Es waren zwei Frauen, die mich im Glauben erzogen, die mich beten lehrten, mich mit Marienliedern in den Schlaf sangen, mir vom heiligen Franz von Assisi und der heiligen Clara erzählten: meine Mutter und deren Mutter, meine geliebte Oma.
Oma, in Eichstätt geboren, praktizierte eine tiefe und sehr barocke Marienfrömmigkeit. Meine Mutter, zeitweise Redakteurin einer katholischen regionalen Wochenzeitung, verehrte Dom Hélder Câmara, den Bischof von Olinda und Recife in Nordostbrasilien, einen der Begründer der Befreiungstheologie. Ich nahm als kleiner Junge wahr, wie sehr meine Eltern, auch der eher zurückhaltende Vater, auf das II. Vatikanische Konzil hofften und im Laufe der frühen siebziger Jahre ihrer Enttäuschung Herr werden mussten, dass sich aus dem, was so großartig von Papst Johannes XXIII. angestoßen worden war, kaum spürbare Veränderung gewinnen ließ.
Was genau hatte Jan Hus getan?
Zu Hus kam John Wyclif, den man in Konstanz dreißig Jahre nach seinem Tod ebenfalls zum Ketzer erklärte, seine Schriften verdammte und beschloss, seine Gebeine auszugraben und zu verbrennen. Mit roten Ohren lag ich auf dem Bett und nahm auf, dass Wyclif den Priestern absprach, Hostien und Wein tatsächlich in Leib und Blut Christi verwandeln zu können. Ich war sehr froh darüber, als zwölf-, dreizehnjähriger Knabe zu erfahren, dass die Evangelischen in der benachbarten Kreuz- oder in der Pauluskirche neben meinem Gymnasium die Worte Jesu „Das ist mein Leib / mein Blut“ nicht wortwörtlich nahmen. Und noch mehr begeisterte mich, dass bei den Protestanten Leute gemeinsam zum Abendmahl gingen, die durchaus unterschiedliche Vorstellungen von der Bedeutung des Mahles hatten. Die einen nahmen Brot und Wein zum Gedächtnis an Christi Erlösungstat, die anderen nahmen die verwandelte Substanz Christi in sich auf.
Joseph Ratzinger wies den neuen Weg
Als ich nach einer Predigt des Kurienkardinals Joseph Ratzinger und in den Wirren der Kölner Sedisvakanz, also des verwaisten Bischofsstuhles, nach dem Tode Joseph Kardinal Höffners 1987 mit meiner Geduld am Ende war, empfahlen mir diese katholischen Weggefährten, höchstens aus der katholischen Kirche auszutreten. Wer austritt, sagten sie, kann zurückkommen; wer die Kirche wechselt, ist ein für alle Mal weg. Ich kam mir vor wie ein DDR-Dissident, der einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Man nannte mich zwar nicht wortwörtlich Kameradenschwein, aber manch einer meiner Freunde empfand im Stillen so: Man macht sich nicht einfach leicht vom Acker um sein individuelles Glück zu finden; man hält stand, bleibt sich und den Seinen treu im Kampf um eine erneuerte Kirche.
"Ab morgen zahle ich die Kirchensteuer bei deinen Leuten!"
Der Tag, an dem ich beschloss, dem Evangelischen in mir Raum zu geben, hatte mit einem Ratzinger-Wort zu tun, das inzwischen der wohl bekannteste Beitrag des heutigen Papstes zur Definitionsdebatte der römischen Kirche ist: die Diktatur des Relativismus. Die rhetorische Scheindialektik des Mannes aus Rom – hie die dem Zeitgeist hinterherhastenden, kurzatmigen Modernisten, dort die fest in Glauben, Lehre und Tradition die Nachfolge Jesu Christi verteidigende eine heilige römische Kirche – hatte mich so erzürnt, dass ich meiner evangelischen Frau sagte: Ab morgen zahle ich meine Kirchensteuer bei deinen Leuten.
Einen Journalistenkollegen, von dem ich wusste, dass er ordinierter Pastor war, fragte ich: „Was muss ich gelesen haben, wenn ich zu euch kommen möchte?“ Er antwortete: „Gelesen haben ‚müssen‘ gibt es nicht. Aber ich empfehle ‚Die Sache mit Gott‘ von Heinz Zahrnt. Und wenn einer der Theologen, von denen in diesem Buch die Rede ist, Sie besonders interessiert, dann nichts wie ran.“
Mitglied wird man in einer Gemeinde - und dann in der Kirche
Mein Anruf im Büro der kleinen Gemeinde in der Umgebung der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, wo ich als politischer Korrespondent für Tageszeitungen arbeitete, erreichte einen freundlichen Vikar, der mich zu einem Gespräch einlud. Ein, zwei Tage später saß ich bei ihm und quoll über von neuen theologischen Erkenntnissen. „Schön, schön“, unterbrach er mich lächelnd, „ich würde gerne mit Ihnen das weitere Verfahren der Aufnahme in unsere Gemeinde besprechen.“ Ich war einigermaßen enttäuscht, als ich feststellte, dass ich nicht schon morgen, per Stempel und Unterschrift des Vikars in einer Urkunde, auf meiner Lohnsteuerkarte „ev.“ eintragen lassen konnte. Die rheinische Kirche, erklärte er mir, sei presbyterial verfasst. Ich würde also Mitglied der Gemeinde und dadurch Mitglied der Kirche. Bei den Katholiken und, soviel er wüsste, auch bei den Lutheranern werde man Mitglied der Kirche beziehungsweise der Landeskirche und dann einer Gemeinde zugewiesen. Nachdem ich unmittelbar an der Grenze zur Schweiz aufgewachsen war, leuchtete mir das ein: Auch Schweizer konnte man nicht werden, man erhielt das Bürgerrecht einer Gemeinde und damit des Kantons sowie der Eidgenossenschaft.
Nach meiner ersten Irritation offenbarte sich mir ein neues, ein der reformatorischen Tradition entstammendes Kirchenverständnis. Nicht der Vikar, der Pfarrer, entschied, sondern die Gemeinde, vertreten durch ihren Vorstand. Kirche ist Gemeinde, keine abstrakte Größe, sondern konkrete Gemeinschaft. Das gefiel mir. Das gefiel mir sehr. Leichter wurde der Vorgang dadurch indes nicht. Drei würdige Damen des Presbyteriums wollten mit mir sprechen, sich vom ordnungsgemäßen Zustand „meines Glaubensgerätes“ überzeugen, wie eine Freundin witzelte. Als wir zum ersten Mal telefonierten, lud ich die Presbyterinnen auf ein Glas Wein zu mir nach Hause ein. „Trinken Sie regelmäßig Alkohol?“, fragte mich die Frauenstimme streng. Und ohne meine Antwort abzuwarten, fügte sie hinzu: „Nein, wir treffen uns besser im Gemeindebüro.“
Ich wollte da rein, in diese Kirche!
Das Gespräch war dann sehr knapp und weder unfreundlich noch besonders herzlich. „Sachlich“ wäre wahrscheinlich das richtige Prädikat. Oder „nüchtern“. Frau F., offenbar die Anführerin des Trios, schlug mir eine Art Probephase vor. Ich sollte beim nächsten Basar der Gemeinde einen Verkaufsstand übernehmen und an einem Bibelgesprächskreis teilnehmen.
