

Die Causa Rentzing und die Wahlergebnisse in Sachsen, Brandenburg und Thüringen sind zwei Seiten einer Medaille. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass die Kirchen mittendrin sind im Stresstest für die Demokratie. Und niemand möge glauben, das sei nur ein regionales Problem in Ostdeutschland.

 

Dieser Essay basiert auf einem Text, der bei feinschwarz.net erschienen ist.

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So ist es halt, wenn man Religion mit Politik verquickt. Wenn man auf Kirchentagen der jubelnden Jugend die Toleranz gegenüber der Intoleranz verkauft. Wenn man AFD- und Pegidasympathiesanten in den eigenen Reihen tolerieren muß. Wo fängt man an wo hört man auf, wenn man sich selbst in Jerusalem das Kreuz abhängt? Inkonsequenz aller Orten. Warum hat die EKD, wenn sie denn glaubt, unbedingt Politik betreiben zu müssen, nicht die fundamentalen Klerikalen der TeaParty-Bewegung in den USA verurteilt, die doch mit ihren intoleranten Ansichten (Waffen u. Rassismus) und Demonstrationen Unterstützer von Trump sind? Protestanten ohne Protest (ein Buch aus der Landeskriche in RhldPfalz) war einmal vor ca. 80 Jahren. Jetzt macht man statt Religion Politik (zumindest für die geneigten Leser und Hörer), und es ist auch wieder nicht recht. Die CRUX endet nie.

Antwort auf von Ockenga (nicht registriert)

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Verehrter engagierter Herr Ockenga,

eine angebliche Verquickung von Religion mit Politik soll also das Böse darstellen. Wie soll denn eine Entquickung von Religion und Politik funktionieren? Die Religion, genauer der Glaube, ist doch gerade der eiserne Entschluss, sich in seiner Vorstellungswelt nicht mit dem, was ist, zu begnügen, sondern Gott samt Zubehör (Gottessohn, christliche Werte, Heilige Schriften...) unbedingt dabei haben zu wollen. Nachzulesen z. B. im "Vater unser".

Fritz Kurz

...haben Sie Recht. Das ist ja eben die CruX. Aber man kann es ja auch mit der Politik übertreiben. Muß man denn unbedingt zu jedem Anlass etwas dazugeben? Die Katholische Kirche hält sich ja vornehm (oder gezwungen?) zurück. Wenn die Politik unsere christlichen Werte masiv einschräntkt, wenn unsere "Menschlichkeit" in Gefahr geraten könnte, dann ist Protest und Aktion gefragt. Den Begriff "Zubehör" habe ich überlesen. Das VATERUNSER bleibt. K. Ockenga

Antwort auf von Ockenga (nicht registriert)

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Da besteht überhaupt keine Gefahr, dass die Politik die Werte einschränkt. Ganz im Gegenteil. Wenn Bunt gegen Rechts antritt, sind beide Seiten erheblich stolz darauf, dass sie jeweils Werte hochhalten. Christliche Werte, abendländische Werte, Menschlichkeit gegenüber Bootsflüchtlingen, Menschlichkeit gegenüber Deutschen. Diese unverbrüchliche Wertschätzung der Werte ist bei weitem nicht die einzige Gemeinsamkeit von alteingesessenen Demokraten und neuen Populisten, aber eine sehr wichtige. Das könnte zu denken geben.

Ich habe keineswegs überlesen, dass Sie, werter Herr Ockenga, unverdrossener Fan des Vaterunsers sind. Was gefällt Ihnen daran so sehr, wenn doch viele Ihrer Mitbeter schwer patzen gegen die Ihrer Überzeugung nach gebotene Enthaltsamkeit in politischen Stellungnahmen?

Fritz Kurz

Antwort auf von Fritz Kurz (nicht registriert)

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Weil das VATERUNSER eine der letzten Klammer von Überzeugungen ist und ich es nicht zwingend mit Politik verbinden oder gar gleichstellen möchte.