Unter Ketzern
Die Kirche ist wie ein Leuchtturm, sagt der Papst. Sie verkündet, wo es langgeht. Christ sein kann aber auch heißen: mit im Boot sitzen, einander in Sturm und Wellengang beistehen. Arnd Brummer war einmal katholisch und erzählt, wie es ist, bei den Evangelischen heimisch zu werden
Lena Uphoff
26.08.2011

Es waren zwei Frauen, die mich im Glauben erzogen, die mich beten lehrten, mich mit Marienliedern in den Schlaf sangen, mir vom heiligen Franz von Assisi und der heiligen Clara erzählten: meine Mutter und deren Mutter, meine geliebte Oma.
Oma, in  Eichstätt geboren, praktizierte eine tiefe und sehr barocke Marienfrömmigkeit. Meine Mutter, zeitweise Redakteurin einer katholischen regionalen Wochenzeitung, verehrte Dom Hélder Câmara, den Bischof von Olinda und Recife in Nordostbrasilien, einen der Begründer der Befreiungstheologie. Ich nahm als kleiner Junge wahr, wie sehr meine Eltern, auch der eher zurückhaltende Vater, auf das II. Vatikanische Konzil hofften und im Laufe der frühen siebziger Jahre ihrer Enttäuschung Herr werden mussten, dass sich aus dem, was so großartig von Papst Johannes XXIII. angestoßen ­worden war, kaum spürbare Veränderung gewinnen ließ.

Was genau hatte Jan Hus getan?


Ich erlebte Priester, die Verhältnisse zu Frauen und zu jungen Männern unterhielten. Ersteres wurde augenzwinkernd akzeptiert, Letzteres im kleinstädtischen Konstanz am Bodensee, wo ich aufwuchs, kopfschüttelnd hinter vorgehaltener Hand kolportiert. Ich entwickelte früh ein Interesse an Leben und Sterben des Jan Hus, am 6. Juli 1415 in meiner Heimatstadt nach seiner Verurteilung als ­Häretiker durch das Konstanzer Konzil bei lebendigem Leibe verbrannt. Ein Ketzer! So sagte meine Religionslehrerin. Einer, „der dem Papst und der Kirche nicht gehorsam sein konnte“.
Zu Hus kam John Wyclif, den man in Konstanz dreißig Jahre nach seinem Tod ebenfalls zum Ketzer erklärte, seine Schriften verdammte und beschloss, seine Gebeine auszugraben und zu verbrennen. Mit roten Ohren lag ich auf dem Bett und nahm auf, dass Wyclif den Priestern absprach, Hostien und Wein tatsächlich in Leib und Blut Christi verwandeln zu können. Ich war sehr froh darüber, als zwölf-, dreizehnjähriger Knabe zu erfahren, dass die Evangelischen in der benachbarten Kreuz- oder in der Pauluskirche neben meinem Gymnasium die Worte Jesu „Das ist mein Leib / mein Blut“ nicht wortwörtlich nahmen. Und noch mehr begeisterte mich, dass bei den Protestanten Leute gemeinsam zum Abendmahl gingen, die durchaus unterschiedliche Vorstellungen von der Bedeutung des Mahles hatten. Die einen nahmen Brot und Wein zum Gedächtnis an Christi Erlösungstat, die anderen nahmen die verwandelte Substanz Christi in sich auf.

Joseph Ratzinger wies den neuen Weg


Als ich nach einer Predigt des Kurienkardinals Joseph Ratzinger und in den Wirren der Kölner Sedisvakanz, also des verwaisten Bischofsstuhles, nach dem Tode Joseph Kardinal Höffners 1987 mit meiner Geduld am Ende war, empfahlen mir diese katholischen Weggefährten, höchstens aus der katholischen ­Kirche auszutreten. Wer austritt, sagten sie, kann zurückkommen; wer die Kirche wechselt, ist ein für alle Mal weg. Ich kam mir vor wie ein DDR-Dissident, der einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Man nannte mich zwar nicht wortwörtlich Kameradenschwein, aber manch einer meiner Freunde empfand im Stillen so: Man macht sich nicht einfach leicht vom Acker um sein individuelles Glück zu finden; man hält stand, bleibt sich und den Seinen treu im Kampf um eine erneuerte Kirche.

"Ab morgen zahle ich die Kirchensteuer bei deinen Leuten!"


Der Tag, an dem ich beschloss, dem Evangelischen in mir Raum zu geben, hatte mit einem Ratzinger-Wort zu tun, das inzwischen der wohl bekannteste Beitrag des heutigen Papstes zur Definitionsdebatte der römischen Kirche ist: die Diktatur des Relativismus. Die rhetorische Scheindialektik des Mannes aus Rom – hie die dem Zeitgeist hinterherhastenden, kurzatmigen Modernisten, dort die fest in Glauben, Lehre und Tradition die Nachfolge Jesu Christi verteidigende eine hei­lige römische Kirche – hatte mich so erzürnt, dass ich meiner evangelischen Frau sagte: Ab morgen zahle ich meine Kirchensteuer bei deinen Leuten.
Einen Journalistenkollegen, von dem ich wusste, dass er ­ordinierter Pastor war, fragte ich: „Was muss ich gelesen haben, wenn ich zu euch kommen möchte?“ Er antwortete: „Gelesen ­haben ‚müssen‘ gibt es nicht. Aber ich empfehle ‚Die Sache mit Gott‘ von Heinz Zahrnt. Und wenn einer der Theologen, von ­denen in diesem Buch die Rede ist, Sie besonders interessiert, dann nichts wie ran.“

Es war nicht nur einer, der mich faszinierte. Ich las Paul Tillich, Rudolf Bultmann und Karl Barth, kam auf weiteren Wegen zu Adolf von Harnack, Friedrich Schleiermacher und letztlich zu Martin Luther. Ich fand mich sofort wieder im Wort vom Priestertum aller Glaubenden oder in Luthers Wittenberger Vorlesung zum Römerbrief mit dem Wort, wir Menschen seien gleicher­maßen Sünder wie Gerechte und alleine gerechtfertigt in der ­Gnade Gottes. Ich erlebte Heimat in Luthers Wort vom Gottesdienst des Schusters in der Welt und vor allem im „Sermon von den guten Werken“. Ich machte mich auf den Weg, ein evange­lischer Christ zu werden.

Mitglied wird man in einer Gemeinde - und dann in der Kirche

Mein Anruf im Büro der kleinen Gemeinde in der Umgebung der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, wo ich als politischer Korrespondent für Tageszeitungen arbeitete, erreichte einen freundlichen Vikar, der mich zu einem Gespräch einlud. Ein, zwei Tage später saß ich bei ihm und quoll über von neuen theologischen Erkenntnissen. „Schön, schön“, unterbrach er mich lächelnd, „ich würde gerne mit Ihnen das weitere Verfahren der Auf­nahme in unsere Gemeinde besprechen.“ Ich war einigermaßen enttäuscht, als ich feststellte, dass ich nicht schon morgen, per Stempel und Unterschrift des Vikars in einer Urkunde, auf meiner Lohnsteuerkarte „ev.“ eintragen lassen konnte. Die rheinische ­Kirche, erklärte er mir, sei presbyterial verfasst. Ich würde also Mitglied der Gemeinde und dadurch Mitglied der Kirche. Bei den Katholiken und, soviel er wüsste, auch bei den Lutheranern werde man Mitglied der Kirche beziehungsweise der Landeskirche und dann einer Gemeinde zugewiesen. Nachdem ich unmittelbar an der Grenze zur Schweiz aufgewachsen war, leuchtete mir das ein: Auch Schweizer konnte man nicht werden, man erhielt das ­Bürgerrecht einer Gemeinde und damit des Kantons sowie der Eidgenossenschaft.
Nach meiner ersten Irritation offenbarte sich mir ein neues, ein der reformatorischen Tradition entstammendes Kirchenverständnis. Nicht der Vikar, der Pfarrer, entschied, sondern die Gemeinde, vertreten durch ihren Vorstand. Kirche ist Gemeinde, keine abstrakte Größe, sondern konkrete Gemeinschaft. Das gefiel mir. Das gefiel mir sehr. Leichter wurde der Vorgang dadurch indes nicht. Drei würdige Damen des Presbyteriums wollten mit mir sprechen, sich vom ordnungsgemäßen Zustand „meines Glaubensgerätes“ überzeugen, wie eine Freundin witzelte. Als wir zum ersten Mal telefonierten, lud ich die Presbyterinnen auf ein Glas Wein zu mir nach Hause ein. „Trinken Sie regelmäßig Alkohol?“, fragte mich die Frauenstimme streng. Und ohne meine Antwort abzuwarten, fügte sie hinzu: „Nein, wir treffen uns besser im Gemeindebüro.“

Ich wollte da rein, in diese Kirche!


Das Gespräch war dann sehr knapp und weder unfreundlich noch besonders herzlich. „Sachlich“ wäre wahrscheinlich das richtige Prädikat. Oder „nüchtern“. Frau F., offenbar die Anführerin des Trios, schlug mir eine Art Probephase vor. Ich sollte beim nächsten Basar der Gemeinde einen Verkaufsstand übernehmen und an einem Bibelgesprächskreis teilnehmen.
Gerne, sagte ich, welches Thema der Gesprächskreis denn behandle? Den Galaterbrief. ­Super, rief ich. Das ist einer meiner Lieblingstexte im Neuen Testament. „Christus hat uns von dem Fluch des Gesetzes losgekauft...“, begann ich, um gleich zurechtgewiesen zu werden: „Sie sollen zuhören und nicht erzählen in dem Gesprächskreis.“ Das fand ich, um es vorsichtig auszudrücken, nicht sehr einladend. Und meine evangelische Frau meinte, als ich davon erzählte: Bleib doch einfach weg, das musst du dir doch nicht gefallen ­lassen. Ich aber wollte da rein, in diese Kirche!

Jahre später verstand ich, was die strenge Presbyterin meinte. Sie wollte mir, dem Katholiken, sagen: Schauen und hören sie sich mal genau an, wie wir mit der Schrift umgehen. Vielleicht sind sie im Herzen zu katholisch, um das auf die Dauer mitzu­tragen. Sie wollte nicht mich prüfen, sondern mir die Möglichkeit eröffnen, diese evangelische Gemeinde aus der Nähe zu erleben und dann ganzen Herzens zu entscheiden: Da gehöre ich hin.
Das ist zwar wenig spontan und zugewandt, wahrscheinlich aber nicht gänzlich unvernünftig. Ich fühlte mich jedenfalls nicht vereinnahmt, sondern skeptisch beäugt. Die Aufnahme in die Gemeinde ein paar Monate ­später empfand ich als sehr feierlich. Der Vikar segnete mich und stellte mich der Gemeinde vor. Mein Gelöbnis sprach ich laut und deutlich. Nach der Konversion brachen keine wunderbaren Zeiten für mich an. Auf mich wirkte die Atmosphäre der Gemeinde pragmatisch und alltagsgrau.


Im lutherischen Hamburg änderte sich wieder vieles

Das änderte sich, als ich ins lutherische Hamburg kam. Dort traf ich in einer Stadtrandgemeinde Menschen an, mit denen ich mich bis heute verbunden fühle. „Jubilate“ hießen Gotteshaus und Gemeinde. Zu Recht. Der Kantor: ein Ass! Seine Kan­torei, schätzungsweise 30 Leute, sang mindestens einmal im Monat im Gottesdienst. Und immer wurden die Menschen in den Bänken animiert, mitzusingen und mehr als nur Auditorium zu sein: „Singen Sie laut mit, auch wenn es mal falsch rauskommt!“ Der Pastor: ein Ass! Verständliche, humorvolle Predigten, immer darauf ausgelegt, den Weg zwischen Text und ­Gemeinde so kurz wie möglich zu machen. Noch mehr zu loben: sein Sinn für Liturgie. Gottesdienste, die tatsächlich „gefeiert“ wurden, von allen. Erst jetzt wurde mir klar, was ich in den katholischen Messen so oft vermisst hatte. Ich empfand die Hochämter an Weihnachten oder Ostern als „Holy Horror Picture Shows“. Priester und ein Dutzend Ministranten lieferten eine Inszenierung ab. Die Gemeinde blieb bis auf ein paar Lieder, Glaubensbekenntnis, Vaterunser und Fürbitten auf die Rolle des Publikums reduziert. Hier war der Liturg und Prediger ein Brückenbauer, ein Öffner, ein Einbezieher. Niemand zog seine leitende Funktion in Zweifel. Alle wussten: Das ist einer, den wir als Kirche besonders haben ausbilden lassen, damit er für uns da ist. Und nach dem Gottesdienst im Kirchencafé wurde diskutiert, gestritten, erzählt, wie Lesungen und Predigt auf die Gemeinde gewirkt hatten.

Alle gehörten dazu. Auch der Berber.

Am ersten Sonntag, an dem meine Frau und ich den Fuß in diese Kirche setzten, waren wir aufgenommen, gehörten wir ­dazu. Christentum auf Augenhöhe. Das galt auch für Harry, den Berber, der üblicherweise in der U-Bahnstation vor der Kirchentür Platte machte. Sonntags kam er in die Kirche und ging zum Abendmahl, reichte seinen Nachbarn links und rechts zum Friedensgruß die Hand. Mancher rümpfte die Nase, im wortwörtlichen Sinne. Denn Harry roch manchmal wirklich streng nach Schweiß, Zigaretten und Bier. Doch er gehörte eindeutig zu uns, wie Herr L., der ständig vor sich hin brabbelnde Rentner, wie die Hochschulprofessorin, der geschiedene Künstler und all die ­Lehrer, Lehrerinnen und Journalisten. Zum ersten Mal war ich im Hause des Vaters wirklich zu Hause.

Wir dachten gemeinsam darüber nach, wie wir mit den Leuten im Stadtteil ins Gespräch kommen könnten. Manches, was wir versuchten, ging fürchterlich schief. Hin und wieder war jemand beleidigt und blieb der Kirche ein paar Wochen oder Monate fern, aber der Geist der Gemeinschaft war stark und herzlich genug, den meisten der bockigen Mitchristen den Rückweg leicht zu machen.Einer der schönsten Momente: Der Kantor hörte in der Advents­zeit vier Bläser in der Hamburger Mönckebergstraße weihnachtlich musizieren, mit einem Hut vor ihren Füßen. Er sprach sie an und lud sie ein, beim Weihnachtsgottesdienst mitzuwirken. Die vier Jungs, arbeitslos gewordene Konzertmusiker aus St. Petersburg, kamen und bliesen, dass es eine Freude war. Und im nächsten Jahr kamen sie wieder und nahmen Spenden der Gemeinde mit nach Russland.