Gerne, sagte ich, welches Thema der Gesprächskreis denn behandle? Den Galaterbrief. Super, rief ich. Das ist einer meiner Lieblingstexte im Neuen Testament. „Christus hat uns von dem Fluch des Gesetzes losgekauft...“, begann ich, um gleich zurechtgewiesen zu werden: „Sie sollen zuhören und nicht erzählen in dem Gesprächskreis.“ Das fand ich, um es vorsichtig auszudrücken, nicht sehr einladend. Und meine evangelische Frau meinte, als ich davon erzählte: Bleib doch einfach weg, das musst du dir doch nicht gefallen lassen. Ich aber wollte da rein, in diese Kirche!
Das ist zwar wenig spontan und zugewandt, wahrscheinlich aber nicht gänzlich unvernünftig. Ich fühlte mich jedenfalls nicht vereinnahmt, sondern skeptisch beäugt. Die Aufnahme in die Gemeinde ein paar Monate später empfand ich als sehr feierlich. Der Vikar segnete mich und stellte mich der Gemeinde vor. Mein Gelöbnis sprach ich laut und deutlich. Nach der Konversion brachen keine wunderbaren Zeiten für mich an. Auf mich wirkte die Atmosphäre der Gemeinde pragmatisch und alltagsgrau.
Im lutherischen Hamburg änderte sich wieder vieles
Das änderte sich, als ich ins lutherische Hamburg kam. Dort traf ich in einer Stadtrandgemeinde Menschen an, mit denen ich mich bis heute verbunden fühle. „Jubilate“ hießen Gotteshaus und Gemeinde. Zu Recht. Der Kantor: ein Ass! Seine Kantorei, schätzungsweise 30 Leute, sang mindestens einmal im Monat im Gottesdienst. Und immer wurden die Menschen in den Bänken animiert, mitzusingen und mehr als nur Auditorium zu sein: „Singen Sie laut mit, auch wenn es mal falsch rauskommt!“ Der Pastor: ein Ass! Verständliche, humorvolle Predigten, immer darauf ausgelegt, den Weg zwischen Text und Gemeinde so kurz wie möglich zu machen. Noch mehr zu loben: sein Sinn für Liturgie. Gottesdienste, die tatsächlich „gefeiert“ wurden, von allen. Erst jetzt wurde mir klar, was ich in den katholischen Messen so oft vermisst hatte. Ich empfand die Hochämter an Weihnachten oder Ostern als „Holy Horror Picture Shows“. Priester und ein Dutzend Ministranten lieferten eine Inszenierung ab. Die Gemeinde blieb bis auf ein paar Lieder, Glaubensbekenntnis, Vaterunser und Fürbitten auf die Rolle des Publikums reduziert. Hier war der Liturg und Prediger ein Brückenbauer, ein Öffner, ein Einbezieher. Niemand zog seine leitende Funktion in Zweifel. Alle wussten: Das ist einer, den wir als Kirche besonders haben ausbilden lassen, damit er für uns da ist. Und nach dem Gottesdienst im Kirchencafé wurde diskutiert, gestritten, erzählt, wie Lesungen und Predigt auf die Gemeinde gewirkt hatten.
Alle gehörten dazu. Auch der Berber.
Am ersten Sonntag, an dem meine Frau und ich den Fuß in diese Kirche setzten, waren wir aufgenommen, gehörten wir dazu. Christentum auf Augenhöhe. Das galt auch für Harry, den Berber, der üblicherweise in der U-Bahnstation vor der Kirchentür Platte machte. Sonntags kam er in die Kirche und ging zum Abendmahl, reichte seinen Nachbarn links und rechts zum Friedensgruß die Hand. Mancher rümpfte die Nase, im wortwörtlichen Sinne. Denn Harry roch manchmal wirklich streng nach Schweiß, Zigaretten und Bier. Doch er gehörte eindeutig zu uns, wie Herr L., der ständig vor sich hin brabbelnde Rentner, wie die Hochschulprofessorin, der geschiedene Künstler und all die Lehrer, Lehrerinnen und Journalisten. Zum ersten Mal war ich im Hause des Vaters wirklich zu Hause.
Ich liebe die Offenheit und Pluralität
In der Zeit meiner Konversion hatte ein mir nahestehender Protestant gespottet: „Einmal katholisch, immer katholisch. Ihr braucht doch den Papst! Die einen, um ihn zu verehren, die anderen, um sich gegen ihn zu wehren.“ Spätestens in Hamburg registrierte ich, dass das für mich nicht stimmte. Ich liebe die Offenheit und Pluralität meiner neuen Heimat. Manchmal, wenn sich ihre behördliche Struktur in den Vordergrund drängt, kann diese Kirche grauenhaft grau sein, ich rede dann von der „öffentlichen Glaubensverwaltung“. Aber ihre synodale Struktur und ihr reformatorisches Grundbekenntnis, Menschenwerk zu sein, macht sie, Gott sei Dank, kritikfähig und veränderbar. Martin Luthers Wort „ecclesia semper reformanda“ (die Kirche muss immer wieder reformiert werden), verbunden mit dem Eingeständnis vom bedingten und vorläufigen Sein selbst des frömmsten Anliegens und der Anerkenntnis allein Gottes als des Unbedingten, wie der evangelische Theologe Paul Tillich formulierte, bezeichnet für mich die Kirche der Freiheit. Eine Kirche, die sündigte, etwa als sie sich mit dem Nationalismus in Deutschland verband und zum guten Teil mit dem Nationalsozialismus. Aber eine Kirche, die endlich auch zum Stuttgarter Schuldbekenntnis fähig war. Menschen irren und sündigen. Sie tun es oft genug gerade dann, wenn sie sich als Kirche eins wähnen mit dem Heilsplan Gottes. Dies zu sehen und auszusprechen, ist für mich der Quell evangelischer Identität.
Aus menschenferner Distanz kann keine Hilfe kommen.
Es gibt in meinem Bekanntenkreis genug katholische Christen, die dies alles unterschreiben. Wenn ich sie frage, warum sie meinen Weg nicht auch gehen wollen, geben sie sehr unterschiedliche Antworten. Manche fragen zurück: „Vermisst du denn gar nichts, in dieser kargen und spröden Kirche?“ Ein Vorurteil.
Was ich jedenfalls nicht vermisse ist eine überzogene, vergötzende Marienfrömmigkeit, einen Reliquien- und Heiligenkult, die seltsame Logik, dass man im Gespräch mit Gott Heilige als Fürsprecher benötige. Das bedeutet entweder, dass dieser Gott nicht in der Lage ist, die Not der Betenden selbst wahrzunehmen, oder dass er, der Unbedingte, gewisse Bedingungen erfüllt sehen will. Beides ist gottlose Relativierung.
Ich vermisse auch die Ohrenbeichte nicht. Wenn wir bereuen und uns im Gottesdienst gemeinsam der Gnade Gottes anempfehlen, ist die Sündenschuld bei Gott aufgehoben, ohne dass es eines vermittelnden Lossprechers im Beichtstuhl bedürfte.
Die römische Kirchen-idee vom unfehlbaren Lehrgebäude des Papsttums, die gottlob von den katholischen Christen an der Basis täglich ad absurdum geführt wird, steht außerhalb des Lebens wie der Leuchtturm außerhalb des Ozeans. Christsein heißt: mit im Boot sitzen, gemeinsam mit den anderen nach Lösungen suchen, die Ruder ergreifen, die Pinne halten, besonders dann, wenn der Sturm aufkommt. Das Schiff, das sich Gemeinde nennt, braucht kluge und erfahrene Leute an Bord. Sie sollten in der Lage sein, konkret und rasch auf die ständig wechselnden Herausforderungen im Wogengang des Hier und Jetzt zu reagieren. Es geht nicht um abstrakte Exempel, sondern um teilnehmende Hilfe, um liebenden Rat. Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Eine Frau und ein Mann, die über Präimplantationsdiagnostik nachdenken, brauchen konkrete Menschen an ihrer Seite, mit denen sie sprechen können, Seelsorger also, und keine dogmatischen Verlautbarungen von der Sorte „absolut verwerflich“.
