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Nein, die Türken stehen wirklich nicht vor Wien. Die Abschaffung des christlichen Abendlandes durch den Islam droht nicht. Wogegen demonstrieren Zehntausende Menschen in Dresden?
Wahr ist: Menschen aus der Türkei leben seit vielen Jahren unter uns, vor allem in den alten Bundesländern. Dorthin wurden sie angeworben, um zu arbeiten. Denn es herrschte Arbeitskräftemangel. Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung waren in Gefahr. Und es kamen Menschen, nicht belebte Werkzeuge. Sie brachten ihre Kultur und ihre Sprache mit, auch ihren Glauben.
Sie holten ihre Familien nach – jeder Mensch hat das Recht dazu. Sie lebten sich ein, viele lernen (auch Deutsch) und nicht wenige nehmen die deutsche Staatsbürgerschaft an. Sie bauen Häuser, gründen Firmen, bauen Moscheen – viele bleiben, sichern Wohlstand und Sozialsysteme. Wir brauchen sie! Wir brauchen einander! Das kann also bei nüchterner Betrachtung nicht der Grund für die Demonstrationen sein, schon gar nicht in Dresden, wo Menschen aus der Türkei kaum anzutreffen sind.
Auslöser der Demonstrationen sollen Ankündigungen gewesen sein, dass auch in den neuen Bundesländern Unterkünfte für Flüchtlinge und Asylsuchende eingerichtet werden. Also ist es doch Fremdenangst oder gar Fremdenfeindlichkeit, die die Menschen zu den Demonstrationen treibt? Die Angst vor Zuwanderung, vor Menschenmassen, die Deutschland „überfluten“? Die Empörung darüber, dass „wir“ zum „Sozialamt der Welt“ gemacht werden sollen?
Das Abendland muss seine Werte verteidigen
Diese Vermutung wird erhärtet, wenn man auf die Organisatoren der Demonstrationen in Dresden, Leipzig und in den alten Bundesländern schaut. Es sind bekannte und bekennende Rechtsradikale darunter, die Morgenluft wittern und die Hoffnung haben, Anhängerschaft oder Zustimmung durch die Warnung vor der „Islamisierung des Abendlandes“ zu gewinnen. Dazu passt, dass in den Reden bestimmte Sprachcodes genutzt werden: „Überfremdung“, „Verdrängung“ und „Abschaffung“ werden befürchtet. Aber Zehntausende in Dresden – das können doch nicht nur Rechte sein! Die meisten kommen doch aus der Mitte der Gesellschaft, heißt es. Und mit denen muss man reden, deren Ängste ernst nehmen. Ja, mit denen muss geredet werden – wie übrigens mit den Rechtsradikalen auch, neben der Anwendung von Recht und Gesetz. Aber worüber ist zu reden?
###autor### Ich denke darüber, dass der Hinweis auf die „Mitte der Gesellschaft“ zur Akzeptanz des Protestes nicht taugt. Die „Mitte“ ist kein Unbedenklichkeitsnachweis: Sie kann durchaus mit-laufen und den Rechtsradikalen den Steigbügel halten, um auf das Pferd der Macht zu kommen. Und auch in der Mitte der Gesellschaft rechtfertigt Frust nicht das Anfachen von Wut gegen andere Menschen.
Zu reden ist darüber, dass es eine „Verantwortung der Regierten“ gibt (These V der Barmer Theologischen Erklärung von 1934). Dazu gehört auch, sich umfassend zu informieren und mit den Rechtsradikalen keine gemeinsame Sache zu machen. Das haben inzwischen Zehntausende Gegendemonstranten deutlich gemacht. Und dazu gehört weiter, dass Pegida-Sympathisanten den Anschlag auf die Pariser Redaktion von „Charlie Hebdo“ nicht zur Rechtfertigung ihrer antimuslimischen Proteste missbrauchen.
Zu reden ist darüber, dass das christliche Abendland nur durch die Verteidigung seiner Werte verteidigt werden kann. Dazu gehören Menschenrechte, wie die Religionsfreiheit, und biblische Traditionen, wie das Wort Jesu: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäusevangelium 25,35).
Wer das Abendland gerettet hat und wer nicht
Das christliche Abendland, das Grab Jesu, der christliche Glaube, der freie Westen und die moderne Zivilisation wurden insbesondere durch die Kreuzzugsbewegung gerettet. (Protestanten haben zur Verteidigung und Rückeroberung Europas vom islamischen Jihad bisher am wenigsten beigetragen.)
Mehr dazu unter Real Crusades History, "Why the Crusades Matter"
https://www.youtube.com/watch?v=QQ3FIEdfyIs#t=63
facebook: https://www.facebook.com/realcrusadeshistory
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