Ich liebe die Offenheit und Pluralität


In der Zeit meiner Konversion hatte ein mir nahestehender Protestant gespottet: „Einmal katholisch, immer katholisch. Ihr braucht doch den Papst! Die einen, um ihn zu verehren, die anderen, um sich gegen ihn zu wehren.“ Spätestens in Hamburg registrierte ich, dass das für mich nicht stimmte. Ich liebe die Offenheit und Pluralität meiner neuen Heimat. Manchmal, wenn sich ihre behördliche Struktur in den Vordergrund drängt, kann diese ­Kirche grauenhaft grau sein, ich rede dann von der „öffentlichen Glaubensverwaltung“. Aber ihre synodale Struktur und ihr reformatorisches Grundbekenntnis, Menschenwerk zu sein, macht sie, Gott sei Dank, kritikfähig und veränderbar. Martin Luthers Wort „ecclesia semper reformanda“ (die Kirche muss immer wieder ­reformiert werden), verbunden mit dem Eingeständnis vom bedingten und vorläufigen Sein selbst des frömmsten Anliegens und der Anerkenntnis allein Gottes als des Unbedingten, wie der evangelische Theologe Paul Tillich formulierte, bezeichnet für mich die Kirche der Freiheit. Eine Kirche, die sündigte, etwa als sie sich mit dem Nationalismus in Deutschland verband und zum guten Teil mit dem Nationalsozialismus. Aber eine Kirche, die endlich auch zum Stuttgarter Schuldbekenntnis fähig war. Menschen irren und sündigen. Sie tun es oft genug gerade dann, wenn sie sich als ­Kirche eins wähnen mit dem Heilsplan Gottes. Dies zu sehen und auszusprechen, ist für mich der Quell evangelischer Identität.

Aus menschenferner Distanz kann keine Hilfe kommen.

Es gibt in meinem Bekanntenkreis genug katholische Christen, die dies alles unterschreiben. Wenn ich sie frage, warum sie meinen Weg nicht auch gehen wollen, geben sie sehr unterschiedliche Antworten. Manche fragen zurück: „Vermisst du denn gar nichts, in dieser kargen und spröden ­Kirche?“ Ein Vorurteil.
Was ich jedenfalls nicht vermisse ist eine überzogene, ver­götzende Marienfrömmigkeit, einen Reliquien- und Heiligenkult, die seltsame Logik, dass man im Gespräch mit Gott Heilige als Fürsprecher benötige. Das bedeutet entweder, dass dieser Gott nicht in der Lage ist, die Not der Betenden selbst wahrzunehmen, oder dass er, der Unbedingte, gewisse Bedingungen erfüllt sehen will. Beides ist gottlose Relativierung.
Ich vermisse auch die Ohrenbeichte nicht. Wenn wir bereuen und uns im Gottesdienst gemeinsam der Gnade Gottes anem­pfehlen, ist die Sündenschuld bei Gott aufgehoben, ohne dass es eines vermittelnden Lossprechers im Beichtstuhl bedürfte.

Und schon gar nicht vermisse ich dieses Papstwort: Den Menschen müsse die Kirche wie ein Leuchtturm Orientierung bieten. Ich habe dies in meiner rebellischen Phase als An­maßung empfunden, vor allem dann, wenn es sich um Fragen der konkreten Lebensbewältigung handelt, kann aus menschenferner Distanz keine Hilfe kommen. Der Leuchtturm steht am Ufer und strahlt vor sich hin. Es kümmert ihn nicht, wenn ein Boot absäuft und ein anderes an den Klippen des Lebens zerschellt. Schuld sind dann nicht der Leuchtturm und sein Wärter, selbst schuld sind dann die Leute in den Booten, die nicht genügend vorsichtig waren und das Licht des Leuchtturmes nicht genügend beachtet haben.


Die römische Kirchen-idee vom unfehlbaren Lehrgebäude des Papsttums, die gottlob von den katholischen Christen an der Basis täglich ad absurdum geführt wird, steht außerhalb des Lebens wie der Leuchtturm außerhalb des Ozeans. Christsein heißt: mit im Boot sitzen, gemeinsam mit den anderen nach Lösungen suchen, die Ruder ergreifen, die Pinne halten, besonders dann, wenn der Sturm aufkommt. Das Schiff, das sich Gemeinde nennt, braucht kluge und erfahrene Leute an Bord. Sie sollten in der Lage sein, konkret und rasch auf die ständig wechselnden Herausforderungen im Wogengang des Hier und Jetzt zu reagieren. Es geht nicht um abstrakte Exempel, sondern um teilnehmende Hilfe, um liebenden Rat. Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Eine Frau und ein Mann, die über Präimplantationsdiagnostik nachdenken, brauchen konkrete Menschen an ihrer Seite, mit ­denen sie sprechen können, Seelsorger also, und keine dogmatischen Verlautbarungen von der Sorte „absolut verwerflich“.

Streiten? Das ist besser, als wie ein Schaf hinterherzutraben

An ihnen verzweifeln aufgeklärte Katholiken. Warum nimmt der römische Apparat das in Kauf? Warum spielt er die Karte der Abgrenzung und hetzt immer deftiger gegen die Protestanten? Zwei mögliche Antworten:
Die aus Sicht Roms von der Nachbarschaft mit reformatorischen Kirchen infizierten und von der Diktatur des Relativismus bedrohten katholischen Diözesen, in denen der Priestermangel weite Landstriche gemeindlich verödet, sollen ­einer Art Gottesurteil unterworfen werden: Entweder dieser Teil des Kontinents wird weiter entkatholisiert oder es geschieht ein Wunder und die Schäflein kehren in den Pferch der einzig ­wahren Kirche zurück.
Oder: In Rom hat man tatsächlich verstanden, dass ein mit der Moderne versöhnter Glaube entweder reformatorisch oder unmöglich ist. Aus der berechtigten Sorge, die europäische und nord­amerikanische Entwicklung könnte in Südamerika, Asien und Afrika Schule machen, hat man eine Theologie des Unmöglichen entwickelt, um dem reformatorischen Element standzuhalten. Der globale Glaubenskonzern gibt Mittel- und West­europa auf, um in anderen Welt­gegenden fundamentalistischen Entwicklungen mit rabiatem Konservativismus standhalten zu können.
Es geht in Europa längst nicht mehr um evangelisch oder römisch. In der Alltäglichkeit der Gemeinden hat das evangelische Modell, sich der Moderne zu stellen, die katholische Kirche längst in der Tiefe erfasst. Nicht im organisatorischen Handeln, viel wichtiger: im Glaubensbewusstsein selbst derer, die sich für treue Söhne und Töchter ihrer Kirche halten.
Deshalb schätze ich Luthers Aufforderung, „die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille“. Als Konvertit habe ich gelernt, dass Protestantismus und Streit eine wichtige Beziehung zueinander haben. Und es ist gut so! Das Gottesvolk ist unterwegs. Und es hat die Heilige Schrift als Reiseführer und Atlas bei sich. Da die Wahrheit Gottes aber größer ist als unser Erkenntnisvermögen, müssen wir als Weggenossen manchmal darüber beraten, was der Unendliche und Unbedingte meint und wie wir Endlichen und Bedingten damit umgehen sollen. Und manchmal geraten wir eben dabei in Streit. Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll.