Streiten? Das ist besser, als wie ein Schaf hinterherzutraben
An ihnen verzweifeln aufgeklärte Katholiken. Warum nimmt der römische Apparat das in Kauf? Warum spielt er die Karte der Abgrenzung und hetzt immer deftiger gegen die Protestanten? Zwei mögliche Antworten:
Die aus Sicht Roms von der Nachbarschaft mit reformatorischen Kirchen infizierten und von der Diktatur des Relativismus bedrohten katholischen Diözesen, in denen der Priestermangel weite Landstriche gemeindlich verödet, sollen einer Art Gottesurteil unterworfen werden: Entweder dieser Teil des Kontinents wird weiter entkatholisiert oder es geschieht ein Wunder und die Schäflein kehren in den Pferch der einzig wahren Kirche zurück.
Oder: In Rom hat man tatsächlich verstanden, dass ein mit der Moderne versöhnter Glaube entweder reformatorisch oder unmöglich ist. Aus der berechtigten Sorge, die europäische und nordamerikanische Entwicklung könnte in Südamerika, Asien und Afrika Schule machen, hat man eine Theologie des Unmöglichen entwickelt, um dem reformatorischen Element standzuhalten. Der globale Glaubenskonzern gibt Mittel- und Westeuropa auf, um in anderen Weltgegenden fundamentalistischen Entwicklungen mit rabiatem Konservativismus standhalten zu können.
Es geht in Europa längst nicht mehr um evangelisch oder römisch. In der Alltäglichkeit der Gemeinden hat das evangelische Modell, sich der Moderne zu stellen, die katholische Kirche längst in der Tiefe erfasst. Nicht im organisatorischen Handeln, viel wichtiger: im Glaubensbewusstsein selbst derer, die sich für treue Söhne und Töchter ihrer Kirche halten.
Deshalb schätze ich Luthers Aufforderung, „die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille“. Als Konvertit habe ich gelernt, dass Protestantismus und Streit eine wichtige Beziehung zueinander haben. Und es ist gut so! Das Gottesvolk ist unterwegs. Und es hat die Heilige Schrift als Reiseführer und Atlas bei sich. Da die Wahrheit Gottes aber größer ist als unser Erkenntnisvermögen, müssen wir als Weggenossen manchmal darüber beraten, was der Unendliche und Unbedingte meint und wie wir Endlichen und Bedingten damit umgehen sollen. Und manchmal geraten wir eben dabei in Streit. Das ist besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll.
und tschüss!
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Unter Ketzern
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Leserbrief zum Leitartikel in "Chrismon" 9-11
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Das ist doch arg undifferenziert...
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Super Artikel!
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Der letzte Abschnitt, und ein
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Feministische Theologie
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Im Gegensatz zu vielen
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Danke für diesen Essay!
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@ Katholische
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@Gabriell Lieber Gabriell,
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Wir bräuchten Ökumene
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Ich bin ein Verfechter der
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Arnd Brummer: Unter Ketzern
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Lieber Gabriell, Sie haben
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Schafsehre
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Menschsein
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Gehorsam einst und heute
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"Unter Ketzern"
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Praktische Seelsorge
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Vorbilder und Heilige sind
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Vorbildliche Heilige
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Wo bleiben Qualität, Wissen,
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@ an Herrn Brummer, als
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Existenzbedingungen der Religion
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Schaum vor dem Mund
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Unter Ketzern
Ich habe das Buch gerade gelesen und bin noch sprachlos, denn viele der geschilderten Erlebnisse entsprechen meiner eigenen Erfahrungen mit verblüffender Ähnlichkeit! Der katholische Kapitel meiner Biografie spielte jedoch in Spanien, meine neue Heimat habe ich in der reformierten Gemeinde der Hugenotten gefunden.
Es ist wohltuend zu lesen, wie Sie diesem wunderbaren Gefühl der Befreiung in Ausdruck bringen: humorvoll, unterhaltsam und trotzdem keineswegs trivial.
Danke schön!
Elisenda Boix
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Schade, dass der Artikel das,
Schade, dass der Artikel das, was auch für Mitglieder seiner Herkunftskirche interessant gewesen wäre, ganz weglässt: Nämlich die Auseinandersetzung mit dem Galaterbrief in seiner neuen Gemeinde und die Frage, wie der Text wohl in der bisherigen Gemeinde gelesen worden wäre
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Arnd Brummer, der Ketzer
Lieber Arnd Brummer,
erst jetzt las ich in "chrismon plus Rheinland" Ihren Lebensbericht über die persönliche Wendung vom verbindlichen Katholizismus zur evangelischen Freiheit - dies, nachdem ich vernahm, Sie seien wegen dieses Beitrags hart kritisiert worden, auch weil er gerade im Vorfeld des Papst-Besuchs in Deutschland erschien. Es hieß, Sie hätten die ökumenische Verständigung beschädigt. Ja, wo sind wir denn? Ist Ökumene identisch mit dem Verschweigen von Problemen und Differenzen, oder ist nicht vielmehr wohlverstandene Ökumene erst dort verwirklicht, wo auch die Schmerzpunkte klar benannt und identifiziert werden? Eben dies haben Sie getan. Also: Nicht nachlassen, und machen Sie bitte weiter!
Herzlich Ihr
Barthold C. Witte, Dr.phil Dr.h.c.
EKD-Ratsmitglied 1991-97
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Unter Ketzern, Chrismon, Beilage Die Zeit
Sehr geehrter Herr Brummer,
herzlichen Dank, dass Sie Pflöcke einschlagen mit Ihrem Artikel in Chrismon. Das möchte ich als rheinsch-römisch Kohlenpott-Katholik auch. Ich gebe zu, dass diese Art von Katholizismus eher ungewönlich und mit sehr viel Selbstbewusstsein ausgestattet ist.
Zunächst möchte ich auf der einfachen Ebene die katholischen Pflöcke setzen: unser Kantor ist ein Ass! 90 Mitglieder des Erwachsenen-Chores singen zusammen mit den 40 Mitgliedern des jungen Chores und 30 Mitgliedern des Kinderchores ... und die Gemeinde (eine volle Kirche) muss nicht aufgefordert werden mit zu singen, sie singt einfach mit. Ich spiele mit meiner Band seit Jahren den Sylvester-Gottesdienst in einer evangelischen Kirche. Laut singen bei den "Gemeindeliedern" neben Pfarrer und wenigen Gemeindemitgliern nur die drei katholischen Mitglieder der Band. So unterschiedlich sind unsere Erfahrungen.
Etwas komplexer darfs beispielsweise aber auch sein. Wer ein Bild missdeuten will, der tut es auch. Der "katholische Leutturm" scheint Ihnen ein Dorn im Auge zu sein. Schade! Welcher Kapitän würde mit seinem Schiff auf einen Leuchturm zufahren, um auf den Strand zu laufen oder an Felsen zu zerschellen? Der Leuchtturm ist nicht Ziel sondern gibt denjenigen, die nach Orientierung suchen, Hilfe.
