Aktion "Deutschland spricht"
Aktion "Deutschland spricht"
Raus aus der Filterblase
Anmelden und mitmachen: Die Aktion "Deutschland spricht" bringt Menschen zusammen, die sonst nicht miteinander reden würden
Tim Wegner
14.08.2019

Eine andere Meinung ­hören, sich mit ihr aus­einandersetzen und ­konstruktiv miteinander ­streiten - das ist auch in diesem Jahr wieder die Idee der großen, von Zeit Online ­gegründeten Aktion "Deutschland spricht". In den letzten beiden Jahren haben viele Tausend Menschen aus ganz Deutschland teilgenommen. Sie ­trafen aufeinander, am Küchentisch oder im Café, und ­sie redeten: über den Brexit und Flüchtlinge, über Veggie-­Burger und Tempo­limit. 2019 gibt es die Aktion zum dritten Mal - chrismon und evangelisch.de sind wieder mit ­dabei.

Wenn Sie mitmachen wollen, beantworten Sie bitte die unten stehenden Fragen - Sie haben bis zum 9. Oktober dafür Zeit. Je nachdem, wie Sie Ihre Fragen beantworten, wird eine zu diesem Zweck generierte Software Ihnen einen nicht allzuweit weg lebenden Gesprächspartner mit einer anderen politischen Meinung zuordnen und Sie werden die Möglichkeit haben, sich mit ihm (oder ihr) für ein persönliches Treffen zu verabreden.

Und zwar für den 30. Oktober um 17 Uhr. Sollte es an diesem Tag und zu dieser Zeit gar nicht möglich sein, kann Ihr "Deutschland spricht"-Gespräch auch zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Das verabreden Sie individuell. Den Ort wählen Sie beide ganz frei – am Küchentisch, in der Kneipe, ein gemeinsamer Spaziergang; wie auch immer es am besten passt. Zwei Menschen aus unterschiedlichen politischen oder gesellschaftlichen Kreisen treffen aufeinander und tauschen sich aus. Und das heißt dann für Sie: raus aus der Blase - rein in die Diskussion.

Wir wünschen einen konstruktiven Austausch!

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....und er/sie ist nicht einmal bereit zu platzen, wenn ihr die Luft zu stickig wird. Grundsätzlich gilt, je dominanter die Ideale bzw. Ideologie, je stabiler die "Blase".

Außerdem, alle diskutieren in erster Linie die Ergebnisse, aber kaum jemand ist bereit, die Ursachen unter die Lupe zu nehmen. 1. Beispiel: Viele schimpfen über die Politik, aber nur die Wenigsten wissen, wie groß und stark Schultern sein müssen, um diese Probleme zu tragen und zu lösen. Die Einfachheit siegt populistisch immer über die Komplexität. Das Nationale ist immer näher und verständlicher als das Globale, auch wenn einzig nur durch die Globalität ein Hemd € 5 kostet. 2. Beispiel: Die Mieten sind zu hoch. Stimmt. In anderen Ländern (Italien, Griechenland, England) ist der Eigentumsanteil wesentlich höher. Damit werden in diesen Ländern durch den ausgleichenden Eigentumsfaktor die Mieten in der Fläche -nicht in den urbanen Oberzentren!- erträglicher. In den 50+60gern wurde, um die Kriegsfolgen abzufedern, der Soziale Wohnungsbau massiv betrieben. Die geringen Mieten waren ein zu geringer Anlass für Eigentum. Dass deshalb seither bei uns als preisberuhigende Alternative zu wenig Eigentum besteht, ist mit ein Grund für die Misere. Der Fluch der guten TAT. Erkennt man diese Zusammenhänge, fällt ein Teil der Diskussion um. Alle Foren auf und ab, immer das gleiche Bild. Die Ergebnisse werden beklagt und die Ursachen gehen in der stickigen Diskussionsluft unter.

3. Beispiel. Das Klima, bzw. das Wetter ist vermutlich ein Ergebnis der schädlichen Gase. Die Abgase sind das Endprodukt der vernichteten Ressourcen. Nationale Gesetze können dem Wetter keinen Halt an unseren Grenzen gebieten. Und was selten von den einfach Urteilenden bedacht wird, Solar und Windrad erzeugen nur Energie, aber keine Rohstoffe. Das Übermaß an Co2, Methan sind nur die Folgen unseres Strebens nach Wohlstand. Der aber hat sein Fundament in der Zivilisation und deren Fortschritte. Und diese technischen und sonstigen Wohltaten (Arbeitszeiten, Urlaube) will niemand missen.