So danke ich heute dem Herrn, dass er sich seines Knechtes Joseph Ratzinger bediente, um mir den Weg in die neue Heimat zu weisen. Und auch dafür, dass dieser Weg war, wie er war.
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... und tschüss, Ökumene! Wer aus echter Glaubensüberzeugung und so seinem Gewissen folgend seine Kirchenzugehörigkeit glaubt wechseln zu müssen und es auch tut, verdient Achtung und Respekt. Wer es tut wie Herr Brummer im Artikel "... und tschüss!", verdient ob seiner (post)pubertären Respektlosigkeit dies nicht. Er denkt nur an sich (oder an sein Buch) und nicht an das Ganze. Besonderen Schaden fügt er allen ökumenischen Bemühen zu und hat sich selbst von der Ökumene veranschiedet. Tschüss, Ökumene!
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Ich bin ein Atheist von Gottes Gnaden, verheiratet mit einer bayerischen Katholikin, habe drei Söhne, bekam die Dispens aus Rom, katholisch heiraten zu dürfen, ohne Auflage, in die katholische Kirche einzutreten, meine Söhne wurden getauft, besuchten katholische Schulen und sind offiziell aus der katholischen Kirche ausgetreten. Ein Hammer für meine Frau. Gott schütze...wen?
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Leserbrief zum Leitartikel „Unter Ketzern“ von Arnd Brummer (Chrismon Heft 9-11) Eigentlich schade: Da kommt jeden Monat mit der Zeitung ein evangelisches Magazin in Hunderttausende deutscher Haushalte – und nun das! Die großartige Chance, vielen glaubensfernen Zeitgenossen Geschmack an christlichen Werten zu vermitteln, scheint mir mit dem Septemberheft vertan. Mit dem Leitartikel „Unter Ketzern“ hat Chefredakteur Arnd Brummer das Blatt in eine andere Richtung gedrängt. Jetzt kommt es daher, wie eine konfessionelle Streitschrift, bei deren Lektüre auch Nichtchristen mit Häme auf die Kirchen im Lande zeigen werden: „Seht, wie sie einander lieben!“ Vor allem im Osten, wo ehemals rote Tageszeitungen die weithin atheistische Landschaft mit „Chrismon“ versorgen, wird die Saat jetzt wohl auf felsigen Grund fallen. Als katholischer Christ bin ich sehr traurig über die verbalen Ausfälle von Herrn Brummer. Er kann ja gern berichten, warum und wie er vom katholischen zum lutherischen Bekenntnis kam. Aber warum muss er dabei alle Katholiken beleidigen, die weiter zum Glauben ihrer Kirche halten wollen? Das dient weder dem ökumenischen Miteinander auf Gemeindeebene noch dem Verständnis der verschiedenen Kirchen füreinander. Eine Frage drängt sich mir auf: Ist das anlässlich des Papstbesuches vielleicht auch von Verantwortlichen in evangelischen Kirchenleitungen so gewollt? Beim Lesen des Septemberheftes von Chrismon könnte dieser Eindruck entstehen - obwohl ich beispielsweise Landesbischof Friedrich als einen der prominenten Herausgeber eine solch ökumenefeindliche Haltung nicht zutrauen würde. Doch sollten die Herausgeber insgesamt mehr darauf achten, was da in dem von ihnen verantworteten Magazin an abwegigen Inhalten publiziert wird. Abwegig sind m. E. nicht nur die Schmähungen des Katholischen im Leitartikel, sondern auch die Vereinnahmung von Erzbischof Romero als Passagier im abgebildeten Boot. Bei aller Kritik in der Sache bleibt für mich ein rechtliches Problem bestehen: Darf ein Chefredakteur in dem von ihm geleiteten Blatt Werbung für eine seiner privaten Unternehmungen platzieren? Ist es nur eine Frage des guten Geschmackes, wenn nach Einräumung einer fünfseitigen Vorstellung des Buchinhaltes unmittelbar der Verweis auf die Werbeseite für dieses Buch (Seite 27 im gleichen Heft) erfolgt mit weiterem Link zum Bestellcoupon auf Seite 42? Verdient Herr Brummer gar an dem Verkauf seines Buches. für dessen Bewerbung er ein gesponsertes kirchliches Blatt nutzt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tages- und Wochenzeitungen, die „Chrismon“ als Beilage verteilen, ihren redaktionellen Mitarbeitern derartige Vorrechte einräumen würden. Schade, dass ein evangelisches Magazin auf solche Art und Weise ins Zwielicht gerät. Schade um die so verlorenen Chancen in Mission und Ökumene. Dr. Georg Diederich 19065 Pinnow
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Ich störe mich ganz konkret an einer Sache, die ich nun doch Ihnen beschreiben möchte: Sie schreiben, der römische Apparat - halte man von ihm, was man wolle - hetze immer stärker gegen Protestanten. Ob das nun stimmt, sei dahingestellt. Als Katholik beobachte ich da mehrere Gruppierungen mit mehreren Meinungen (auch innerhalb das römischen Apparates) und kann das nicht so einfach über einen Kamm scheren, wie Sie das gerne hätten. Worum es mir aber eigentlich geht, ist die Tatsache, dass es solche Hetze nicht nur katholischerseit gibt (für die ich mich stellvertretend sehr entschuldigen möchte), sondern auf allen Seiten. Und es stellt sich die Frage: Wollen Sie das nur so einseitig betrachten oder können Sie es einfach nicht besser? Es ist mir ehrlich gesagt egal, ob Sie Katholik, Lutheraner, Reformierter, Orthodoxer, Freikirchler, Muslim, Jude, Sikh oder sonst was sind (oder Atheist, Agnostiker, Indifferentist, etc.): Aber eine differenzierte Sicht würde man sich dann doch wünschen. Hetzbücher gibt es schon genug - und zwar auf allen Seiten. Es scheint, dass Sie die große ökumenische Bewegung des 20. Jahrhunderts, die in den evangelischen Kirchen begann (begleitet von katholischen Theologen) und zu dem später die katholische Kirche hinzustieß, verpasst haben und die gute und große Arbeit vieler Ökumeniker auf allen Seiten mit Ihrem Hetzbuch zunichte machen wollen, indem Sie mit Halb- und Unwahrheiten (z. B. dass man die Heiligen für das Gespräch mit Gott benötige, so einen Blödsinn haben Sie sich doch selbst ausgedacht, oder? Ich kann mich auch direkt an Gott wenden.) gegen einen Katholizismus hetzen, den es so nicht gibt - den sich zwar sicher einige Katholiken (auch im "röm. App.") so wünschen, der aber faktisch so nicht existiert. Dazu ist das katholische Denken zu weit und zu vielfältig, eben kata-holon (wenn wir auch die Etymologie von katholisch mal bemühen wollen). Ich hätte mir ein konstruktives Buch gewünscht. Auf Bild-Zeitungsniveau hetzen kann nämlich offensichtlich jeder, sei es ein Matussek oder eben ein Brummer. Aber differenziert denkende Bücher verkaufen sich nicht so gut - und Sie wollen ja sicherlich mit Ihrem Buch auch Geld verdienen, oder? Zum Abschluss noch eine Anekdote aus meinem bisher noch kurzen Leben: Ich muss da an eine Begegnung denken mit einem lutherischen Professor, der nach einer Diskussion zu mir meinte "Sie scheinen mir arg lutherisch, warum sind Sie denn noch katholisch?" - Worauf ich reagierte: "Gegenfrage: Sie scheinen mir arg katholisch, warum sind Sie denn noch lutherisch?" - Solche Begegnunen scheinen mir derzeit in der wissenschaftlichen Arbeit symptomatisch zu sein für eine Bewegung aufeinander zu!
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Ich lese Brunners Artikel immer sehr gern - dieser war eine Sternstunde für mich. Sicher auch wegen persönlicher Betroffenheit: ich habe mich mit 30 für eine Konvertierung (Konversion? Ach egal) entschieden. Ich finde nicht, wie ein vorangegangener Kommentator, dass ein solcher Schritt der Ökumene schadet. Vielmehr schadet die katholische Kirche fortlaufend der Ökumene, so dass ich nicht mit meinem Namen und meiner Seele dafür einstehen möchte. Ich kann in der evangelischen Kirche meine Kenntnisse " der anderen Seite" einbringen - und fühle mich dabei einfach besser! Und das ist auch gut so!
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Der letzte Abschnitt, und ein Satz davor: "Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll." ( Klingt aufmüpfig,, spätpubertär :-) ) "So danke ich heute dem Herrn, dass er sich seines Knechtes Joseph Ratzinger ( meine eigene Anm.:ein deutscher Papst, offenbar ein speziell deutsches Problem ), bediente, um mir den Weg in die neue Heimat zu weisen, und auch dafür, dass dieser Weg war, wie er war- " gibt den eigentlichen Charakter des Textes von Herrn Brummer wieder: eine höhnische Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit, schliesslich ist der "Große Vater " eine Stellvertreterfigur, ein männliches Vorbild, und ein mächtiges archaisches Urbild, heute aber mehr nur noch als Symbol zu verstehen. Launisch, polemisch, unbestritten streitsüchtig, streitsuchend..., persönlich. Provokation als Profession..., mit Luther als Vorbild. Persönlicher Ehrgeiz ?! Streiten will gelernt sein, wer es nicht gelernt hat, wird mitunter unter "Streithammeln" zertrampelt, das "arme Schaf", Herr Brummer, bedenken Sie das, bevor Sie wieder einmal "das Kind mit dem Bade ausschütten ! Mangelnde Selbstreflexion des Schreibers führt dazu, dass ich ihn und seine Ausführungen nicht ernst nehmen kann. Aber ich sehe in der Kritik an Ratzinger ein deutsches Phänomen, einen intellektuellen Versuch der Söhne, den Urvater zu stürzen, wobei ich in dem deutschen Papst den hochgebildeten und integren Mann schätze. Ohne EMPFINDSAMKEIT und Bildung ist heute offenbar nur noch geistige Barbarei und primitive streitsüchtige Polemik zu erwarten. Wenn die evangelische Kirche die " katholische Tiefe erreicht haben soll, wozu dann Ihr provokatorischer Ansatz ?! Sollte nicht eher die Vernunft den Weg zur Ökumene bereiten und weisen? Auch Ihre persönliche ? Einschliesslich der Selbsterkenntnis. Luther war in seiner Art noch ein völliger Barbar, Vorsicht somit vor seiner dauernden Anrufung ! GESPRÄCH, KOMMUNIKATION, TOLERANZ, aber, bitte, keinen KAMPF, der im hierarchischen Deutschland nur Kopfnüsse verteilt, und Schafe in eine Hammelherde vertauscht, ohne dass sich dabei etwas wesentlich ändert ! Doch, die Lämmer würden wieder auf dem Altar der Rebellion geopfert, zwecks Fortbestand des Landes, der Wirtschaft, des globalen Europa, der Welt, e.t.c Es sei denn, die Herde, einschliesslich deren Hirten, merkt, das Ökumene nur mit Menschen und unter Menschen möglich ist, ganz gleich, welcher Konfession. Ich gehe hier bewusst auf den primitiv provokativen Kampfschreibstil eines Chefredakteurs des allgemein wohl recht stark überschätzten, und äußerst ehrgeizigen Blattes Chrismon ! Aber, wir sind und bleiben m GESPRÄCH.
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Eines muss hier allerdings noch gesagt werden: Dorothee Sölle war nun auch nicht jedermanns Geschmack. Bei gläubigen Protestanten war diese Theologin sehr umstritten.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Katholiken, die ihren Artikel vor mir kommentiert haben, bin ich begeistert von ihrer überzeugten und doch toleranten Art, Herr Brummer. In Zeiten, in denen der Papstbesuch in Deutschland kurz bevorsteht, halte ich es für wichtig, den katholisch-evangelischen Dialog und natürlich auch die daraus resultierenden Diskussionen neu aufleben zu lassen. Ich möchte meine katholischen Mitbrüder und Mitschwestern darauf aufmerksam machen, dass der Autor hier nicht die Katholiken an sich, sondern die katholische Amtskirche kritisiert. Mit meinen erst 16 Jahren kann ich diese Kritik durchaus unterstützen, die intollerante und lebensferne Kirchenpolitik der katholischen Kirche entfernt Jugendliche meines Alters zunehmend vom gesamten christlichen Glauben. Ich habe durchaus auch gute Erfahrungen mit meiner Konfession gemacht, bin häufig auf Verständnis und große Nächstenliebe gestoßen. Ich habe erfahren, dass geschiedene und wiederverheiratete Menschen weiterhin zur Kommunion gehen, sogar im Religionsunterricht wurden päpstliche Entscheidungen wie das Zurücknehmen der Exkommunikation der Piusbrüder scharf kritisiert. Und zwar von katholischen Religionslehrern, deren Aufgabe es doch eigentlich wäre, uns, um es primitiv, aber hoffentlich doch treffend auszudrücken, beizubringen, unserer Kirche zu folgen und den Papst als "unfehlbaren, heiligen Vater" zu akzeptieren. Alle Katholiken in meinem Umfeld wehren sich gegen die lebensferne Lehre der katholischen Kirche. Man begegnet der Homosexualität offen, man ist sich einig, dass der Papst ein fehlbarer, wenn auch sicherlich sehr gebildeter Mensch ist, der ein hohes Amt innehat, zu arbeitsintensiv für einen Mann seines Alters. Kurz: Für die gewöhnlichen Katholiken in den Dorfgemeinden und Firmgruppen, in den Schulen, Kindergärten oder Famlien, spielen die Entschlüsse aus Rom keine Rolle mehr. Was zählt, ist vielleicht noch der Glaube, oder die Gemeinschaft. Herr Brummer hat Recht, man stellt sich der Moderne, vielleicht nach dem Vorbild der protestantischen Kirche. Manchmal schäme ich mich für meine Kirche, besonders, wenn wieder einmal gegen die Protestanten gehetzt wird. Ja, in Herr Brummers Artikel ist die katholische Kirche auch nicht gerade gut davongekommen, aber wer einmal die Leitartikel der "Kirchenzeitung", des katholischen Pendants zu "Chrismon" gelesen hat, wird "Unter Ketzern" kaum noch als Provokation betrachten. Meiner Meinung nach ist es der Neid, der katholische Extreme zu wahren Hetzschriften gegen die evangelische Kirche veranlasst: Obwohl die evangelische Kirche die katholische Lehre ablehnt, steht sie der dazugehörigen Kirche doch tolerant gegenüber und bringt diese so in die Lage des Ablehnenden. Diese Toleranz trifft die katholische Kirche härter als jede öffentliche Distanzierung. Die evangelische Kirche hat es geschafft, christliche Grundwerte wie Toleranz und Nächstenliebe zu erhalten und sich gleichzeitig der Moderne anzupassen. Keines von beidem ist der katholischen Amtskirche gelungen. Bitte nicht falsch verstehen: Gemeint ist der Vatikan, sind die Bischöfe. Der katholische Alltag, die katholischen Gläubigen stehen den evangelischen in nichts nach. Viele von ihnen versuchen, die katholische Kirche zu reformieren, sie glauben an die Botschaft, die zählt.
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auch mir geht es so: ich könnte jeden satz arnd brummers unterschreiben - danke für die ehrliche beschreibung des eigenen werdegangs. als kind war ich ministrant, bin dann als erwachsener kopfschüttelnd und frustriert aus der katholischen kirche ausgetreten und bin nun, nach einer zehnjährigen latenzzeit, mit freude und überzeugung in die evangelisch-lutherische kirche eingetreten. eine welt tut sich mir seitdem auf - in der glaube und begegnung ganz natürlich gelebt, widersprüche des lebens ausgehalten werden und freies und aufgeklärtes denken einen würdigen platz hat. danke, arndt brummer, sie sprechen mir sowas von aus dem herzen! kape
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@ Katholische Ketzerin? Klingt sehr katholisch, Was sind Deine Ziele ??? Das ist eine wichtige Frage. Herrscht auf der Katholischen Seite Neid, so reflektierst Du fragend?! VERLETZTHEIT vielmehr, weil man mit Gönnerhaftigkeit, Polemik, und heftiger Hetze, ( habe ich selbst erfahren !), Grandiosität ,aufgestört und aufgeweckt wird, seitens der Mainstreamkirche. KATHOLISCH hat eine alte Tradition, vielleicht dürfen die Jungen endlich mehr Frische, mehr Selbstbewusstsein , mehr Erkenntnisfähiges Ich hereinbringen ? Es ist doch ein lohnendes Ziel, einen Papst mit eigenen Vorstellungen selbstbewusst zu konfrontieren ? Oder gegen eine unterdrückende Autorität und Hierarchie vorzugehen, indem der klare und selbstbewusste Verstand eingesetzt wird ? Ist es nicht möglich, dem Papst mit neuen Gedanken zu begegnen, statt lediglich klein beizugeben, und im Stillen zu boykottieren, oder ins andere Lager zu schielen ? Wie sieht es mit kritischen Diskussionen im eigenen Lager aus? Und was spricht dagegen, sich gegen eine evang. Polemik zur Wehr zu setzen ? Oder eben tatsächlich zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die in einer katholischen Kirche sich nicht wohl fühlen? Jedem das Seine, nur dauernde Provokation zermürbt. Das halte ich nicht gerade für tolerant, gilt offenbar für beide Seiten. Die Fehler müssen immer zuerst einmal im eigenen Lager gesucht werden. Interessant der Kommentar vom KATHOLISCHEN PRESSEBUND, hier weiter unten, spricht das Wesentliche an, lies es, wenn Du magst, lohnt sich zu lesen, und darüber nachzudenken. Ich mag die Idee mit dem Leuchtturm. Eine Kirche, die Orientierung, Kursrichtung , Anhaltspunkt sein will. Was ist daran auszusetzen ? Ein Licht in der Ferne zeigt mir die Richtung, und ich bin verantwortlich. Ein Papst, welcher hoffentlich zur Vernunft zu bewegen ist, leuchtet mit seinem Amt, seiner Aufgabe, seiner Berufung, nicht aber mit seiner Macht ! Im Boot dagegen sitzt die Gemeinde mit ihrem ökumenischen Priester ? Der Papstbesuch ist doch eine Chance für beide Kirchen, zu zeigen, wie viel fortschrittlicher Geist, sprich Toleranz, Verständnis und Einsicht in beiden steckt. Zum Amt des Papstes: wie viel Veränderung hat dieses Amt doch schon mitgemacht ! Von der Inquisition bis heute !!! Wir leben nicht mehr im Mittelalter.