Dass der Papst nicht der Oberhirte ist, "der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll" und dem man als Schaf hinterhertrabt, hört sich gut an, ist rhetorisch geschickt aber falsch: Sie wissen genau, dass es nur gilt, wenn er "ex cathedra" spricht und dafür muss folgende Bedingung erfüllt sein:
"Lat. „Lehrstuhl“. Eine Wort des Papstes „ex cathedra“ gilt als unfehlbar verkündete Lehrentscheidung in Fragen des Glaubens und der Sitte. Seit dem Dogma von der Unfehlbarkeit (Erstes Vatikanisches Konzil 1870) auch ohne eine Zustimmung der Gesamtkirche gültig. Der Papst bestätigt eine geltende Lehre, die von der Gesamtkirche bereits akzeptiert ist." (http://www.kath.de/kurs/vatikan/ex_cathedra.php).
Ich komme zum Schluss, da Sie vermutlich eine Vielzahl von Zuschriften bekommen:
Seit ich Max Webers "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalimus" gelesen und verstanden habe, bin froh, ein rheinsch-römisch Kohlenpott-Katholik zu sein. Die aus dem Protestantismus legitimierte kapitalistische Ausbeutungskultur ist nicht mein Ding ... aber für FDP-Mitglieder wie Sie vermutlich nicht so schlimm.
Mit freundlichem Gruß, Jürgen Damen
P.S.: Ich weiß übrigens, vwovon ich rede. Ich bin mit einer zwar katholisch getauften aber evangelisch erzogenen Frau verheiratet.
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"Unter Ketzern", chrismon vom Mo, 05.09.2011
Sehr geehrter Herr Brummer,
Ihnen, der Sie sich "unter Ketzern" wähnen, wage ich als "katholischer Fundamentalist" auf Ihren Artikel zu antworten. Schließlich soll man ja über den Glauben offen sprechen dürfen!
Ihre Positionen sind recht klar, das hilft, sich selbst an ihnen über seinen Standpunkt zu orientieren. Da ich einige Ihrer Perspektiven in früherer Zeit geteilt habe, kann ich manches nachvollziehen. So habe ich selbst lange Zeit nach rationalen Modellen gesucht, um zu erklären, was es heißt, dass Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist. Eine Gemeinschaft im Abendmahl schien mir wenig problematisch. Mir schien es glaubwürdig zu behaupten, die kirchlichen Spitzen würden durch Theoretisieren eine Einheit der Christen verhindern, die schon längst praktisch gelebt werden könne. Ich war kritisch gegenüber einem obligatorischen Zölibat, da ich glaubte, dass junge Männer erst während oder nach der priesterlichen Ausbildung erkennen könnten, ob sie für ein zölibatäres Leben auf Dauer bereit seien. Die Striktheit der Glaubenskongregation in der Frage der Abtreibungsscheine glaubte ich als Starrsinn bewerten zu müssen. Mittlerweile hat sich mein Standpunkt aber geändert, ich habe mehr und mehr Verständnis gewonnen für die traditionellen, gewachsenen Lehren der Kirche.
Ich möchte hier nur wenige Punkte aufgreifen, um wenigstens einmal einen Anfang gemacht zu haben.
1.Die Realpräsenz des Herrn im Sakrament Hl. Eucharistie Hierzu gibt es ausreichend Schriften - man sollte diese nutzen, um sich ernsthaft mit dieser Thematik zu befassen. Es ist der Größe des Geheimnisses nicht angemessen, sich zufrieden zu geben mit dem von Ihnen beschriebenen Pluralismus der Auffassungen. Es ist nicht im Sinne des "Erfinders", wenn beim Abendmahl der eine in Stück Brot nimmt, um ein bisschen sinnenhafter an das Letzte Abendmahl erinnert zu werden, der zweite das Miteinanderteilen für das Wichtigste hält und ein dritter die Vereinigung mit dem sich hingebenden, Gott selbst, der Fleisch und Blut angenommen hat, um uns ganz nahe zu sein. Je nach Auffassung wird auch der äußere Vollzug sich unterscheiden müssen.
Ja, uns wird hier etwas zugemutet, das wir mit dem Verstand nicht erfassen können! Ich erinnere an das Evangelium. Als Jesus selbst Sein Fleisch und Blut eine Speise nannte, wandten sich viele Seiner Jünger von Ihm ab.
Die Heiligen haben die Gegenwart Christi im Altarssakrament besonders hochgehalten, angefangen beim jugendlichen Tarzisius, der in der römischen Verfolgung den Leib des Herrn zu den Gefangenen bringen sollte und dafür den Tod in Kauf nahm.
2. Die Verehrung der Heiligen und Mariens Hat Gott es nötig, dass die Heiligen uns zu Hilfe kommen? Nein... Selbstverständlich nicht. Aber Gott hatte auch die Schöpfung nicht nötig, Er hat uns alle nicht nötig. Und doch will Er, dass wir einander zu Hilfe kommen! Sind nun die, die uns bereits vorausgegangen sind, nicht auch Teil der großen Familie Gottes? Hat Er nicht auch sie berufen zum Dienst an ihren Nächsten? Was spricht dagegen, dass Sie auch uns Erdenkindern helfen?
Und ist Maria nicht unter ihnen besonders ausgezeichnet, da Sie Gottes Sohn zur Mutter wurde, und am Kreuze dem Lieblingsjünger? Unsere Vorbilder im Glauben haben sich in allen Nöten an Maria gewendet, durch die Jahrhunderte. Weshalb sollten wir es ihnen nicht gleichtun?
Der hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort hat die Weihe an Maria empfohlen als "Goldenen Weg" der Nachfolge Jesu. Wird Maria nun zu einer Göttin? Lesen wir, was er als Marienverehrer schreibt:
"Mit der ganzen Kirche bekenne ich, dass Maria ein bloßes Geschöpf ist, hervorgegangen aus der Hand des Allerhöchsten. Darum ist sie im Vergleich zu seiner unendlichen Majestät weniger als ein Atom. Ja, sie ist eigentlich gar nichts, denn er allein ist, der da ist. Gott der Herr ist stets unabhängig und genügt sich selbst. Er bedurfte also in keiner Weise Mariens zur Erfüllung seines Willens und zur Offenbarung seiner Herrlichkeit, noch bedarf er ihrer jetzt. Er braucht ja nur zu wollen, und alles geschieht.
Wir müssen aber die Dinge nehmen, wie sie sind. Seit Gott die allerseligste Jungfrau Maria erschaffen hat, wollte er seine größten Werke durch sie beginnen und vollenden."
3. Die Treue zum Hl. Vater
"Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich Meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht bezwingen..." Diesen Simon, der Ihn dreimal verleugnet hat, zum Felsen zu ernennen, war das nicht leichtfertig? Der Herr hat es doch nicht nötig, einen Menschen an die Spitze Seiner irdischen Familie zu stellen! Und doch: Er tut es, und zeigt uns dadurch, wie sehr Er uns vertraut.
Auch hier möchte ich anmerken: Liest man die Lebensgeschichten der Heiligen durch die Jahrhunderte, so haben diese in Krisenzeiten immer die Treue zum Papst gehalten! Hat Jesus nicht auch gesagt, ein Reich, das in sich gespalten ist, sei machtlos? Damit wir Christen Licht für die Welt sein können, müssen wir uns um Einheit mühen. Natürlich ist der Papst ein Mensch und damit nicht frei von Fehlern und Schwächen. Deshalb ist es wichtig, dass wir für ihn um den Heiligen Geist beten.
4. Weltoffenheit
Ist es etwa sympathisch, wenn eine evangelische Kirche sich unter den Nazis zur Reichskirche hat deformieren lassen und nachher offen dazu steht? - Ihre Aussagen gehen für meine Auffassung in diese Richtung. Was sagt denn die Bibel? Wir sollen in der Welt, aber nicht von der Welt sein. Wir sollen uns nicht dieser Welt angleichen. Nur wenn wir Zeugnis ablegen vom Reich Gottes, aus der Kraft des Glaubens, entgegen dem Geist der Zeit, ist unser Salz noch zum Würzen gut.
