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Vorgestern war ich Teilnehmerin an einem Live-Video-Gespräch. Über dieses Format hatte ich schon mal in einer Blogfolge erzählt: Es geht um eine Vernetzungsrunde* der "Städtischen Agentur für Baugemeinschaften" in Hamburg. In Vor-Corona-Zeiten war das eher eine lokale Angelegenheit, es war dabei, wer persönlich kam. Nun gibt es alles auch online, bei Youtube zum Nachgucken und selbst Leute aus Süddeutschland schauen sich das an.
Das Thema der Runde war: "Wohnen und Arbeiten". Dazu kann ich was sagen, denn in meinem eigenen Wohnprojekt in Hamburg, der Baugemeinschaft Dock 71, haben wir nicht nur über 60 Wohnungen sondern auch mehrere hundert Quadratmeter an Gewerberäumen gebaut.
Über die Kita bei uns hab ich schon mal geschrieben, diesmal erzählte ich im Video auch über unser tolles Café unten an der Straßenecke; über die Werbeagentur im Haus, deren Besitzer mit ihren beiden Kindern bei uns wohnen und sich so aktiv einbringen; unser Kulturbüro und unsere Software-Schmiede, die nicht nur zuverlässig alle (!) Pakete annimmt sondern in Vor-Corona-Zeiten Kunst-Vernissagen organisierte und alle aus dem Dock dazu einlud. Viele tolle Gewerbepartner und -partnerinnen in unserem großen Wohnkomplex, die unser Zusammenleben hier bereichern.
Doch es ging nicht nur um Erzählen, es ging auch um ein Zurückblicken, um ein Resümieren, was wir vielleicht besser hätten machen können. Und dieses Zurückblicken machte ich nicht allein, sondern zusammen mit dem ebenfalls eingeladenen Gast, unserem damaligen Projektleiter, Lars Straeter von Conplan. Für alle, die das noch nicht aus eigener Erfahrung kennen: Ob Baugemeinschaft oder Genossenschaft - wenn man in der Gruppe nicht selbst gerade Architektinnen oder Planerinnen sitzen hat, dann holt man sich in der Regel Profis an Bord. Wir haben unser Haus unter der Leitung von Conplan und Stattbau, einem anderen wichtigen Hamburger Player in der Projektszene, gebaut.
Und warum ist das für den Blog interessant?
Weil ich glaube, dass genau das viel zu wenig passiert: gemeinsam zurück blicken. Ich habe viele Baugemeinschaften oder Kleinstgenossenschaften angefragt - und immer hieß es: Bitte nicht!! Wir sind endlich glücklich eingezogen, jetzt wollen wir nach vorn schauen. Strittige Punkte aus dem Bauprozess ansprechen, das könnte unsere Gruppe sprengen...
Lars berichtet in unserer Talk-Runde davon, dass er am Ende eines Bauprozesses oft in die Gruppe hinein gefragt habe: Wer von Euch will bei uns einsteigen? Wir suchen Nachwuchs. Doch alle hätten abgewunken. Bitte nicht noch mehr Baugemeinschaft und Gruppensitzungen, bitte nicht noch mal ein großes Projekt bauen.
Lars und ich haben nicht alles vor dem Publikum ausgepackt, das wär auch nicht der Raum dafür gewesen. Doch wir haben ein paar Knackpunkte angesprochen - und ich hoffe, genau das ist für viele, die noch am Anfang stehen, interessant. Wir brauchen die Erfahrungen, die guten, wie die schlechten.
In diesem Sinne jetzt - Text aus, Ton und Bild an:
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Internes PS für Lars: Herr Baum, unser Bauleiter, freut sich, wenn Du ihn mal auf das versprochene Bierchen einlädst....
* etwas verkürzt formuliert, hier die ausführliche Erklärung:
"Baut zusammen!" ist das Motto der Kontaktbörse der Agentur für Baugemeinschaften der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg und die Kontaktbörse wiederum ist die Informations- und Veranstaltungsreihe für alle, die sich für das Thema Baugemeinschaften interessieren. Mit dem Ziel, dass Baugemeinschafts-Interessierte und sich gründende Baugruppen zusammenfinden und gemeinsam ein Bauprojekt starten.