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@Gabriell Lieber Gabriell, ehrlich gesagt ist mir ihr erster Beitrag bereits aufgefallen, als ich den Artikel zum ersten Mal gelesen habe, sie scheinen ein sehr überzeugter Verfechter der konservativ-katholischen Lehre zu sein, und es freut mich, dass sie auf meinen Beitrag Bezug genommen haben. Ich würde mich gerne gegen ihre "Vorwürfe" verteidigen: Niemand von uns möchte die Kirche stillschweigend boykottieren. Wir -meine Freunde und ich- disskutieren oft über thologische oder kirchliche Problematiken, an unserer Schule herrscht eine große Offenheit, wir sprechen auch mit Lehrern oder Pfarrern über unsere Zweifel. Ich gehöre meiner Konfession nicht an, weil ich Freude daran habe, gegen sie zu sprechen oder zu versuchen, sie zu reformieren. Sie haben Recht, ich muss mir die (wichtige) Frage nach meinen Zielen stellen. Aber wie gesagt bin ich noch nicht erwachsen und lebe in dem Glauben, wichtige Entscheidungen wie die der Konfessionswahl erst von ganzem Herzen treffen zu können, wenn ich lange darüber nachgedacht habe und mich sicher fühle. Kirche ist für mich nicht reine Kopfsache, und bisher fühle ich mich in katholischen Messen besser aufgehoben als in evangelischen Gottesdiensten, auch wenn ich mir die protestantische Kirche sehr sympatisch ist. Ich würde mir eine Ökumene wünschen, in der mit katholischem Herz und protestantischem Gedankengut Gottesdienst gefeiert wird, in der jung und alt, konservativ und modern einander offen begegnen und niemand gegen den anderen hetzt, aus keinem Lager. Sie schreiben weiter, kein Neid würde die katholischen "hohen Tiere" gegen die Protestanten aufbringen, sondern Verletztheit. Ich bin vermutlich in Kirchendingen nicht so erfahren wie sie, habe bisher nur gut funktionierende ökumenische Gemeinschaften oder Intolleranz von seiten katholischer Publizisten erfahen. Und natürlich diesen Artikel von Arndt Brummer, die erste sehr kritische Bemerkung, die ich von einem Protestanten über die katholische Kirche gelesen oder gehört habe. Zum Leuchtturm: Die Idee der Kirche als Wegweiser finde ich auch schön, aber können wir, die Gemeinde, nicht auch dann selbst das Steuer in der Hand behalten, wenn die Kirche nicht mehr der weit entfernte Leuchtturm, der einzige Wegweiser in der Flut ist, der uns eine Orientierung geben soll? Und hindert diese Distanz zum Leben uns nicht gerade an unserer Freiheit? Denn die Menschen im Leuchtturm bestimmen in unser Boot hinein. Sie bieten uns damit aber keine Hilfe, stattdessen legen sie Konventionen fest, verabschieden Gesetze, die nicht zu der Gemeinschaft im Boot passen. Wenn wir doch angeblich durch die Entfernung des Leuchtturms unsere Freiheit behalten, warum bestimmt er dann bis in die Ehebetten hinein? Oder gerade in die nicht von Ehepaaren genutzen Ehebetten? Warum kann sich die Kirche, die sich doch auf der Liebe gründet (und genau deshalb bewundere und liebe ich den christlichen Glauben: Das Christentum bedeutet für mich ein Synonym für universelle Liebe, einen Glauben an die Liebe, einen Glauben, der durch und durch positiv ist, einen Glauben, der unendliche Geduld beweist, einen Glauben an einen liebenden Gott. Einen Glaubeen also, der Mut macht!) nicht der Homosexualität öffnen, warum besteht in dieser Kirche der Zölibat? Sie brauchen sich keine Sorgen über das Selbstbewusstsein der katholischen Jugend oder der Jugend im allgemeinen zu machen, wie gesagt bestehen Diskussionen, und wie schon gesagt wissen die Leute, die wirklich mit uns, der Jugend, zu tun haben, um unsere Kritik. Allerdings muss ich ihnen Recht geben: Man sollte so fair sein, und dem Papst direkt begegnen, ihn mit den Vorstellungen der Jugend konfrontieren, statt sich in Selbstmitleid zu suhlen, und sich mit dem typischen Spruch: "Die da oben entscheiden ohnehin allein" aus der Affäre zu ziehen. Allerdings ist die katholische Mehrheit unter Erwachsenen (jedenfalls die Mehrheit, die in der Öffentlichkeit auftritt) wenig bereit, sich jeder Art von Kritik zu stellen. Dennoch wäre es einen Versuch wert. Falls sie, lieber Gabriell, etwas mit der katholischen Öffentlichkeit zu tun haben (vielen Dank für den Tip übrigens, ich habe den anderen Beitrag des katholischen Pressebunds mit Vergnügen gelesen), biitte ich sie, sich einmal mit der katholischen Jugend auseinanderzusetzen. Ehrlich gesagt habe ich sie nämlich im Verdacht, für die katholische Presse zu arbeiten :) Einen Rat zum Schluss (ist es sehr vermessen, einer älteren Person Ratschläge zu geben?): Fühlen sie sich von Protestanten nicht allzusehr verletzt. Erstens, weil es ihnen wahrscheinlich ohnehin ihr Stolz gebietet, und zweitens, weil die evangelische Kirche sich auch nicht verletzten lässt. Wir wollen alle ein friedliches Zusammenleben schaffen, und das können wir nicht erreichen, wenn wir uns ständig von Ansichten anderer persönlich betroffen fühlen. P.S. Nein, ich bin nicht sehr katholisch. Aber ich bewundere sie für ihre überzeugte Art, ich wünschte, ich könnte ebenfalls so fest entschlossen sein.
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Der Autor bedient sich allerplumpester Attitüden. Ihm geht es um publicity für sein Buch (und um viel Mammon). Ein passender Titel wäre auch "Unter Hetzern". Der Artikel und der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist der Ökumene nicht dienlich. Die Reaktion der Herausgeber war auch nur halbherzig. Aber überrascht das ? Bei den Aussagen zur Ökumene dieser Leute habe ich nicht immer das Gefühl, daß sie es ehrlich meinen. Ausnahme: Landesbischof Friedrich. Zum Glück gibt es auch noch konservative Protestanten, die Konferenz bekennender Gemeinschaften. Da ist mehr Ehrlichkeit und Wille zur Ökumene erkennbar als in der EKD-Spitze. Beim Marsch für das Leben in Berlin haben sich evangelische Teilnehmer geschämt, daß außer vom Landesbischof von Pommern kein weiteres Grußwort eines evang. Bischofs kam, nicht einmal vom Ortsbischof. Hier liegt das Problem in der EKD. Abtreibung, die in der Antike im heidnischen Griechenland und Rom erlaubt war, wurde erst durch das Christentum geächtet. Denn dort galt das Leben als heilig. Leider haben liberale Kirchen diese Werte über Bord geworfen. Hier liegt meiner Ansicht nach ein Hauptproblem für die Ökumene. In der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen gilt Abtreibung als Tötung und ist daher eine Sünde. Ich würde mir wünschen, die EKD würde sich wieder mehr an die Bibel halten ("solum scriptura"), Beispiel Unauflöslichkeit der Ehe, und nicht immer die Bibel so interpretieren, wie sie am besten dem Zeitgeist entspricht. Aber wir brauchen Ökumene, wie uns in diesen Tagen vor Augen geführt wird. Wir müssen enger zusammenrücken. Beim Marsch für das Leben wurden einige Teilnehmer von Linksautonomen attackiert.So wie auch viele Linke und Rechtsradikale aggressiv gegen die Kirchen hetzen. Mehr Mut zur Nachfolge Christi! Non avete paura (habt keine Angst) ! Sonst sind wir in Deutschland und Europa eine bedeutungslose Minderheit in einer gottlosen Gesellschaft !
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Ich bin ein Verfechter der Botschaft, will man mich schon einen Verfechter nennen, eher konfessionsfrei, aber tief katholisch verwurzelt, sehr wider meinen Willen, aber dennoch! "Mit dem katholischen Herzen", schreiben Sie ( ich glaube, das Sie ist Ihnen lieber! ), "und protestantischem Gedankengut" ( mit Einschränkungen ). Über das Zölibat sollten die Betroffenen selbst entscheiden, diskutieren, aber in Anbetracht des heutigen Singlelebens, Ehetrennungen, Leid durch familiären Zerfall, sehe ich im Zölibat nichts unzeitgemässes, eher eine Lebensart eben der von Ihnen erwähnten "universellen Liebe" gewidmet. Es ist doch eine freie Entscheidung, kein Zwang, kein Geburtsrecht, und lebenslänglich bindend auch nicht, es ist doch möglich auszutreten. "Und hindert uns nicht gerade die Distanzierung an unsrer Freiheit ? " Das finde ich nicht, Es gibt keine uneingeschränkte Freiheit, wir müssen in diese Freiheit hineinwachsen. Ich meinte keine Kirche, die "bis in unsere Ehebetten hinein bestimmt ! ", lernen wir, uns frei zu entscheiden, und vermeintliche Verbote, als Nachdenkenswertes zu betrachten ! Es gibt doch keine bessere Möglichkeit, als die selbstbewusste, nachdenkliche Befreiung, insofern ist es schön, dass Sie und Ihre Freunde in der Schule diskutieren. Ich mache mir keine Sorgen,:-) Ich finde, Herr Brummer irrt gewaltig, indem er seine persönlichen Ressentiments mit in seinen evangelischen Glauben hineinbringt und daraus Kritik des Katholischen kreiert ! Er hat auch außerdem ein völlig falsches Verständnis von der Rolle der Kirche. Der Leuchtturm ist zwar unbeteiligt, und stumm, also hier, distanziert, aber es geht doch darum, selbständig denken zu lernen, nicht das Denken von anderen zu erwarten, oder nur zu übernehmen ? ! Oder irre ich mich hier etwa? Brauche ich ein Leben lang ein Vorbild, werde ich nie erwachsen ???? Statt VERBOTE, sind es ANREGUNGEN zum Denken, GEWISSENSSCHULUNG, nicht einfach nur zum Vergnügen leben, sondern, um Mensch zu werden, nicht einfach bloß EGO , wie es Herr Brummer in seinem Artikel so beispielhaft vormacht ! Und wenn ich Ökumene, also Gemeinschaft will, dann nicht, indem ich denjenigen, mit dem ich gemeinsam gehen will, zuerst einmal verspotte, und meine eigenen Vorzüge so völlig in den Vordergrund stelle, um anschliessend dann endlich auch noch meine ach so grosszügige Art und Fortschrittlichkeit zu präsentieren ! Was ist denn nun: will ich also , oder will ich nicht ?! Kirche und ICH vertragen sich nicht, wenn die Ressentiments im Vordergrund stehen, d.h. also, das EGO muss hier in den Hintergrund treten, damit ein gemeinsamer Geist wirken kann. Nicht das Trennende, sondern das Verbindende soll in den Vordergrund. Und verbindend ist für alle der Wunsch nach Selbstbestimmung, wer aber selbst bestimmen will, braucht eine gewisse Reife, die erlangt man aber vielleicht nur, indem man gewisse persönliche Erfahrungen machen darf ! Ergo, man benötigt entsprechendes Wissen, Verstand und Vernunft, um in der Lage zu sein, nicht einfach aus reinem Vergnügen, in sein Unglück zu rennen ! Auch wenn man manches nicht verhindern kann, so braucht es Vertrauen, um seinem Herzen zu folgen. Kann ich der Kirche vertrauen ? Die Homosexualität, der Zölibat, die Verhüttung, und die Frauen, das scheinen die wichtigsten Themen der Kirche zu sein. Individuelles und Allgemeines, Aufgabe der Kirche, die Seelsorge, und ihre Verantwortung der Schöpfung gegenüber, die Menschheitsentwicklung ... Der Leuchtturm als Bild für eine hohe humane Position der Kirche, viel zu wichtig, als dass es sich lohnen würde, diesen spirituellen Ansatz zugunsten machtpolitischer, oder rechthaberischer Querelen in den Schmutz zu ziehen, meine ich ! ( Was mich betrifft : nur Privatperson... )
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Welch ein Opus! Bin schon sehr enttäuscht angesichts der plakativen Oberflächlichkeit dieses Artikels und vermisse den eigentlich angemessenen Tiefgang - eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Wesen des Katholischen und des Protestantischen.
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Lieber Gabriell, Sie haben Recht, man ist nicht gezwungen, Priester zu werden, aber Pirstern ist es ein Gebot, im Zölibat zu leben. Pfarrer ist kein Beruf wie jeder andere, wer ihn wählt, tut es aus Überzeugung. Und warum sollten Menschen, die ihr Leben dem Dienst an Gott widmen möchten, auf eine Familie verzichten? Schließlich stellt es keinen Wiederspruch dar, gleichzeitig zu versuchen, möglichst nah an eine universelle Liebe heranzukommen und gleichzeitig bestimmte Menschen zu lieben. Ich bin mir sicher, dass es viele Priester als Zwang empfinden, alle Sexualität aufgeben zu müssen. Und wer gerne darauf verzichtet, könnte auch ohne den Zölibat in Keuscheid leben. Kann es Gottes Wille sein, dass Menschen, die ihm folgen, die für ihn kämpfen und von ihm lehren, auf das Glück einer Partnerschaft verzichten müssen? Ich glaube nicht, dass ein Gott, der seine Jünger liebt, sie zu dieser Enthaltsamkeit zwingt, nicht einmal, um sie vor "Ehescheidung und" "familiärem Zerfall" zu bewahren. Man könnte denken, dass die katholische Kirche mit dem Zölibat beabsichtigt, nur Prister zu weihen, die sich ihrer Sache sicher sind, so sicher, dass sie für den Dienst an Gott sogar bereit sind, auf Sexualität, Parnerschaft, Ehe und Familie zu verzichten. Doch hier bietet die evangelische Kirche ein hervorragendes Gegenbeispiel: Was auch immer man von ihr halten möchte, ihre Pastoren dienen Gott mit der gleichen Überzeugung wie unsere Pfarrer. Ich wollte mit meiner Kritik an der Distanz der katholischen Kirche nicht ausdrücken, dass sie zu wenig Einfluss auf die Gemeinde nimmt, vielmehr, das Verbote von oben herab erteilt werden, ohne dass sich vorher mit der Gemeinde auseinandergesetzt wurde. Auch sehe ich in den katholischen Ge- und Verboten nicht die Möglichkeit zur "selbstbewussten Befreiung", denn gerade sie ist an der konservativen Zukunftsangst der katholischen Kirche gescheitert. Hat der Papst nicht gerade erst alle Kritikversuche abgeblockt, keinem der Anträge seiner Gemeinde in Deutschland stattgegeben? Er schiebt seine Unfehlbarkeit und das Geheimnis von Gottes Liebe und Gerechtigkeit vor, um seine eigenen Interessen durchzusetzen, er versteckt sich vor der Realität. Ich finde ihre Idee schön: Die Kirche erteilt keine Verbote, sie gibt Anregungen zum Denken, sie hilft uns, Mensch zu werden. Allerdings sollten sie diese Tehse keinem katholischen Offiziellen vorstellen, vermutlich würde er sie vor den Gefahren der Willkür warnen, und sie ermahnen, kirchliches Gesetzt ernst zu nehmen. Und natürlich müssen wir auf dem Weg zu einer funktionierenden Ökumene zuallererst versuchen, den anderen, unseren potentiellen Wegbegleiter zu verstehen, statt in zu "verspotten", wie sie schreiben. Da gebe ich ihnen absolut Recht, und vielleicht, ja, vielleicht ist Herr Brummer in "Unter Ketzern" zu weit gegangen. Aber er hat lange nicht das Maß erreicht, das katholische Publizisten zu häufig überschritten haben. Die Kirche ist theoretisch eine wundervolle Organisation, nein, sie ist auch praktisch eine tolle Gemeinschaft, ihr verdanke ich meine schulische Ausbildung, ihr verdanken Millionen von Menschen ein würdevolles Leben und rettende Hilfe. Aber man ist zu weit vom Pfad abgekommen. Man muss zu den eigenen Wurzeln zurückkehren und auf der Basis von christlichen Grundwerten eine tolerante, fortschrittliche, menschenfreundliche Kirche aufbauen, in der sowohl Freiheit als auch Sicherheit für den einzelnen gegeben sind. Wie lange wird es dauern, bis eine solche Kirche entsteht? Hoffentlich nicht allzu lange. Hoffentlich noch bevor jeder Freigeist aus der christlichen Tradition gewichen ist. Es freut mich, dass sie sich als Verfechter der Botschaft interpretieren, die sind nämlich dringend vonnöten :) Übrigens: Ich bestehe nicht darauf, gesiezt zu werden, ich glaube, mit 16 hat man noch nicht das Recht, auf eine bestimmte Form der Anrede zu bestehen, aber ich lehne das Sie auch nicht ab.