Grundsätzlich gilt auch, dass ein STOPP der Entwicklung nicht mit Kleinigkeiten zu erreichen ist. Mindestens 50% unseres Wohlstandes müßte gekappt werden, damit wir nicht mehr das Wohlstandsziel aller anderen sind. Für diesen „Kredit“ an die Anderen und die nächsten Generationen ist kaum jemand bereit. Zumal auch nicht sicher ist, ob ein solcher Verzicht viel bewirkt. Demokratie bedeutet nicht zwingend Vernunft. Besteht Einigkeit in der Frage der grundsätzlichen Ursachen, kann auch eine Diskussion nützlich sein. Davon sind aber alle weit, weit entfernt.

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Von denen, die zu Recht die totale Umkehr fordern, hat mir noch niemand plausibel erklären können, wie denn die weltweit "Unbelehrbaren" überzeugt, überredet oder ohne Zwang umerzogen werden können, damit sie einsichtig werden. Der höchste eigene moralische Gipfel, und wenn er objektiv noch so berechtigt ist, muß nicht zwingend für alle anderen gelten. „Ach ich habe es ja so gut gewollt, warum ist mir denn niemand gefolgt?“. Außerdem: Die kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Unterschiede sind zu stark, als das nur mit gutmeinenden Apellen unsere Einsicht siegt. Nur die totale Not, und dann ist die Situation auch schon nicht mehr beherrschbar, wäre für eine nachhaltige und demokratisch wahlbeständige Änderung als Voraussetzung notwendig. Der Karren der Zivilisationsfolgen läuft ungebremst. Wer ihn mit aller Gutmütigkeit (Wahlversprechen!) beeinflussen möchte, damit aber den Beutel massiv belasten will, wird bei der nächsten Wahlabrechnung nicht mehr gewählt. Davon profitieren die Schreier. Sind hierfür die Populisten in den USA, England, Italien und bei uns die AfD nicht das beste Beispiel? Die Einsicht der Menschen ist manipulierbar, weil das tägliche Kotelett immer überzeugender ist als das Dessert im Paradies. Die Krone der Schöpfung hat ihre eigenen Gesetze, die nicht immer verständlich sind.

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Es ist schon bemerkenswert, daß "Gott und der Welt" im Angesicht des nicht veremeidbaren Klimawandels nichts anderes einfällt, als kostenträchtige, populistische, wenig zielführende Maßnahmen vorzuschlagen, auch um dem Mainstream zu genügen. Ich bin wahrlich kein Anhänger der AfD, aber einer ihrer Führungskräfte wurde dieser Tage zitiert: "Den Klimawandel halten wir nicht auf..."
Ich behaupte, wir sind nur Zuschauer des Klimawandels, denn die Menschen in Afrika, Südamerika, Indien, Russland, China lassen sich von uns nicht vorschreiben, mit welchen Mitteln sie ihren Lebensstandard verbessern. Es sind derzeit weltweit über 1000 (eintausend) Kohlekraftwerke im Bau bzw. in der Planung. Kohle ist in vielen Ländern die mit Abstand billigste Energie zur Stromerzeugung und zum Heizen.
Leider sind unsere Politiker, unsere Medien extrem "mainstream-orientiert" und die Gefahr ist groß, daß unser Kampf gegen den Klimawandel genauso mißrät wie die vermeintliche Energiewende.
Deutschland muß mit aller Macht gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels kämpfen, d.h. Erhalt einer intakten Umwelt, Erhalt unserer Wälder, unserer Landwirtschaft, unseres Trinkwassers, unserer Tiere. Vorbeugung gegen Trockenheit und Flächenbrände, Starkregen und Überschwemmungen, extreme Stürme und dabei soziale Apekte, Arbeitsplätze und konkurrenzfähige Industrie, extrem gute Ausbildung in alllen Bevölkerungsschichten nicht aus den Augen zu verlieren.
Ansonsten wird es soweit kommen, daß man unseren derzeitigen Klimaaktivisten demnächst vorwerfen muß, sie hätten das Weltklima erfolglos mit vielen Milliarden versucht zu beeinflussen, dabei die Auswirkungen des Klimawandels auf unser Land sträflich vernachlässigt. Schon Helmut Schmidt sagte vor etlichen Jahrzehnten:" Gegen den Klimawandel helfen nur höhere Deiche"
Nehmen wir die Gefahr für unser Land durch den Klimawandel wirklich ernst und unterstützen Wissenschaft, Industrie, Mittelstand und die gesamte Intelligenz in unserem Land bei der Suche und Realisierung von Maßnahmen zum Erhalt unserer Umwelt, so kann daraus durchaus ein weltweites Riesengeschäft werden ähnlich wie heute die Automobilindustrie. Und bitte denkt alle daran, was Peter Scholl-Latour gesagt hat:" Wenn wir halb Kalkutta bei uns aufnehmen, so haben wir für Kalkutta praktisch nichts erreicht, aber aus Deutschland Kalkutta gemacht