Wenn es etwa um PID geht, dann haben wir Christen die Aufgabe, dringlich zu warnen. Denn die Auslese der Menschen nach Kriterien des Nutzens steht uns Deutschen aus eigener Vergangenheit noch vor Augen, und wir sollten uns hüten, heute erneut denjenigen den kleinen Finger zu reichen, die sich eigenmächtig an die Quelle des Lebens heranmachen. Seid wachsam, wehret den Anfängen!
Lernen wir neu die Radikalität von Jesu Botschaft! Jesus wollte Feuer auf die Erde werfen. Er wollte nicht, dass wir anfangen, Seine Botschaft unserer Schwachheit anzupassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Christian Klapper
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Chrismin 09.2011
Sehr geehrter Herr Brummer!
Ihr Beitrag „Unter Ketzern“ in Chrismon 09.2011 ist das beste, was ich bisher in dieser Zeitschrift gelesen habe. Die Reaktion von Bischof Zollitsch zeigt, daß die katholische Kirche weiterhin ein Gespräch „auf Augenhöhe“ nicht will. Sie rechnet offensichtlich damit, daß die evangelische Kirche implodiert und sie in Ruhe darauf warten kann.
Es nützt weder der evangelischen Kirche selbst noch ökumenischen Gesprächen, wenn wir unser „evangelisches Profil“ verleugnen. Kein Verständnis habe ich für die eilige Meldung von Bischof Friedrich, daß sein Bild von der katholischen Kirche anders und positiver sei.
Ich erbitte weiterhin so profilierte Artikel und bewundere nicht nur den Inhalt sondern auch Ihren Mut!
Mit freundlichen Grüßen
Henning v. Kopp-Colomb
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Unter Ketzern, Arnd Brummer
Ich las Arnd Brummers sehr persönliche Geschichte mit "seinem" nun ehemaligen Katholizismus und verglich sie hie und da mit meiner eigenen. Jede(r) könnte ja seine/ihre Geschichte öffentlich machen. Und das Thema passte sehr gut zum ins-Haus-stehenden Deutschlandbesuch des Papstes. So weit, so gut. Total verwunderte mich allerdings die Nachgeschichte (FAZ 10.9.), sprich die Kommentare bzw. Kritik der Herausgeber. Sollte damit etwa der Chefredakteur gegängelt werden?
Dr. Gerhard Maier
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LB_9/2011 ....und tschüß
Sehr geehrte Damen und Herren,
als wir chrismon 09.2011 als Beilage der FAZ erhielten und noch vor dem Lesen der Tageszeitung in Augenschein nahmen, fühlten wir uns zunächst durch das Bild durchaus angesprochen. Der Untertitel "und tschüss!" gefiel uns weniger und passt sprachlich nicht zum Niveau Ihrer Zeitschrift, die wir bisher immer mit Freude gelesen haben.
Was aber dann auf den Seiten 14-18 ausgebreitet wurde, widerte uns einfach nur an.
Wie viel an Hochmut (und Heuchelei) zeigt es, sich selbst im Boot zu sehen, (Brummer in der höchstpersönlich definierten "Communio Sanctorum", gemeinsam mit Luther, Hus und dem vereinnahmten Helder Camara) das Bild vom Leuchtturm aber so zu interpretieren, als sei es der katholischen Kirche "gleichgültig, wenn ein Boot absäuft und ein anderes an den Klippen des Lebens zerschellt."(S. 18) Und den weihnachtlichen Gottesdienst als "Holy Horror Picture Show" (S. 16) zu diffamieren ist ungeheuerlich. Die Reihe skandalöser Formulierungen in dem Artikel ist schwer zu überbieten.
Da wir keine Politiker, Amtsträger der Kirche sind, formulieren wir jetzt nicht zurückhaltend und diplomatisch, sondern machen unserer Empörung Luft:
- Dieser Artikel ist eine Schande.
- Ein Schande für chrismon, denn Sie stellen Ihrem Chefredakteur die Plattform zur Verfügung, seine religiöse Sozialisation in fragwürdiger Weise aufzuarbeiten, anstatt ihm einen Therapeuten an die Hand zu geben.
- Eine Schande für die Herausgeber. Sie wollen "die Freiheit der Redaktion nicht in Frage stellen", so Landesbischof Friedrich in der FAZ v. 10.09.
Niemand will das; aber Pressefreiheit hat - auch das weiß jeder - Grenzen. Und diese Besudelung der katholischen Kirche in Ihrem Heft hat diese Grenze überschritten.
Ein besonderer Skandal ist es, diesen Artikel anlässlich des Papstbesuchs zu schreiben, versehen mit dem Hinweis, diesen Schund auch in breiterer Form beziehen zu können, nämlich als Buch mit 144 Seiten, gebührenfrei zu bestellen oder per E-Mail bei chrismon.
Es ist eine Schande!
Eine Bitte zum Schluss: Ersparen Sie uns in der Folgeausgabe Krokodilstränen nach dem Motto "Wenn ich meine katholischen Freunde durch einige Aussagen verletzt haben sollte, dann bedaure ich das aufrichtig usw." Der Schreiber wusste genau was, er tat. Darauf gibt es nur eine respektable Konsequenz: Den Rücktritt. Sollte ihm dazu das Format fehlen, erwarten wir, dass die Herausgeber dafür sorgen, dass chrismon einen Chefredakteur bekommt, den es verdient.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne und Benedikt Haas
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zu Arnd Brummer - unter Ketzern U
Sehr geehrte Damen und Herren beiChrismon,
zunächst möchte ich mich bei Ihnen für zahlreiche wertvolle Impulse und Anregungen bedanken; ich lese Chrismon immer wieder gern und habe schon viele Ihrer Texte auch an Freunde weiter gegeben. Daher konnte ich es schier nicht fassen, was Arnd Brummer in der jüngsten Ausgabe unter dem Titel "Unter Ketzern" schreibt. Was auch immer er erlebt haben mag, ein derartiges
schwarz- weiß Denken - hier die aufrechten authentischen Christen - da die pädophilen Finsterlinge - ist glücklicherweise im ökumenischen, geschwisterlichen Miteinander in den letzten 30 Jahren selten geworden. Ich
bin von Herzen dankbar, dass wir auch eine solche Sprache mit
Verunglimpfungen und ein Denken, das polarisiert, inzwischen überwunden haben. Gerade im Vorfeld des Papstbesuches im Kernland der Reformation hoffe ich zuversichtlich, dass besonnene Stimmen die Oberhand behalten, dass der gute Geist, den wir auf dem Ökumenischen Kirchentag in München wie auch auf vielen Katholikentagen und Kirchentagen und im geschwisterlichen Umgang in unseren Gemeinden immer wieder erlebt haben und geduldig pflegen, sich auch in öffentlichen Äußerungen durchsetzen wird. Und ich h offe, dass zahlreiche Stimmen aus Ihrer Leserschaft Herrn Brummer dazu bewegen mögen, im 21. Jahrhundert anzukommen, die Augen zu öffnen und auch dem, was er nicht sofort verstehen kann im ökumenischen Dialog Wertschtzung entgegen zu bringen.
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LB_09-2011 Unter Ketzern
Sehr geehrter Herr Brummer,
ihren Essay «Unter Ketzern» in «Chrismon» habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich kann ihre Argumentation aus eigener Erfahrung gut verstehen. Da sie ganz offen und ehrlich berichten, was sie erlebt haben und bewegt hat, werden sie sicher noch eine Menge Ärger bekommen, weil das niemand will. Das ging Jesus ja auch so. Er war ein Revoluzzer, der gegen das Establishment gekämpft hat. Und wie immer
gilt: Wer die Wahrheit ausspricht braucht ein schnelles Pferd. Ein paar Punkte möchte ich aber noch anmerken.