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Frau Gabriell (nicht überprüft) schrieb am 23. September 2011 um 12:43: "Was ist denn nun: will ich also , oder will ich nicht ?!" ------------------------- Diese Frage ist gut. Die Reformkatholiken haben sie bereits beantwortet und zwar so: "Lieber Papst! Genau wie Sie halten wir den Einfall mit dem liebenden Gott und dem dazu passenden wandernden Gottesvolk, der Kirche, für ganz großartig. In einigen Detailpunkten wie Pille, Zölibat und Priesterinnen wären wir aber so gerne ungehorsam. Bitte, bitte erlauben sie uns das, damit unserer Ungehorsam keiner mehr ist! Wenn nicht, müssten wir mal wieder unserer bitteren Enttäuschung über Sie Ausdruck verleihen." ------------------------- Das gern gebrauchte Bild von den Gläubigen als Schafherde scheint mir den Schafen Unrecht zu tun. Ich kenne keine wirklichen Schafe, die ihren Hirten gegenüber die Regeln einfacher Logik dermaßen verletzen und dadurch ein absurdes Schauspiel aufführen.
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Lieber , Herr Iwan, ob schrecklich, oder nicht, absurd, alle mal. Die Klarstellung meiner Geschlechtsidentität mag Ihnen ein Anliegen sein, mir ist es nicht. Mit der von Ihnen zitierten Frage aus meinem Beitrag: "Was ist denn nun, will ich also, oder will ich nicht ?! ", meinte ich die EKD, und ihre Haltung ihrem ökumenischen Partner gegenüber, der katholischen Kirche. Ich meinte hier nicht mich, nur dem Stil nach wählte ich diese Perspektive. Wie Sie aber inzwischen gemerkt haben, ist das mit dem Gehorsam heute unter den Katholiken eben nicht mehr so selbstverständlich! Sie müssen Ihre eigenen Vorstellungen und Ihr festes Wissen überprüfen ! Wir alle müssen dies tun. Die "gehorsame Herde ", verwandelte sich im Laufe der Zeit in Menschen, was natürlich die Glaubensperspektive verändert hat. Möglicherweise trug gerade dieser Umstand zu Ihrer eigenen Verständnisdiffusion bei ? Außerdem geht es um mehr, als um Veränderung äußerer Strukturen. Ich mag das Bild von der friedlich grasenden Herde, und guten Hirten sehr, aber es passt heute leider nicht mehr in unsere Welt hinein. Sie ist zu unübersichtlich geworden. Insofern ist Ihre scharfsinnige Bemerkung sehr richtig, aber die Absurdität verdanken Sie Ihrer eigenen Diffusion, so leid es mit tut !
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Gabriell (nicht überprüft) schrieb am 26. September 2011 um 12:58: "Die Klarstellung meiner Geschlechtsidentität mag Ihnen ein Anliegen sein, mir ist es nicht." Sorry! Soll nicht wieder vorkommen! Nur für den Fall, dass in Fortsetzung liebgewordener Traditionen in wenigen Wochen oder Monaten eine neue Forumsteilnehmerin auftauchen sollte, wenn Frau Gabriell uns bereits verlassen hat... ---------------------- Zitat: ".....ist das mit dem Gehorsam heute unter den Katholiken eben nicht mehr so selbstverständlich!" Aus dieser Bemerkung spricht der Irrtum, Gehorsam wäre früher bei Katholiken selbstverständlich gewesen. Gehorsam ist und war nie und nirgendwo selbstverständlich. Zum Gehorsam gehören immer zwei Seiten. Die eine, die den Gehorsam erwartet, fordert und nötigenfalls erzwingt und die andere Seite, die den Gehorsam leistet, sei es aus Überzeugung, sei es dem Zwange folgend. Gerade die Geschichte der katholischen Kirche weiß zu berichten von manch loderndem Feuerlein mit Menschlein darin, damit der Gehorsam gegenüber dem Gott der Liebe sich durchsetze und erhalte. Von Selbstverständlichkeit also keine Spur. ---------------------- Zitat: "Die "gehorsame Herde ", verwandelte sich im Laufe der Zeit in Menschen, was natürlich die Glaubensperspektive verändert hat." Menschen waren es immer. Steine und wirkliche Schafe neigen nicht zum Glauben. Die Anpassung der Glaubensinhalte und Glaubensformen erfolgt allerdings nicht, um den Gehorsam abzuschaffen. Sie erfolgt im Gegenteil, um den Gehorsam auf den jeweils aktuell nötigen Stand zu bringen. Auch die heutigen Reformkatholiken wollen weder den lieben Gott, noch die Kirche, ja nicht einmal deren Hierarchie abschaffen. Sie wünschen sich Priester, Bischöfe, einen Papst (gerne auch weiblich) und einen Gott, dem sie mit Überzeugung und freudigem Herzen ihren Glaubensgehorsam darbringen können. Vom Ende der Gehorsamsbereitschaft also keine Spur. ---------------------- Zitat: "...aber die Absurdität verdanken Sie Ihrer eigenen Diffusion, so leid es mit tut !" Nur immer frisch von der Leber weggeschrieben! Ich bin nicht empfindlich.
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Was mir nicht gefällt, ist die Vermischung von persönlichen Erfahrungen, die vollkommen unreflektiert , und ohne den historischen Hintergrund und den Tenor, welchen die Erziehung damals beherrschte, zu bedenken, vom Autor selbst hier als Basis für Rückschlüsse auf die Situation zwischen den zwei christlichen Kirchen heute genommen wird. Seine Sichtweise ist äußerst subjektiv und unwissenschaftlich. Seine persönliche Überzeugung. Es ist in der Tat so, dass ich diese Ausführungen als vielleicht nachvollziehbar für Vertreter seiner Generation ansehen darf, mich aber gegen die suggestive Generalisierung der aus seinen persönlichen Erfahrungen resultierenden Rückschlüsse auf Heute abgrenzen und distanzieren kann und sogar muss ! Ich finde,die Seelsorge sollte zuerst einmal INTERN geübt werden, eine besondere Form der Beichte eben, denn so, wie im vorliegenden Fall, in der Öffentlichkeit , dient es tatsächlich ausschliesslich dem eigenen Geldbeutel ! Wie steht es um die Verantwortung, Herr Brummer ?
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Gabriell (nicht überprüft) schrieb am 27. September 2011 um 10:32: "Ich finde,die Seelsorge sollte zuerst einmal INTERN geübt werden" -------------------- Die Leviten haben Sie doch soeben dem Autor ordentlich gelesen. Das war und ist noch immer die durchschlagendste Art der Seelsorge. -------------------- Zitat: "dient es tatsächlich ausschliesslich dem eigenen Geldbeutel !" Wenn weiter also nichts passiert ist, als dass Herr Brummer Geld verdient, dann verstehe ich nicht, warum jetzt Seelsorge angesagt ist. Müssen mitten in der blühenden Marktwirtschaft immer die Seelsorger ausschwärmen, wenn wo der Rubel rollt? Ich beginne mir Sorgen zu machen um die Arbeitsbelastung der Gottesmänner und evangelischerseits auch Gottesfrauen.
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Vorbilder und Heilige sind sich recht ähnlich als Prinzip, nur das hier viele Vorbilder schon zu Lebzeiten hervorgehoben werden, austauschbar sind, und einem kurzfristigen Zweck dienen, was zu einer starken Verflachung des Denkens und der Empfindlichkeit führt. Eine Abnickermentalität, "dem Himmel sei Dank, der Himmel ist schuld !" "Wir verstehen uns ?" Die Seelsorge könnte tatsächlich an Bedeutung verlieren .. "Lasset die Geister aufeinander prallen,..", Brummers luthersches Lieblingszitat, ich prophezeie , dass es bald keinen Grund mehr dafür geben könnte, denn brave Bürger sind treue Gläubige , und die Kontroverse ermüdet. Dauernder Beifall, o.k. Ärger, Unzufriedenheit, weil der Seelsorger auch mal aufmüpfig wird, oder überarbeitet, wird es natürlich immer geben, aber genügt das zum Leben ? Neue Probleme, neue Seelsorge ? Fein, Iwan, dass Sie sich sorgen, das ist ein Anfang, der Verflachung vorzubeugen.
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Gabriell (nicht überprüft) schrieb am 28. September 2011 um 13:49: "Vorbilder und Heilige sind sich recht ähnlich als Prinzip" ------------------------ Sehr richtig! Wer selber ein Vorbild geben will, sei es im trauten Familienkreis oder am idyllischen Arbeitsplatz, kann sich bei den Heiligen was abgucken. Er muss ja nicht gleich mit den höheren Künsten wie der Levitation, also dem freien Schweben in der Luft, loslegen. Für den Anfang tut es auch ein gekonnter Schlag mit dem Schwert durch den Trenchcoat. Wer andere als Vorbild wählt, liegt moralisch richtig. Das gilt insbesondere, wenn er sich auch noch von einem Vorbild sagen lässt, wen er sich denn als Vorbilder aussuchen soll. Nach ökumenischer Gesamtauffassung - da machen auch die Reformierten mit, die ansonsten bei der Hochschätzung der Heiligen im Gegensatz zu den Lutheranern so mäklig sind - ist das größte Vorbild aller Zeiten, das Grövaz eben, der Gottessohn. ------------------------ Der allein macht den Kohl allerdings noch nicht so richtig fett. Deswegen gilt: "Um die Heiligung des Gottesvolkes zu pflegen, empfiehlt die Kirche der besonderen und kindlichen Verehrung der Gläubigen die selige, immerwährende Jungfrau und Gottesmutter Maria, die Christus zur Mutter aller Menschen bestimmt hat, und fördert sie die wahre und echte Verehrung der anderen Heiligen, durch deren Vorbild die Gläubigen auf erbaut und durch deren Fürsprache sie gestützt werden." Und damit sich keine falschen Fuchzger unter die Heiligen mischen, gilt: "Öffentlich verehrt werden dürfen nur die Diener Gottes, die durch die Autorität der Kirche in das Verzeichnis der Heiligen und Seligen aufgenommen worden sind." ------------------------ Wer das nicht glaubt und nicht für möglich hält, muss es eben im Codex des kanonischen Rechtes, Can. 1186 und 1187 nachlesen. http://www.vatican.va/archive/DEU0036/__P4D.HTM
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Wo bleiben Qualität, Wissen, Intelligenz ?! Wo bleibt die Authentizität ? Auch ich bin streitbar, aber sehr verletzbar, und entsprechend ungeduldig ! Wird nur die interne Streitbarkeit als Werbeträger verstanden, oder ist da mehr Einlassung möglich ? Bisher konnte ich außer dem offenbar hauseigenen Virus, nicht mehr als das erkennen ! Herr Brummer, Ketzer wurden früher verbrannt, das wussten Sie doch, und nahmen dennoch kaum Rücksicht auf Gefühle anderer ? Wenn ich merke, dass meine Gefühle keine Rolle spielen, gehe ich von einer negativen Gesinnung desjenigen aus, es sei denn, derjenige, war sich der Tragweite nicht bewusst ! In diesem Falle verzeihe ich. Andernfalls habe ich keine Wahl, als andere über die negative, Unfrieden stiftende Gesinnung zu warnen ! Zum Thema Familie : Sie sagten in einem Fernsehninterview, Sie würden die Religion als eine große Familie sehen, und da sei Streit normal. Ich gebe zu bedenken, dass die Verhältnisse in vielen Familien so sind, dass dort kein Streit möglich ist, b.z.w. er zur völligen Entfremdung führen kann, geführt hat ! Sie können doch nicht so naiv sein, zu behaupten, das nicht gewusst zu haben ? Oder so penetrant, zu behaupten, das spiele keine Rolle ?! Ich habe seinerzeit in den Foren der EKD eine beispiellose Hetze gegen katholische Teilnehmer erfahren, wie Steinschläge, so hagelte der Hass mir, Nchtsahnenden, entgegen ! Ein katholischer Mönch sagte mir, das käme immer wieder mal vor ! Gut, es half mir zeitweise, es besser zu verstehen, aber es hört nicht auf ! Mein Fazit: Religion existiert nicht unabhängig von der eigenen Vergangenheit. ich habe aber nicht das Recht, eigene Ressentiments über andere auszuschütten ! Wenn wir alle an einen Gott glauben, dann sei dieser äußerst ungerecht, und mit ach so menschlichen Massstäben zu messen, dass ich nicht im geringsten , ihn als meinen Gott akzeptieren möchte ! Und einen Gott, der hinter den Personen, die sich im Vordergrund zur Schau stellen, zu erkennen, fällt mir schwer. Ich glaube mitnichten, dass wir alle an einen Gott glauben ! Spätestens seit Internet glauben die meisten an Facebook ! Sie, Herr Brummer, haben eine freundliche, recht unkritische und tolerante Pressen erfahren : gibt Ihnen das zu denken ?
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@ an Herrn Brummer, als Chefredakteur dieser Zeitschrift, und protestantischer Christ sollten Sie eines, bei aller Kontroverse, nicht erlauben : nämlich das Häme über Menschen anderer Konfessionen ausgeschüttet wird, sei sie direkt oder indirekt ! " Iwan " ist auf diesem Gebiet ein hasserfüllter "Experte ". Seine Beiträge sind vor allem eine Beleidigung , für die Sinne, wie auch für den guten Geschmack. Man mag über die Religionen streiten, aber so penetrant verfolgt zu werden, ist schon sehr fragwürdig ! Welche Rolle spielen seine Beiträge hier ? Sie sind nie konstruktiv, immer nur eine aufgeplusterte Häme ! Ich fühle mich beleidigt, belästigt, und habe nicht den geringsten Grund solches Verhalten als tolerabel hinzunehmen. Ich fühlte mich provoziert, und in die Ecke gedrängt ! Ich glaube nicht, dass das in den protestantischen Rahmen hineinpasst. Außerdem weichen die letzten Beiträge sehr weit vom Thema ab. Dieser Mensch sucht keine Kontroverse, er sucht nach Gründen, mit seinem Hass andere zu verletzen.
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Gabriell (nicht überprüft) schrieb am 2. Oktober 2011 um 7:53: "Religion existiert nicht unabhängig von der eigenen Vergangenheit." ------------------------ Richtig! Religion existiert überhaupt bloß, weil irgendwelche Urmenschen sich die Welt zu erklären versuchten mit dem, was modern Transzendenz heißt. Damals dürfte dieser schwere Irrtum ziemlich unvermeidbar gewesen sein. Dass er und seine Weiterungen allerdings auch noch im Jahre 2011 fröhliche Urständ feiern, kann man nicht mehr den Wesen mit der fliehenden Stirn anlasten. ------------------------ Zitat vom 2. Oktober 2011 um 23:37: "Ich fühle mich beleidigt, belästigt.....provoziert, und in die Ecke gedrängt !" Das ist das Terroristische an Diskussionsforen. Man begegnet völlig unerträglichen Gestalten wie dem Iwan. Das Tröstliche an Foren ist, dass sowohl die Teilnahme überhaupt wie auch die Art der Teilnahme, freiwillig sind. In anderen Lebensbereichen wie Familie, Studium oder Psychotherapie ist das anders. Wenn es gelingt, diese Bereiche getrennt zu halten, wird es einem wieder besser gehen.
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Mir bliebe nur noch Spott übrig..., doch das ist nicht meine Art.
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Als Magazin, das sich an einen weiteren als den rein evangelischen Leserkreis wendet, sollte chrismon auf Tiraden wie die seines Chefredakteurs verzichten. Ein solcher Artikel, offenbar mit Schaum vor dem Mund wütend in den Computer gehackt, wirft die Ökumene meilenweit zurück. Der Satz, wonach Herr Bummer Gott danke, dass er sich "seines Knechtes Josef Ratzinger" bedient habe, um ihn in die evangelische Kirche zu weisen, ist an Arroganz und Anmaßung nicht zu überbieten. Vielleicht ist es auch ein typisches Bedürfnis von Konvertiten, sich durch Häme gegenüber ihren ehemaligen Glaubensbrüdern ständig selbst der Richtigkeit ihrer Konversion zu versichern. Ich bekomme chrismon immer als Beilage zur SZ und habe dieses Leseangebot gerne angenommen. Wenn ich als Katholik zukünftig mit solchen gehässigen Artikeln rechnen muss, werde ich chrismon ungelesen beiseite legen. Karl-Ludwig Zöller
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Ich habe das Buch gerade gelesen und bin noch sprachlos, denn viele der geschilderten Erlebnisse entsprechen meiner eigenen Erfahrungen mit verblüffender Ähnlichkeit! Der katholische Kapitel meiner Biografie spielte jedoch in Spanien, meine neue Heimat habe ich in der reformierten Gemeinde der Hugenotten gefunden.
Es ist wohltuend zu lesen, wie Sie diesem wunderbaren Gefühl der Befreiung in Ausdruck bringen: humorvoll, unterhaltsam und trotzdem keineswegs trivial.
Danke schön!
Elisenda Boix