Antwort auf von Peter-Michael … (nicht registriert)

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So ist es Herr Michel! Ich möchte niemand vom unerschütterlichen Glauben abbringen, wonach es doch noch vernünftige Möglichkeiten der Klima- und Wald-Kehrtwende gibt. Aber wie tief der Karren schon im Dreck steckt, wollen weder große Teile der Gesellschaft, noch wollen das nahezu alle Politiker wahr haben. Die nicht zu zügelnden Folgen der Wohlstands-Zivilisation brechen sich global die Bahn. Leben bedeutet Vernichtung von Ressourcen. Bei uns auch mit und trotz der Jugend. Um den hemmungslosen zerstörerischen Konsum zu bändigen, sollte die Jugend doch mal gegen total unsinnige Werbung, für die Abschaffung der gesamten Kosmetik (nur Wasser, ein Handtuch und Kokosöl werden von allen Dermatologen empfohlen!), für die Vermeidung aller unnötigen Reisen und die Bestrafung von Lebensmittelvergeudung protestieren. Auch in die Schule kann man gehen und muß nicht gefahren werden. Ein Brötchen von vor 2 Tagen kann man noch essen. Aber an diese Konsequenzen wird nicht gedacht. Zu glauben, dass auch nur einer kleiner Teil der Menschheit bereit ist, dafür nur ein Jota ihres erst jüngst erarbeiteten Wohlstandes zu opfern, ist Illusion. Der höchste eigene moralische Gipfel, und wenn er objektiv noch so berechtigt ist, muß nicht zwingend für alle anderen gelten. Als naive Hilflosigkeit ist der Spruch: „Wir wollen doch das Beste, warum folgen uns so Wenige?“ kaum zu überbieten. Auch hat mir von denen, die zu Recht die totale Umkehr fordern, noch niemand plausibel erklären können, wie denn die weltweit "Unbelehrbaren" überzeugt, überredet oder ohne Zwang umerzogen werden können, damit sie einsichtig werden. Zu hoffen, dass das eigene gute Beispiel alle Anderen zur Einsicht bekehrt, ist ebenso naiv wie die Toleranz der Intoleranz. Halsbrecherisch ist die langfristige Entwicklung der Wohlstandsfolgen. Aber kurzfristiger und noch totaler unumkehrbarer ist, wenn man als Vorbild hofft, dass sich schon alle Anderen fügen werden. Er hatte die Vorfahrt, stand auf seinem Stein. Die kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Unterschiede sind zudem zu stark, als das nur mit gutmeinenden Apellen unsere Einsicht überall siegen könnte. Selbst dazu waren bisher im eigenen kulturellen Hoheitsgebiet weder die Kirchen, die Parteiideologen noch die Scientologen in der Lage. Und die ev. Kirche rennt mal wieder dem Mainstream hinterher. Der Glaube an das immerwährende Paradies im Jenseits (wohl kaum noch zu vermitteln) ist dem Glauben an das Paradies im nächsten Jahrhundert gewichen. Das ist die Transformation der Religion vom jenseitigen Ungewissen in eine hoffentlich noch erlebbare Zukunft. Besser noch, werdet Hindus und hofft auf eine schöne Wiedergeburt. Dümmer geht nimmer.

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Bisher war es so, dass in Foren nur die Anonymität die Meinung frei und häufig auch zügellos machte. Deshalb sind sie auch nahezu alle sang- und klanglos gescheitert. Es sei denn, sie werden zensiert oder nur der Avatar kennt die wahre Identität. Also Halbanonymität. Sie gehen einen anderen Weg. Hin zu einer privaten Meinungsblase? Mich würde schon mal interessieren, wie groß die Resonanz ist und wie lange die einzelnen Verbindungen bestehen bleiben.