Ich bin evangelisch und war als Kind sehr stolz darauf, weil ich die päpstliche Unfehlbarkeit schon immer lächerlich fand (was für eine Anmaßung!). Die katholische Kirche ist streng hierarchisch organisiert. Vorbild war das römische Heerwesen. Das war sicher nicht das, was Jesus wollte. Der hat immer auf Freiwilligkeit gesetzt. Damit war er Pferdetrainern wie Monty Roberts (das Buch sollten Sie mal
lesen) sehr ähnlich. Der ganze Heiligenkult, die unbefleckte Empfängnis, der Ablaßhandel etc. ist eine Lachnummer, genau wie sie schreiben. Die Beichte reicht im meinen Augen auch nicht. Jesus hat vorgegeben, was wir zur Vergebung machen müssen: Bekenntnis der eigenen Schuld, Reparatur des angerichteten Schadens und Buße tun. Bei der Beichte geht es auch um Kontrolle. Der Priester weiß aus den Beichten ganz genau, was in seiner Gemeinde vorgeht. Das Beichtgeheimnis schützt auch vor Strafe, wenn einem Vorgesetzten gebeichtet wird. Dem sind dann die Hände gebunden. Darauf, wie heuchlerisch und scheinheilig vieles in der katholischen Kirche ist, bin ich aber erst später wirklich gekommen, als mir mein homosexueller Freund von seinen Erfahrungen als Novize bei den Jesuiten erzählt hat.
Das es unter diesen ganzen Umständen zur Vertuschung des sexuellen Mißbrauchs an Schutzbefohlenen kommen mußte, war eigentlich vorprogrammiert. In dem Zusammenhang ist vielleicht auch dieses Buch ganz interssant: Andreas Altmann: «Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend». Piper- Verlag, 256 Seiten, 19,99 Euro.
Leider ist bei den evangelischen Gemeinden aber auch nicht alles in Ordnung. Ich habe die katholische Kirche immer dafür bewundert, daß sie irgendwie dem Leben zugewandt war. Ich war auf einem Benediktiner Gymnasium, und wenn ich ausnahmsweise mal an einer Messe teilgenommen habe, fand ich das sehr beeindruckend. Und die Katholiken haben auch regelmäßig gefeiert. Unter evangelischen Christen habe ich oft eine erschreckende Lebensfeindlichkeit erlebt. Die können überhaupt nicht genießen und feiern und waren teilweise einfach nur Spaßbremsen, dabei aber auch heuchlerisch und scheinheilig. Und äußerst intolerant gegenüber Diversanten. Evangelikale und Pietisten empfinde ich als noch viel schlimmer als der katholischen Amtskirche hörige Untertanen.
Immerhin habe ich einige ganz vernünftige Leute erlebt, die gibt es bei den Katholiken aber auch. Und schwierig ist es für sie dann auch, egal welcher Kirche sie angehören. Ein Pastor hat mir im Religionsunterricht das kleine Buch «Jesus: Der Mann aus Nazareth» von Herbert Braun empfohlen. Von der Lektüre war ich sehr angetan und hatte endlich einen Halt. Mit den richtigen Zitaten daraus können Sie aber auch heute noch problemlos jeden evangelischen Gottesdienst sprengen.
Als 1964 geborenem war die größte Enttäuschung für mich die Haltung der evangelischen Kirche in der Nachrüstungsdebatte. Die meisten Funktionäre und Aktivisten waren in der sogenannten «Friedensbewegung». Es gab keinen nennenswerten Protest gegen die Unterdrückung der Menschen durch die kommunistischen Diktaturen und gegen die Bedrohung der freien Welt durch diese. Ich habe bewußt Wehrdienst geleistet, war von den Zuständen in der Bundeswehr aber entsetzt und angewidert, ohne daß ich da von der Kirche und dem zuständigen Pastor irgendwie Zuspruch gefunden hätte. Nach dem Fall des antifaschistischen Schutzwalls ist dann herausgekommen, daß die «Friedensbewegung» von der Stasi weitgehend unterwandert war, genauso wie sehr große Teile der evangelischen Kirche, und das nicht nur in der ehemaligen SBZ bzw. DDR (SBZ paßt eigentlich besser, weil es ein Staat von Gnaden der Sowjetunion war. Als Gorbatschow ihr die Gnade entzog, war sie am Ende). Das wurde aber in der evangelischen Kirche nie wirklich aufgearbeitet. Ganz im Gegenteil, Stolpe alias IM Sekretär machte in der Politik Karriere und die evangelische Kirche schaute zu statt ihn sofort rauszuschmeißen. Im Westen gab es in der Kirche überhaupt keine Aufarbeitung der Kollaboration mit den Schergen der kommunistischen Diktaturen, und niemand hat seine Schuld eingestanden. Daraufhin habe ich beschlossen, daß ich mit dieser Kirche nichts mehr zu tun haben will, auch wenn ich noch Mitglied bin.
Jetzt erlebe ich das Versagen auch und gerade der evangelischen Kirche wieder in der Haltung gegenüber dem Islam. Der Islam fordert eine absolute Unterwerfung unter archaische und unchristliche Dogmen, gegen die die Zumutungen der katholischen Kirche, die Sie zur Konversion veranlaßten, vollkommen harmlos sind. Dem Koran als manifestiertem Willen Allahs ist unbedingt Folge zu leisten, ein Zweifeln oder Abweichen ist nicht erlaubt, sondern mit dem Tod zu bestrafen.
Nichtmuslime dürfen keine Freunde sein, sind «schlimmer als das Vieh» (Sure 8, Vers 22) und sollen in letzter Konsequenz getötet werden, so sie sich denn nicht bekehren lassen wollen. Der Islam ist so ziemlich das vollkommene Gegenteil dessen, was Jesus gelehrt hat.
Die meisten evangelischen Funktionäre und Aktivsten habe das überhaupt nicht begriffen, niemand scheint den Koran und die zugehörige Sekundärliteratur zu lesen, niemand nimmt die Gefahr war, die sich hier aufbaut. Ganz im Gegenteil, ich erlebe nur dilettantische Verharmlosung, Ignoranz und Anbiederung, die sich auch in Artikeln in diesem Magazin widerspiegelt. Ich habe deswegen auch dem Islambeauftragten der EKD, Bischof Dr. Friedrich geschrieben, aber nur eine arrogante Antwort seines Mitarbeiters erhalten mit dem Hinweis, daß meine Einlassungen in Zukunft ignoriert würden. Eine sachliche Auseinandersetzung ist anscheinend nicht gewollt. Der Papst hat leider auch seinen Schwanz eingezogen. Erst hat er in seiner Regensburger Rede Tacheles geredet und den Finger in die Wunde gelegt, als es dann massive Proteste gegen seine durchaus richtige Darstellung der Lage gab, ist er zurückgerudert und hat nicht weiter auf die Gewalt zur Glaubensverbreitung und Herrschaftserlangung hingewiesen. Ich habe nichts gegen Muslime als Menschen, aber wenn sie glauben, sie müßten unbeschränkt allen Zumutungen des Korans unbedingt Folge leisten, dann kann ich das nicht tolerieren, insbesondere nicht auf deutschem Boden.