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Schade, dass der Artikel das, was auch für Mitglieder seiner Herkunftskirche interessant gewesen wäre, ganz weglässt: Nämlich die Auseinandersetzung mit dem Galaterbrief in seiner neuen Gemeinde und die Frage, wie der Text wohl in der bisherigen Gemeinde gelesen worden wäre

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Lieber Arnd Brummer,

erst jetzt las ich in "chrismon plus Rheinland" Ihren Lebensbericht über die persönliche Wendung vom verbindlichen Katholizismus zur evangelischen Freiheit - dies, nachdem ich vernahm, Sie seien wegen dieses Beitrags hart kritisiert worden, auch weil er gerade im Vorfeld des Papst-Besuchs in Deutschland erschien. Es hieß, Sie hätten die ökumenische Verständigung beschädigt. Ja, wo sind wir denn? Ist Ökumene identisch mit dem Verschweigen von Problemen und Differenzen, oder ist nicht vielmehr wohlverstandene Ökumene erst dort verwirklicht, wo auch die Schmerzpunkte klar benannt und identifiziert werden? Eben dies haben Sie getan. Also: Nicht nachlassen, und machen Sie bitte weiter!

Herzlich Ihr

Barthold C. Witte, Dr.phil Dr.h.c.
EKD-Ratsmitglied 1991-97

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Sehr geehrter Herr Brummer,

herzlichen Dank, dass Sie Pflöcke einschlagen mit Ihrem Artikel in Chrismon. Das möchte ich als rheinsch-römisch Kohlenpott-Katholik auch. Ich gebe zu, dass diese Art von Katholizismus eher ungewönlich und mit sehr viel Selbstbewusstsein ausgestattet ist.

Zunächst möchte ich auf der einfachen Ebene die katholischen Pflöcke setzen: unser Kantor ist ein Ass! 90 Mitglieder des Erwachsenen-Chores singen zusammen mit den 40 Mitgliedern des jungen Chores und 30 Mitgliedern des Kinderchores ... und die Gemeinde (eine volle Kirche) muss nicht aufgefordert werden mit zu singen, sie singt einfach mit. Ich spiele mit meiner Band seit Jahren den Sylvester-Gottesdienst in einer evangelischen Kirche. Laut singen bei den "Gemeindeliedern" neben Pfarrer und wenigen Gemeindemitgliern nur die drei katholischen Mitglieder der Band. So unterschiedlich sind unsere Erfahrungen.

Etwas komplexer darfs beispielsweise aber auch sein. Wer ein Bild missdeuten will, der tut es auch. Der "katholische Leutturm" scheint Ihnen ein Dorn im Auge zu sein. Schade! Welcher Kapitän würde mit seinem Schiff auf einen Leuchturm zufahren, um auf den Strand zu laufen oder an Felsen zu zerschellen? Der Leuchtturm ist nicht Ziel sondern gibt denjenigen, die nach Orientierung suchen, Hilfe.

Dass der Papst nicht der Oberhirte ist, "der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll" und dem man als Schaf hinterhertrabt, hört sich gut an, ist rhetorisch geschickt aber falsch: Sie wissen genau, dass es nur gilt, wenn er "ex cathedra" spricht und dafür muss folgende Bedingung erfüllt sein:

"Lat. „Lehrstuhl“. Eine Wort des Papstes „ex cathedra“ gilt als unfehlbar verkündete Lehrentscheidung in Fragen des Glaubens und der Sitte. Seit dem Dogma von der Unfehlbarkeit (Erstes Vatikanisches Konzil 1870) auch ohne eine Zustimmung der Gesamtkirche gültig. Der Papst bestätigt eine geltende Lehre, die von der Gesamtkirche bereits akzeptiert ist." (http://www.kath.de/kurs/vatikan/ex_cathedra.php).

Ich komme zum Schluss, da Sie vermutlich eine Vielzahl von Zuschriften bekommen:

Seit ich Max Webers "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalimus" gelesen und verstanden habe, bin froh, ein rheinsch-römisch Kohlenpott-Katholik zu sein. Die aus dem Protestantismus legitimierte kapitalistische Ausbeutungskultur ist nicht mein Ding ... aber für FDP-Mitglieder wie Sie  vermutlich nicht so schlimm.

Mit freundlichem Gruß, Jürgen Damen

P.S.: Ich weiß übrigens, vwovon ich rede. Ich bin mit einer zwar katholisch getauften aber evangelisch erzogenen Frau verheiratet.

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Sehr geehrter Herr  Brummer,
Ihnen, der Sie sich "unter Ketzern" wähnen, wage ich als "katholischer Fundamentalist" auf Ihren Artikel zu antworten. Schließlich soll man ja über den Glauben offen sprechen dürfen!
Ihre Positionen sind recht klar, das hilft, sich selbst an ihnen über seinen Standpunkt zu orientieren. Da ich einige Ihrer Perspektiven in früherer Zeit geteilt habe, kann ich manches nachvollziehen. So habe ich selbst lange Zeit nach rationalen Modellen gesucht, um zu erklären, was es heißt, dass Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist. Eine Gemeinschaft im Abendmahl schien mir wenig problematisch. Mir schien es glaubwürdig zu behaupten, die kirchlichen Spitzen würden durch Theoretisieren eine Einheit der Christen verhindern, die schon längst praktisch gelebt werden könne. Ich war kritisch gegenüber einem obligatorischen Zölibat, da ich glaubte, dass junge Männer erst während oder nach der priesterlichen Ausbildung erkennen könnten, ob sie für ein zölibatäres Leben auf Dauer bereit seien. Die Striktheit der Glaubenskongregation in der Frage der Abtreibungsscheine glaubte ich als Starrsinn bewerten zu müssen. Mittlerweile hat sich mein Standpunkt aber geändert, ich habe mehr und mehr Verständnis gewonnen für die traditionellen, gewachsenen Lehren der Kirche.
Ich möchte hier nur wenige Punkte aufgreifen, um wenigstens einmal einen Anfang gemacht zu haben.

1.Die Realpräsenz des Herrn im Sakrament Hl. Eucharistie Hierzu gibt es ausreichend Schriften - man sollte diese nutzen, um sich ernsthaft mit dieser Thematik zu befassen. Es ist der Größe des Geheimnisses nicht angemessen, sich zufrieden zu geben mit dem von Ihnen beschriebenen Pluralismus der Auffassungen. Es ist nicht im Sinne des "Erfinders", wenn beim Abendmahl der eine in Stück Brot nimmt, um ein bisschen sinnenhafter an das Letzte Abendmahl erinnert zu werden, der zweite das Miteinanderteilen für das Wichtigste hält und ein dritter die Vereinigung mit dem sich hingebenden, Gott selbst, der Fleisch und Blut angenommen hat, um uns ganz nahe zu sein. Je nach Auffassung wird auch der äußere Vollzug sich unterscheiden müssen.
Ja, uns wird hier etwas zugemutet, das wir mit dem Verstand nicht erfassen können! Ich erinnere an das Evangelium. Als Jesus selbst Sein Fleisch und Blut eine Speise nannte, wandten sich viele Seiner Jünger von Ihm ab.
Die Heiligen haben die Gegenwart Christi im Altarssakrament besonders hochgehalten, angefangen beim jugendlichen Tarzisius, der in der römischen Verfolgung den Leib des Herrn zu den Gefangenen bringen sollte und dafür den Tod in Kauf nahm.

2. Die Verehrung der Heiligen und Mariens Hat Gott es nötig, dass die Heiligen uns zu Hilfe kommen? Nein... Selbstverständlich nicht. Aber Gott hatte auch die Schöpfung nicht nötig, Er hat uns alle nicht nötig. Und doch will Er, dass wir einander zu Hilfe kommen! Sind nun die, die uns bereits vorausgegangen sind, nicht auch Teil der großen Familie Gottes? Hat Er nicht auch sie berufen zum Dienst an ihren Nächsten? Was spricht dagegen, dass Sie auch uns Erdenkindern helfen?
Und ist Maria nicht unter ihnen besonders ausgezeichnet, da Sie Gottes Sohn zur Mutter  wurde, und am Kreuze dem Lieblingsjünger? Unsere Vorbilder im Glauben haben sich in allen Nöten an Maria gewendet, durch die Jahrhunderte. Weshalb sollten wir es ihnen nicht gleichtun?
Der hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort hat die Weihe an Maria empfohlen als "Goldenen Weg" der Nachfolge Jesu. Wird Maria nun zu einer Göttin? Lesen wir, was er als Marienverehrer schreibt:
"Mit der ganzen Kirche bekenne ich, dass Maria ein bloßes Geschöpf ist, hervorgegangen aus der Hand des Allerhöchsten. Darum ist sie im Vergleich zu seiner unendlichen Majestät weniger als ein Atom.  Ja, sie ist eigentlich gar nichts, denn er allein ist, der da ist. Gott der Herr ist stets unabhängig und genügt sich selbst. Er bedurfte also in keiner Weise Mariens zur Erfüllung seines Willens und zur Offenbarung seiner Herrlichkeit, noch bedarf er ihrer jetzt. Er braucht ja nur zu wollen, und alles geschieht.
Wir müssen aber die Dinge nehmen, wie sie sind. Seit Gott die allerseligste Jungfrau Maria erschaffen hat, wollte er seine größten Werke durch sie beginnen und vollenden."

3. Die Treue zum Hl. Vater
"Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich Meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht bezwingen..." Diesen Simon, der Ihn dreimal verleugnet hat, zum Felsen zu ernennen, war das nicht leichtfertig? Der Herr hat es doch nicht nötig, einen Menschen an die Spitze Seiner irdischen Familie zu stellen! Und doch: Er tut es, und zeigt uns dadurch, wie sehr Er uns vertraut.
Auch hier möchte ich anmerken: Liest man die Lebensgeschichten der Heiligen durch die Jahrhunderte, so haben diese in Krisenzeiten immer die Treue zum Papst gehalten! Hat Jesus nicht auch gesagt, ein Reich, das in sich gespalten ist, sei machtlos? Damit wir Christen Licht für die Welt sein können, müssen wir uns um Einheit mühen.  Natürlich ist der Papst ein Mensch und damit nicht frei von Fehlern und Schwächen. Deshalb ist es wichtig, dass wir für ihn um den Heiligen Geist beten.

4. Weltoffenheit
Ist es etwa sympathisch, wenn eine evangelische Kirche sich unter den Nazis zur Reichskirche hat deformieren lassen und nachher offen dazu steht? - Ihre Aussagen gehen für meine Auffassung in diese Richtung. Was sagt denn die Bibel? Wir sollen in der Welt, aber nicht von der Welt sein. Wir sollen uns nicht dieser Welt angleichen. Nur wenn wir Zeugnis ablegen vom Reich Gottes, aus der Kraft des Glaubens, entgegen dem Geist der Zeit, ist unser Salz noch zum Würzen gut.
Wenn es etwa um PID geht, dann haben wir Christen die Aufgabe, dringlich zu warnen. Denn die Auslese der Menschen nach Kriterien des Nutzens steht uns Deutschen aus eigener Vergangenheit noch vor Augen, und wir sollten uns hüten, heute erneut denjenigen den kleinen Finger zu reichen, die sich eigenmächtig an die Quelle des Lebens heranmachen. Seid wachsam, wehret den Anfängen!
Lernen wir neu die Radikalität von Jesu Botschaft! Jesus wollte Feuer auf die Erde werfen. Er wollte nicht, dass wir anfangen, Seine Botschaft  unserer Schwachheit anzupassen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Christian Klapper

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Sehr geehrter Herr Brummer!

Ihr Beitrag „Unter Ketzern“ in Chrismon 09.2011 ist das beste, was ich bisher in dieser Zeitschrift gelesen habe. Die Reaktion von Bischof Zollitsch zeigt, daß die katholische Kirche weiterhin ein Gespräch „auf Augenhöhe“ nicht will. Sie rechnet offensichtlich damit, daß die evangelische Kirche implodiert und sie in Ruhe darauf warten kann.

Es nützt weder der evangelischen Kirche selbst noch ökumenischen  Gesprächen, wenn wir unser „evangelisches Profil“ verleugnen. Kein Verständnis habe ich für die eilige Meldung von Bischof Friedrich, daß sein Bild von der katholischen Kirche anders und positiver sei.

Ich erbitte weiterhin so profilierte Artikel und bewundere nicht nur den Inhalt sondern auch Ihren Mut!

Mit freundlichen Grüßen

Henning v. Kopp-Colomb

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Ich las Arnd Brummers sehr persönliche Geschichte mit "seinem" nun ehemaligen Katholizismus und verglich sie hie und da mit meiner eigenen. Jede(r) könnte ja seine/ihre Geschichte öffentlich machen. Und das Thema passte sehr gut zum ins-Haus-stehenden Deutschlandbesuch des Papstes. So weit, so gut. Total verwunderte mich allerdings die Nachgeschichte (FAZ 10.9.), sprich die Kommentare bzw. Kritik der Herausgeber. Sollte damit etwa der Chefredakteur gegängelt werden?


Dr. Gerhard Maier

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Sehr geehrte Damen und Herren,

als wir chrismon 09.2011 als Beilage der FAZ erhielten und noch vor dem Lesen der Tageszeitung in Augenschein nahmen, fühlten wir uns zunächst durch das Bild durchaus  angesprochen. Der Untertitel "und tschüss!" gefiel uns weniger und passt sprachlich nicht zum Niveau Ihrer Zeitschrift, die wir bisher immer mit Freude gelesen haben.
Was aber dann auf den Seiten 14-18 ausgebreitet wurde, widerte uns einfach nur an.

Wie viel an Hochmut (und Heuchelei) zeigt es, sich selbst im Boot zu sehen, (Brummer in der höchstpersönlich definierten "Communio Sanctorum", gemeinsam mit Luther, Hus und dem vereinnahmten Helder Camara) das Bild vom Leuchtturm aber so zu interpretieren, als sei es der katholischen Kirche "gleichgültig, wenn ein  Boot absäuft und ein anderes an den Klippen des Lebens zerschellt."(S. 18)  Und den weihnachtlichen Gottesdienst als "Holy Horror Picture Show" (S. 16) zu diffamieren ist ungeheuerlich.  Die Reihe skandalöser Formulierungen in dem Artikel ist schwer zu überbieten.

Da wir keine Politiker, Amtsträger der Kirche sind, formulieren wir jetzt nicht zurückhaltend und diplomatisch, sondern machen unserer Empörung Luft:
- Dieser Artikel ist eine Schande.
- Ein Schande für chrismon, denn Sie stellen Ihrem  Chefredakteur die Plattform zur Verfügung, seine religiöse Sozialisation in fragwürdiger Weise aufzuarbeiten, anstatt ihm einen Therapeuten an die Hand zu geben.
- Eine Schande für die Herausgeber. Sie wollen "die Freiheit der Redaktion nicht in Frage stellen", so Landesbischof Friedrich in der FAZ v. 10.09.
Niemand will das; aber Pressefreiheit hat  - auch das weiß jeder - Grenzen. Und diese Besudelung der katholischen Kirche in Ihrem Heft hat diese Grenze überschritten.
Ein besonderer Skandal ist es, diesen Artikel anlässlich des Papstbesuchs zu schreiben, versehen mit dem Hinweis, diesen Schund auch in breiterer Form beziehen zu können, nämlich als Buch mit 144 Seiten, gebührenfrei zu bestellen oder per E-Mail bei chrismon.
Es ist eine Schande!

Eine Bitte zum Schluss: Ersparen Sie uns in der Folgeausgabe Krokodilstränen nach dem Motto "Wenn ich meine katholischen Freunde durch einige Aussagen verletzt haben sollte, dann bedaure ich das aufrichtig usw."  Der Schreiber wusste genau was, er tat. Darauf gibt es nur eine respektable Konsequenz: Den Rücktritt. Sollte ihm dazu das Format fehlen, erwarten wir, dass die Herausgeber dafür sorgen, dass chrismon einen Chefredakteur bekommt, den es verdient.

 

Mit freundlichen Grüßen

Marianne und Benedikt Haas

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Sehr geehrte Damen und Herren beiChrismon,

zunächst möchte ich mich bei Ihnen für zahlreiche wertvolle Impulse und Anregungen bedanken; ich lese Chrismon immer wieder gern und habe schon viele Ihrer Texte auch an Freunde weiter gegeben. Daher konnte ich es schier nicht fassen, was Arnd Brummer in der jüngsten Ausgabe unter dem Titel "Unter Ketzern" schreibt. Was auch immer er erlebt haben mag, ein derartiges
schwarz- weiß Denken - hier die aufrechten authentischen Christen - da die pädophilen Finsterlinge - ist glücklicherweise im ökumenischen, geschwisterlichen Miteinander in den letzten 30 Jahren selten geworden. Ich
bin von Herzen dankbar, dass wir  auch   eine solche Sprache mit
Verunglimpfungen und ein Denken, das  polarisiert, inzwischen überwunden haben. Gerade im Vorfeld des Papstbesuches im Kernland der Reformation hoffe ich zuversichtlich, dass besonnene Stimmen die Oberhand behalten, dass der gute Geist, den wir auf dem Ökumenischen Kirchentag in München wie auch auf vielen Katholikentagen und Kirchentagen und im geschwisterlichen Umgang in unseren Gemeinden immer wieder erlebt haben und geduldig pflegen, sich auch in öffentlichen Äußerungen durchsetzen wird. Und ich h offe, dass zahlreiche Stimmen aus Ihrer Leserschaft Herrn Brummer dazu bewegen mögen, im 21. Jahrhundert anzukommen, die Augen zu öffnen und auch dem, was er nicht sofort verstehen kann im ökumenischen Dialog Wertschtzung entgegen zu bringen.

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Sehr geehrter Herr Brummer,

ihren Essay «Unter Ketzern» in «Chrismon» habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich kann ihre Argumentation aus eigener Erfahrung gut verstehen. Da sie ganz offen und ehrlich berichten, was sie erlebt haben und bewegt hat, werden sie sicher noch eine Menge Ärger bekommen, weil das niemand will. Das ging Jesus ja auch so. Er war ein Revoluzzer, der gegen das Establishment gekämpft hat. Und wie immer
gilt: Wer die Wahrheit ausspricht braucht ein schnelles Pferd. Ein paar Punkte möchte ich aber noch anmerken.

Ich bin evangelisch und war als Kind sehr stolz darauf, weil ich die päpstliche Unfehlbarkeit schon immer lächerlich fand (was für eine Anmaßung!). Die katholische Kirche ist streng hierarchisch organisiert. Vorbild war das römische Heerwesen. Das war sicher nicht das, was Jesus wollte. Der hat immer auf Freiwilligkeit gesetzt. Damit war er Pferdetrainern wie Monty Roberts (das Buch sollten Sie mal
lesen) sehr ähnlich. Der ganze Heiligenkult, die unbefleckte Empfängnis, der Ablaßhandel etc. ist eine Lachnummer, genau wie sie schreiben. Die Beichte reicht im meinen Augen auch nicht. Jesus hat vorgegeben, was wir zur Vergebung machen müssen: Bekenntnis der eigenen Schuld, Reparatur des angerichteten Schadens und Buße tun. Bei der Beichte geht es auch um Kontrolle. Der Priester weiß aus den Beichten ganz genau, was in seiner Gemeinde vorgeht. Das Beichtgeheimnis schützt auch vor Strafe, wenn einem Vorgesetzten gebeichtet wird. Dem sind dann die Hände gebunden. Darauf, wie heuchlerisch und scheinheilig vieles in der katholischen Kirche ist, bin ich aber erst später wirklich gekommen, als mir mein homosexueller Freund von seinen Erfahrungen als Novize bei den Jesuiten erzählt hat.
Das es unter diesen ganzen Umständen zur Vertuschung des sexuellen Mißbrauchs an Schutzbefohlenen kommen mußte, war eigentlich vorprogrammiert. In dem Zusammenhang ist vielleicht auch dieses Buch ganz interssant: Andreas Altmann: «Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend». Piper- Verlag, 256 Seiten, 19,99 Euro.

Leider ist bei den evangelischen Gemeinden aber auch nicht alles in Ordnung. Ich habe die katholische Kirche immer dafür bewundert, daß sie irgendwie dem Leben zugewandt war. Ich war auf einem Benediktiner Gymnasium, und wenn ich ausnahmsweise mal an einer Messe teilgenommen habe, fand ich das sehr beeindruckend. Und die Katholiken haben auch regelmäßig gefeiert. Unter evangelischen Christen habe ich oft eine erschreckende Lebensfeindlichkeit erlebt. Die können überhaupt nicht genießen und feiern und waren teilweise einfach nur Spaßbremsen, dabei aber auch heuchlerisch und scheinheilig. Und äußerst intolerant gegenüber Diversanten. Evangelikale und Pietisten empfinde ich als noch viel schlimmer als der katholischen Amtskirche hörige Untertanen.
Immerhin habe ich einige ganz vernünftige Leute erlebt, die gibt es bei den Katholiken aber auch. Und schwierig ist es für sie dann auch, egal welcher Kirche sie angehören. Ein Pastor hat mir im Religionsunterricht das kleine Buch «Jesus: Der Mann aus Nazareth» von Herbert Braun empfohlen. Von der Lektüre war ich sehr angetan und hatte endlich einen Halt. Mit den richtigen Zitaten daraus können Sie aber auch heute noch problemlos jeden evangelischen Gottesdienst sprengen.

Als 1964 geborenem war die größte Enttäuschung für mich die Haltung der evangelischen Kirche in der Nachrüstungsdebatte. Die meisten Funktionäre und Aktivisten waren in der sogenannten «Friedensbewegung». Es gab keinen nennenswerten Protest gegen die Unterdrückung der Menschen durch die kommunistischen Diktaturen und gegen die Bedrohung der freien Welt durch diese. Ich habe bewußt Wehrdienst geleistet, war von den Zuständen in der Bundeswehr aber entsetzt und angewidert, ohne daß ich da von der Kirche und dem zuständigen Pastor irgendwie Zuspruch gefunden hätte. Nach dem Fall des antifaschistischen Schutzwalls ist dann herausgekommen, daß die «Friedensbewegung» von der Stasi weitgehend unterwandert war, genauso wie sehr große Teile der evangelischen Kirche, und das nicht nur in der ehemaligen SBZ bzw. DDR (SBZ paßt eigentlich besser, weil es ein Staat von Gnaden der Sowjetunion war. Als Gorbatschow ihr die Gnade entzog, war sie am Ende). Das wurde aber in der evangelischen Kirche nie wirklich aufgearbeitet. Ganz im Gegenteil, Stolpe alias IM Sekretär machte in der Politik Karriere und die evangelische Kirche schaute zu statt ihn sofort rauszuschmeißen. Im Westen gab es in der Kirche überhaupt keine Aufarbeitung der Kollaboration mit den Schergen der kommunistischen Diktaturen, und niemand hat seine Schuld eingestanden. Daraufhin habe ich beschlossen, daß ich mit dieser Kirche nichts mehr zu tun haben will, auch wenn ich noch Mitglied bin.

Jetzt erlebe ich das Versagen auch und gerade der evangelischen Kirche wieder in der Haltung gegenüber dem Islam. Der Islam fordert eine absolute Unterwerfung unter archaische und unchristliche Dogmen, gegen die die Zumutungen der katholischen Kirche, die Sie zur Konversion veranlaßten, vollkommen harmlos sind. Dem Koran als manifestiertem Willen Allahs ist unbedingt Folge zu leisten, ein Zweifeln oder Abweichen ist nicht erlaubt, sondern mit dem Tod zu bestrafen.
Nichtmuslime dürfen keine Freunde sein, sind «schlimmer als das Vieh» (Sure 8, Vers 22) und sollen in letzter Konsequenz getötet werden, so sie sich denn nicht bekehren lassen wollen. Der Islam ist so ziemlich das vollkommene Gegenteil dessen, was Jesus gelehrt hat.
Die meisten evangelischen Funktionäre und Aktivsten habe das überhaupt nicht begriffen, niemand scheint den Koran und die zugehörige Sekundärliteratur zu lesen, niemand nimmt die Gefahr war, die sich hier aufbaut. Ganz im Gegenteil, ich erlebe nur dilettantische Verharmlosung, Ignoranz und Anbiederung, die sich auch in Artikeln in diesem Magazin widerspiegelt. Ich habe deswegen auch dem Islambeauftragten der EKD, Bischof Dr. Friedrich geschrieben, aber nur eine arrogante Antwort seines Mitarbeiters erhalten mit dem Hinweis, daß meine Einlassungen in Zukunft ignoriert würden. Eine sachliche Auseinandersetzung ist anscheinend nicht gewollt. Der Papst hat leider auch seinen Schwanz eingezogen. Erst hat er in seiner Regensburger Rede Tacheles geredet und den Finger in die Wunde gelegt, als es dann massive Proteste gegen seine durchaus richtige Darstellung der Lage gab, ist er zurückgerudert und hat nicht weiter auf die Gewalt zur Glaubensverbreitung und Herrschaftserlangung hingewiesen. Ich habe nichts gegen Muslime als Menschen, aber wenn sie glauben, sie müßten unbeschränkt allen Zumutungen des Korans unbedingt Folge leisten, dann kann ich das nicht tolerieren, insbesondere nicht auf deutschem Boden.
Viele Freiheiten in dieser Gesellschaft wurden im Gefolge von Reformation und Aufklärung gerade auch gegen die Kirchen und insbesondere die katholische erkämpft, und ich will nicht, daß diese einer Ideologie geopfert werden, die Gewalt und Unterdrückung als probates Mittel ansieht. Wir brauchen hier unbedingt einen neuen Jesus, der endlich Klartext predigt.