Viele Freiheiten in dieser Gesellschaft wurden im Gefolge von Reformation und Aufklärung gerade auch gegen die Kirchen und insbesondere die katholische erkämpft, und ich will nicht, daß diese einer Ideologie geopfert werden, die Gewalt und Unterdrückung als probates Mittel ansieht. Wir brauchen hier unbedingt einen neuen Jesus, der endlich Klartext predigt.
Ich hoffe, sie müssen nicht das Feld räumen, weil sie so offen und ehrlich waren. Ich wünsche Ihnen, daß Sie weiterhin ihrem Gewissen folgen, auch wenn es schwierig ist, und Sie sich vielleicht auch mal in einer Sackgasse verrennen: Hier stehe ich und kann nicht anders.
Das ist besser, als einfach mit den Wölfen zu heulen, auch wenn Sie dadurch viel besser weiterkommen könnten. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Sarrazin. Der hat auch fast nichts zurückgenommen, weil er vorher gut recherchiert hatte.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Frick
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Unter Ketzern, Arnd Brummer
ich bin über Eure Diskussionskultur beunruhigt; insbesondere jetzt, wo in Chrismon ein Journalist sehr nachvollziehbar schreibt, warum, er nicht mehr katholisch ist, wird er vom bayrischen Papstverteidiger streng zurückgepfifen, aber dieser Herr Landesbischof hat wohl u.a. schon die zentralen Angriffe des Papstes gegen die Reformation vergessen, die von ganz anderem und sehr rechthaberischen kaliber des Glaubens an die eigen Unfehlbarkeit getrsgen warwen- warum vergessen dieser Bischof, daß der Papst die Kirchen der Reformation nach wie vor nicht als Kirche rerspektiert?. Im ganzen Artikel wurden nur Untereschiede erläutert, niemandes Glaube wurde herabgewürdigt -kann hier wiedermal dieser Landesbischof keine unterschiedlichen theologischen Meinungen ertragen?
mit grosser Unruhe
S Hagmann
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Artikel von Arnd Brummer, in chrismon 9-11
Wenn das der Beitrag der evangelischen Kirche zum Papstbesuch ist, dann gute Nacht Ihr Protestanten. Man muss nicht alles für gut finden, was aus Rom kommt. Aber dieser Artikel beweist genau das, was den Austritt von Brummer aus der Katholischen Kirche ausgelöst hat, nämlich die Diktatur des Relativismus. Wer meint, er müsse in diesem Zusammenhang Marienfrömmigkeit, Heiligenverehrung und feierliche Gottesdienste an Weihnachten und andere typische Formen des Glaubens und der Frömmigkeit der Katholiken dermaßen undifferenziert abwerten und in den Dreck ziehen, der hat für mich jede Glaubwürdigkeit verloren und das gilt auch für jene, die in der Landeskirche für dieses Blatt zuständig sind. Primitiver geht es nicht mehr. Relativismus ist es auch, wenn es in der Einleitung zum Artikel über Oscar Romero heißt, er habe sich auf die Seite der linken Basisgemeinden gestellt. Heißt denn auf der Seite der Armen und Ausgebeuteten stehen, links sein? So ein Blödsinn. Verschonen Sie die SZ und mich vor solch einem inkompetenten Mist, der sich als "Das evangelische Organ" ausgibt. Wenn das evangelisch ist, dann können wir uns für die Zukunft jede Form von Ökumene sparen. Geben Sie bitte diesen Protestbrief auch an den Herrn Landesbischof weiter!
Albrecht Amberg, Katholischer Pfarrer, bis vor zwei Jahren als "evangelischer Katholik" tituliert (nachzufragen bei der Himmelfahrtsgemeinde in München-Pasing.
Albrecht Amberg, Pfarrer
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Unter Ketzern, Arnd Brummer
Hallo Herr Brummer,
ich hätte von einem Christen nicht so viel Hass erwartet. Ich lebe schon über 60 Jahre als Katholik, käme aber nie auf die Idee, meinen Glauben, als den allein selig machenden zu finden und bin noch nie auf die Idee gekommen, meine Mitchristen so anzugreifen. Mein Verständnis von Christ ist ein Anderes.
Sie tun mir eigentlich nur leid.
Mit trotzdem freundlichen Grüßen von einem Katholiken Margret Berchter
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Unter Ketzern, Arnd Brummer, Anzeigen Unter
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach Lektüre der Septemberausgabe von"chrismon" möchte ich Ihnen den folgenden Leserbrief übermitteln:
"Mit ihren über manchen "Tellerrand" hinausweisenden Beiträgen schätze ich "chrismon" als Beilage zur FAZ durchaus, dies auch aus dem Blickwinkel meines Ehrenamtes als evangelischer Kreissynodaler. Allerdings frage ich mich, ob es angebracht ist, "chrismon" erkennbar als Werbeträger für Publikationen von Mitgliedern der Herausgeberschaft oder der Redaktion zu benutzen. So erscheinen im Bücheranzeigenteil ("chrismonshop") laufend die Angebote der Schriften von Margot Käßmann und in der jüngsten Ausgabe auf den Seiten 27 und 42 gleich zweimal die Bestellanimation für das Buch "Unter Ketzern" des Chefredakteurs Arnd Brummer, der zudem persönlich zu diesem Thema die Titelgeschichte der Septemberausgabe von "chrismon" formuliert hat. Ob übrigens letzteres inhaltlich der Reputation von "chrismon"
wie auch der evangelischen Glaubenshaltung und der ökumenischen Sache dienlich ist, mag an anderer Stelle diskutiert werden. Jedenfalls habe ich die anschließende Kolumne von Herrn Brummer ("Was ich notiert habe"), die auch der Septemberausgabe zu entnehmen war, mit etwas gemischten Gefühlen wahrgenommen.
Es wäre mir eine Freude, wenn "chrismon" sich die bisher geübte Offenheit, Diskussionsweite und Toleranz (auch als bewußt "evangelisches Magazin") bewahren könnte und das gewonnene Ansehen nicht ohne Not aufs Spiel setzen würde.
Reinhard Stadali,
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Unter Ketzern, Arnd Brummer
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Artikel "Unter Ketzern" ist beleidigend, einseitig und einfach schlecht.
Ich verwahre mich gegen einen solchen Journalismus.
Leider wird Chrismon mir zwangsweise in Haus geliefert von der FAZ.
Schöne Grüße
Hugo Birkhofer
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LB_9/2011_Unter Ketzern
Sehr geehrter Herr Brummer,
die Möglichkeit soll nicht ungenutzt verstreichen, zu den Umständen Ihrer Veröffentlichung "Unter Ketzern" Stellung zu nehmen. Ich halte den Zeitpunkt des Erscheinens ("Anlässlich des Papstbesuchs"), den reißerischen, in die heutige Zeit nun wirklich nicht mehr passenden Titel ("Unter Ketzern") und Teile des Inhalts des von Ihnen zugleich als Verfasser und als Chefredakteur verantworteten Beitrags in der Zeitschrift "Chrismon" schlicht für eine Peinlichkeit, die allerdings aus meiner unmaßgeblichen Sicht zugleich die Seriosität des Blattes und damit die grundsätzliche Eignung der Redaktion in Frage stellt.
Abgesehen davon, dass die von Ihnen, lieber Herr Brummer, getroffene Wahl des Veröffentlichungszeitpunkts im Vorfeld des Papstbesuches jedes Fingerspitzengefühl vermissen lässt, scheint mir die Ausnutzung des Ihnen anvertrauten Blattes für die Beförderung Ihrer eigenen persönlichen und wirtschaftlichen Interessen schon sehr bedenklich zu sein. Für den, der es am Ende Ihres Artikels immer noch nicht begriffen hat, dass er das von Ihnen verfasste Buch kaufen soll, wird dann auf S. 18 unten durch einen zusätzlich angebrachten redaktionellen Hinweis nochmals auf Ihr Buchwerk aufmerksam gemacht, für das dann auf S. 27 ganzseitig ein weitere Mal geworben wird. Letztlich machen Sie auf sieben redaktionellen Seiten der Zeitschrift, die hundertausendfach diversen Tageszeitungen beiliegt, Werbung in eigener Sache. Dabei werden Sie auf gleich drei Seiten tätig: als Autor, als Redakteur und als Herausgeber eines Buches, das Ihre persönliche Lebensgeschichte zum Gegenstand hat. Sie sollten sich einmal die Frage vorlegen, ob das wirklich in Ordnung geht.
Die Bewertung Ihres Beitrags in der Zeitschrift dürfte deshalb jedenfalls nicht nur eine Frage der "Freiheit der Redaktion" sein, wie es die Stellungnahme von Landesbischof Friedrich als Mitherausgeber der Zeitschrift nahezulegen scheint ( zitiert nach FAZ vom 10. September 2011 unter: "Chrismon"-Herausgeber reagieren). Auf dem Weg zur Einheit der christlichen Kirchen kann man nur hoffen, dass es mit dieser Äußerung aus dem Kreis der Herausgeber von "Chrismon" nicht sein Bewenden haben wird. Die von namhaften evangelischen Christen herausgegebene Zeitschrift sollte künftig nicht mehr als Plattform für die Vermarktung privater und zudem tendenziöser Werke zur Verfügung stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Godehard Kayser
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erbrief zum Artikel "Unter Ketzern"
Angesichts der intensiven ökumenischen Kontakte zwischen den Kirchen in Deutschland kann ich nur erstaunt den Kopf schütteln, wenn sich Arnd Brummer selbst als "Ketzer" bezeichnet. Wozu diese Schwarz-Weiß-Malerei? Immerhin darf mit Dom Helder Camara auch ein katholischer Bischof mit im Boot sitzen. Es besteht also noch Grund zur Hoffnung.
Gott sei Dank sind wir im Miteinander der christlichen Kirchen schon weiter, als es die Polemik im Artikel von Herrn Brummer vermuten lässt. Ich werde mich als Katholik jedenfalls weiterhin gerne für die Ökumene einsetzen - eine gemeinsame Zukunft der Christinnen und Christen finde ich erstrebenswerter als die Pflege überholter Feindbilder.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Heß
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chrismon plus 09.2011: "Unter Ketzern"
Sehr geehrte Damen und Herren,
vor einiger Zeit habe ich mich gefragt, wer denn heutzutage die römische Kirche kritisieren darf, ohne entweder als Atheist oder als Störenfried im ökumenischen Prozess zu gelten. Mit fiel nur ein Name ein: Hans Küng. Durch die Reaktionen auf den o.g. Artikel von Arnd Brummer, die ich der Presse entnehmen konnte, sehe ich mich in dieser Einschätzung bestätigt. Aus meiner Sicht kann man Herrn Brummers Kritik nur unterstreichen. Freilich ist sein Beitrag kein Meisterstück in Sachen Diplomatie - und sollte es wohl auch nicht sein. Aber der Artikel bildet den nötigen Gegenpol zu jener Schwärmerei, die ein bisschen ökumenische Kosmetik schon als Fortschritt bejubelt.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Gerber
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und tschüss Ökumene
Man stelle sich vor, ein katholisches Bischofsblatt würde titeln:
...und tschüß! Wie ein evangelischer Christ katholisch wurde und mit seiner bisherigen Kirche abrechnet.
Mit Recht würden sich viele über diese Geschmacklosigkeit aufregen, besonders "DAS evangelische Magazin"
Zum Artikel von Herrn Brummer:
Ich dachte, dass die Zeiten der fruchtlosen und unendlichen Diskussion meiner konfessiosnverschiedenen Großeltern und Eltern vor 50 Jahren vorüber seien. Die Auslassung des Chefredakteurs Ihres Magazins erinnern mich aber daran. Sie erinnern mich besonders an meinen evangelischen, prügelnden Religionslehrer, der uns alles über die Reformation und die Glaubensgegensätze beibrachte, nur nichts über das Evangelium.
Wenn man die weiteren Artikel Ihres Blattes liest,(Seite 8, Kolumne" und den über Romero) geht es ohne Seitenhiebe gegen die katholische Kirche nicht ab.
Ich glaube, dass die evangelische Glaubensgemeinschaft mehr zu bieten hat als die Auseinandersetzung mit der römischen Amtskirche. Vielleicht versucht es Ihr Magazin mal mit der Verkündigung des Evangeliums und nicht mit der Werbung für mehr oder weniger gute und provokante Büchern.
Wenn nicht, kann man nur sagen ..- und tschüss Ökumene.
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Eine positive Reaktion
Gerade habe ich die doch zahlreichen, sehr negativen Reaktionen auf den Artikel von Arnd Brummer im letzten Chrismon gelesen und möchte daher eine positive hinzufügen:
ich hatte mich sehr gefreut über sein evangelisches Bekenntnis! Ich kann nicht nachvollziehen, warum es als so entwertend empfunden wird. Wir können und vor allem müssen doch die Dinge beim Namen nennen, die uns bewegen, von denen wir glauben, dass sie wichtig und vielleicht richtig sind. Es hilft doch absolut nichts, wenn wir und gegenseitig vormachen, dass alles gut und schön ist. So ist es doch nicht. Das hat doch nichts mit manglndem Respekt zu tun. Geht es nicht um die Wahrheit? Darf man für die nicht bewegt sein und streiten? Ich bin immer froh um jeden, mit dem ich mich engagiert um unseren Glauben auseinander setzen kann, der mir seinen Standpunkt auseinandersetzt, dem ich antworten darf. Und nocheinmal: müssen wir das nicht? Ich empfinde das gegenseitige sogenannte "Rücksicht nehmen" auf doch sehr unterschiedliche Ansichten zwischen den Konfessionen als lähmend und langweilig und auch bequem oder vielleicht einfach als uninformiert o so ä.
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Wir brauchen hier eine klärende Diskussion
Ich bin entsetzt über die in Chrismon veröffentlichten Leserbriefe, deren Verständnis von Ökumene sich darauf beschränkt, möglichst nicht unangenehm beim Herrn Ratzinger aufzufallen; was ist falsch daran, klar und lebendig "evangelisch"
zu definieren ohne die geringste Beleidigung der katholischen Christen? Ich denke wir brauchen hier eine klärende Diskussion und keine Anbiederung, kein
sich Erheben über andere sondern nur eine klare Begriffsbestimmung der
Kirchen der Reformation- das wurde durch den unerträglichen Besuch des Herrn R wieder sehr deutlich- warum soll sich "evangelisch" gegen das sich selbst absolut setzende Katholische zurücksetzen lassen?
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Wir brauchen hier eine klärende Diskussion
Ich bin entsetzt über die in Chrismon veröffentlichten Leserbriefe, deren Verständnis von Ökumene sich darauf beschränkt, möglichst nicht unangenehm beim Herrn Ratzinger aufzufallen; was ist falsch daran, klar und lebendig "evangelisch"
zu definieren ohne die geringste Beleidigung der katholischen Christen? Ich denke wir brauchen hier eine klärende Diskussion und keine Anbiederung, kein
sich Erheben über andere sondern nur eine klare Begriffsbestimmung der
Kirchen der Reformation- das wurde durch den unerträglichen Besuch des Herrn R wieder sehr deutlich- warum soll sich "evangelisch" gegen das sich selbst absolut setzende Katholische zurücksetzen lassen?
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