Ich hoffe, sie müssen nicht das Feld räumen, weil sie so offen und ehrlich waren. Ich wünsche Ihnen, daß Sie weiterhin ihrem Gewissen folgen, auch wenn es schwierig ist, und Sie sich vielleicht auch mal in einer Sackgasse verrennen: Hier stehe ich und kann nicht anders.
Das ist besser, als einfach mit den Wölfen zu heulen, auch wenn Sie dadurch viel besser weiterkommen könnten. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Sarrazin. Der hat auch fast nichts zurückgenommen, weil er vorher gut recherchiert hatte.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Frick

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ich bin über Eure Diskussionskultur beunruhigt;  insbesondere jetzt, wo in Chrismon ein Journalist sehr nachvollziehbar schreibt, warum, er nicht mehr katholisch ist, wird er vom bayrischen Papstverteidiger streng zurückgepfifen, aber dieser Herr Landesbischof hat wohl u.a. schon die zentralen Angriffe des Papstes gegen die Reformation vergessen, die von ganz anderem und sehr rechthaberischen kaliber des Glaubens an die eigen Unfehlbarkeit getrsgen warwen- warum vergessen dieser Bischof, daß der Papst die Kirchen der Reformation nach wie vor nicht als Kirche rerspektiert?. Im ganzen Artikel wurden nur Untereschiede erläutert, niemandes Glaube wurde herabgewürdigt -kann hier wiedermal dieser Landesbischof keine unterschiedlichen theologischen Meinungen ertragen?
                                                   

mit grosser Unruhe

S Hagmann

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Wenn das der Beitrag der evangelischen Kirche zum Papstbesuch ist, dann gute Nacht Ihr Protestanten. Man muss nicht alles für gut finden, was aus Rom kommt. Aber dieser Artikel beweist genau das, was den Austritt von Brummer aus der Katholischen Kirche ausgelöst hat, nämlich die Diktatur des Relativismus. Wer meint, er müsse in diesem Zusammenhang Marienfrömmigkeit, Heiligenverehrung und feierliche Gottesdienste an Weihnachten und andere typische Formen des Glaubens und der Frömmigkeit der Katholiken dermaßen undifferenziert abwerten und in den Dreck ziehen, der hat für mich jede Glaubwürdigkeit verloren und das gilt auch für jene, die in der Landeskirche für dieses Blatt zuständig sind. Primitiver geht es nicht mehr. Relativismus ist es auch, wenn es in der Einleitung zum Artikel über  Oscar Romero heißt, er habe sich auf die Seite der linken Basisgemeinden gestellt. Heißt denn auf der Seite der Armen und Ausgebeuteten stehen, links sein? So ein Blödsinn. Verschonen Sie die SZ und mich vor solch einem inkompetenten Mist, der sich als "Das evangelische Organ" ausgibt. Wenn das evangelisch ist, dann können wir uns für die Zukunft jede Form von Ökumene sparen. Geben Sie bitte diesen Protestbrief auch an den Herrn Landesbischof weiter!
Albrecht Amberg, Katholischer Pfarrer, bis vor zwei Jahren als "evangelischer Katholik" tituliert (nachzufragen bei der Himmelfahrtsgemeinde in München-Pasing.

Albrecht Amberg, Pfarrer

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Hallo Herr Brummer,
ich hätte von einem Christen nicht so viel Hass erwartet. Ich lebe schon über 60 Jahre als Katholik, käme aber nie auf die Idee, meinen Glauben, als den allein selig machenden zu finden und bin noch nie auf die Idee gekommen, meine Mitchristen so anzugreifen. Mein Verständnis von Christ ist ein Anderes.
Sie tun mir eigentlich nur leid.
Mit trotzdem freundlichen Grüßen  von einem Katholiken Margret Berchter

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Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Lektüre der Septemberausgabe von"chrismon" möchte ich Ihnen den folgenden Leserbrief übermitteln:

"Mit ihren über manchen "Tellerrand" hinausweisenden Beiträgen schätze ich "chrismon" als Beilage zur FAZ durchaus, dies auch aus dem Blickwinkel meines Ehrenamtes als evangelischer Kreissynodaler. Allerdings frage ich mich, ob es angebracht ist, "chrismon" erkennbar als Werbeträger für Publikationen von Mitgliedern der Herausgeberschaft oder der Redaktion zu benutzen. So erscheinen im Bücheranzeigenteil ("chrismonshop") laufend die Angebote der Schriften von Margot Käßmann und in der jüngsten Ausgabe auf den Seiten 27 und 42 gleich zweimal die Bestellanimation für das Buch "Unter Ketzern" des Chefredakteurs Arnd Brummer, der zudem persönlich zu diesem Thema die Titelgeschichte der Septemberausgabe von "chrismon" formuliert hat. Ob übrigens letzteres inhaltlich der Reputation von "chrismon"
wie auch der evangelischen Glaubenshaltung und der ökumenischen Sache dienlich ist, mag an anderer Stelle diskutiert werden. Jedenfalls habe ich die anschließende Kolumne von Herrn Brummer ("Was ich notiert habe"), die auch der Septemberausgabe zu entnehmen war, mit etwas gemischten Gefühlen wahrgenommen.

Es wäre mir eine Freude, wenn "chrismon" sich die bisher geübte Offenheit, Diskussionsweite und Toleranz (auch als bewußt "evangelisches Magazin") bewahren könnte und das gewonnene Ansehen nicht ohne Not aufs Spiel setzen würde.

Reinhard Stadali,

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Artikel "Unter Ketzern" ist beleidigend, einseitig und einfach schlecht.
Ich verwahre mich gegen einen solchen Journalismus.
Leider wird Chrismon mir zwangsweise in Haus geliefert von der FAZ.
Schöne Grüße
Hugo Birkhofer

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Sehr geehrter Herr Brummer,

die Möglichkeit soll nicht ungenutzt verstreichen, zu den Umständen Ihrer Veröffentlichung "Unter Ketzern" Stellung zu nehmen. Ich halte den Zeitpunkt des Erscheinens ("Anlässlich des Papstbesuchs"), den reißerischen, in die heutige Zeit nun wirklich nicht mehr passenden Titel ("Unter Ketzern") und Teile des Inhalts des von Ihnen zugleich als Verfasser und als Chefredakteur verantworteten Beitrags in der Zeitschrift "Chrismon" schlicht  für eine Peinlichkeit, die allerdings aus meiner unmaßgeblichen Sicht zugleich die Seriosität des Blattes und damit die grundsätzliche Eignung der Redaktion in Frage stellt.

Abgesehen davon, dass die von Ihnen, lieber Herr Brummer, getroffene Wahl  des Veröffentlichungszeitpunkts im Vorfeld des Papstbesuches jedes Fingerspitzengefühl vermissen lässt, scheint mir die Ausnutzung des Ihnen anvertrauten Blattes für die Beförderung  Ihrer eigenen persönlichen und wirtschaftlichen Interessen schon sehr bedenklich zu sein. Für den, der es am Ende Ihres Artikels immer noch nicht begriffen hat, dass er das von Ihnen verfasste Buch kaufen soll, wird dann auf S. 18 unten durch einen zusätzlich angebrachten redaktionellen Hinweis nochmals auf Ihr Buchwerk aufmerksam gemacht, für das dann auf S. 27 ganzseitig ein weitere Mal  geworben wird. Letztlich machen Sie auf sieben redaktionellen Seiten der Zeitschrift, die hundertausendfach diversen Tageszeitungen beiliegt, Werbung in eigener Sache. Dabei werden Sie auf gleich drei Seiten tätig: als Autor, als Redakteur und als Herausgeber eines Buches, das Ihre persönliche Lebensgeschichte zum Gegenstand hat. Sie sollten sich einmal die Frage vorlegen, ob das wirklich in Ordnung geht.   

Die Bewertung Ihres Beitrags in der Zeitschrift dürfte deshalb jedenfalls nicht nur eine Frage der "Freiheit der Redaktion" sein, wie es die Stellungnahme von Landesbischof Friedrich als Mitherausgeber der Zeitschrift nahezulegen scheint ( zitiert nach FAZ vom 10. September 2011 unter: "Chrismon"-Herausgeber reagieren). Auf dem Weg zur Einheit der christlichen Kirchen kann man nur hoffen, dass es mit dieser Äußerung aus dem Kreis der Herausgeber von "Chrismon" nicht sein Bewenden haben wird. Die von namhaften evangelischen Christen herausgegebene Zeitschrift sollte künftig nicht mehr als Plattform für die Vermarktung privater und zudem tendenziöser Werke zur Verfügung stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Godehard Kayser

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Angesichts der intensiven ökumenischen Kontakte zwischen den Kirchen in Deutschland kann ich nur erstaunt den Kopf schütteln, wenn sich Arnd Brummer selbst als "Ketzer" bezeichnet. Wozu diese Schwarz-Weiß-Malerei? Immerhin darf mit Dom Helder Camara auch ein katholischer Bischof mit im Boot sitzen. Es besteht also noch Grund zur Hoffnung.

Gott sei Dank sind wir im Miteinander der christlichen Kirchen schon weiter, als es die Polemik im Artikel von Herrn Brummer vermuten lässt. Ich werde mich als Katholik jedenfalls weiterhin gerne für die Ökumene einsetzen - eine gemeinsame Zukunft der Christinnen und Christen finde ich erstrebenswerter als die Pflege überholter Feindbilder.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Heß

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Sehr geehrte Damen und Herren,

vor einiger Zeit habe ich mich gefragt, wer denn heutzutage die römische Kirche kritisieren darf, ohne entweder als Atheist oder als Störenfried im ökumenischen Prozess zu gelten. Mit fiel nur ein Name ein: Hans Küng. Durch die Reaktionen auf den o.g. Artikel von Arnd Brummer, die ich der Presse entnehmen konnte, sehe ich mich in dieser Einschätzung bestätigt. Aus meiner Sicht kann man Herrn Brummers Kritik nur unterstreichen. Freilich ist sein Beitrag kein Meisterstück in Sachen Diplomatie - und sollte es wohl auch nicht sein. Aber der Artikel bildet den nötigen Gegenpol zu jener Schwärmerei, die ein bisschen ökumenische Kosmetik schon als Fortschritt bejubelt.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Gerber

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Man stelle sich vor, ein katholisches Bischofsblatt würde titeln:
...und tschüß! Wie ein evangelischer Christ katholisch wurde und mit seiner bisherigen Kirche abrechnet.
Mit Recht würden sich viele über diese Geschmacklosigkeit aufregen, besonders "DAS evangelische Magazin"

Zum Artikel von Herrn Brummer:
Ich dachte, dass die Zeiten der fruchtlosen und unendlichen Diskussion meiner konfessiosnverschiedenen Großeltern und Eltern vor 50 Jahren vorüber seien. Die Auslassung des Chefredakteurs Ihres Magazins erinnern mich aber daran. Sie erinnern mich besonders an meinen evangelischen, prügelnden Religionslehrer, der uns alles über die  Reformation und die Glaubensgegensätze beibrachte, nur nichts über das Evangelium.
Wenn man die weiteren Artikel Ihres Blattes liest,(Seite 8, Kolumne"  und den über Romero) geht es ohne Seitenhiebe gegen die katholische Kirche nicht ab.
Ich glaube, dass die evangelische Glaubensgemeinschaft mehr zu bieten hat als die Auseinandersetzung mit der römischen Amtskirche. Vielleicht versucht es Ihr Magazin mal mit der Verkündigung des Evangeliums und nicht mit der Werbung für mehr oder weniger gute und provokante Büchern.
Wenn nicht, kann man nur sagen ..- und tschüss Ökumene.
 

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Sehr geehrter Herr Chefredakteur!

Herzlichen Dank für Ihre Standhaftigkeit bei den Angriffen gegen Ihr hervorragendes Buch über die Papstproblematik!
Alle Achtung!

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Gerade habe ich die doch zahlreichen, sehr negativen Reaktionen auf den Artikel von Arnd Brummer im letzten Chrismon gelesen und möchte daher eine positive hinzufügen:

ich hatte mich sehr gefreut über sein evangelisches Bekenntnis! Ich kann nicht nachvollziehen, warum es als so entwertend empfunden wird. Wir können und vor allem müssen doch die Dinge beim Namen nennen, die uns bewegen, von denen wir glauben, dass sie wichtig und vielleicht richtig sind. Es hilft doch absolut nichts, wenn wir und gegenseitig vormachen, dass alles gut und schön ist. So ist es doch nicht. Das hat doch nichts mit manglndem Respekt zu tun. Geht es nicht um die Wahrheit? Darf man für die nicht bewegt sein und streiten? Ich bin immer froh um jeden, mit dem ich mich engagiert um unseren Glauben  auseinander setzen kann, der mir seinen Standpunkt auseinandersetzt, dem ich antworten darf. Und nocheinmal: müssen wir das nicht? Ich empfinde das gegenseitige sogenannte "Rücksicht nehmen" auf doch sehr unterschiedliche Ansichten zwischen den Konfessionen als lähmend und langweilig und auch bequem oder vielleicht einfach als uninformiert o so ä.

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Ich bin entsetzt über die in Chrismon veröffentlichten Leserbriefe, deren Verständnis von Ökumene sich darauf beschränkt, möglichst nicht unangenehm beim Herrn Ratzinger aufzufallen; was ist falsch daran, klar und lebendig "evangelisch" 
zu definieren ohne die geringste Beleidigung der katholischen Christen? Ich denke wir brauchen hier eine klärende Diskussion und keine Anbiederung, kein 
sich Erheben über andere sondern nur eine klare Begriffsbestimmung der  
Kirchen der Reformation- das wurde durch den unerträglichen Besuch des Herrn R wieder sehr deutlich- warum soll sich "evangelisch" gegen das sich selbst absolut setzende Katholische zurücksetzen lassen?

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Ich bin entsetzt über die in Chrismon veröffentlichten Leserbriefe, deren Verständnis von Ökumene sich darauf beschränkt, möglichst nicht unangenehm beim Herrn Ratzinger aufzufallen; was ist falsch daran, klar und lebendig "evangelisch" 
zu definieren ohne die geringste Beleidigung der katholischen Christen? Ich denke wir brauchen hier eine klärende Diskussion und keine Anbiederung, kein 
sich Erheben über andere sondern nur eine klare Begriffsbestimmung der  
Kirchen der Reformation- das wurde durch den unerträglichen Besuch des Herrn R wieder sehr deutlich- warum soll sich "evangelisch" gegen das sich selbst absolut setzende Katholische zurücksetzen lassen?