Susanne Breit-Keßler Knäckebrot 2
Susanne Breit-Keßler
Knacks!
Knäckebrot ist unverzichtbar, weil es haltbar ist und man fast alles damit machen kann
04.05.2022

Es gibt Sätze, die in unserer Ehe und dem Freundeskreis zur festen Liturgie der Kommunikation gehören. Zitate von Loriot und aus Asterix liegen dabei unangefochten ganz weit vorne, gefolgt von Ephraim Kishon und der Muppet-Show. Aus letzterer stammt der grandiose Begrüßungssong des dänischen Kochs mit der Zeile „Smørrebrød, Smørrebrød røm, pøm, pøm, pøm“, die er dem Publikum entgegenschmettert.

Wir schmettern das auch mit Begeisterung - wenn es köstliche Brote gibt. Smørrebrød ist in der dänischen und unserer Küche ein mit verschiedenen Delikatessen belegtes, reich garniertes, aber dünnes Butterbrot. Meist aus Roggenmehl gebacken. Aber es gibt auch Smørrebrød aus Knäcke. Knäckebrot! Der 14. Nothelferin jeder Küche - wenn zum Beispiel das frische Brot ausgegangen und im Gefrierfach keines mehr zu entdecken ist.

Selber machen!

Dann her mit dem Knäcke und drauf, was einem Smørrebrød zur Ehre gereicht: Eiersalat, Käse, Fisch oder Fleisch und Tartar. Ergänzt und verziert werden muss das Ganze mit Zwiebelchen, Essiggurken, Salatblättern, Tomaten, Paprika … . Alles, was gut zum Hauptbelag passt. Dazu Mayonnaise oder Remoulade, manchmal auch statt der Butter. Achtung: Das Knäcke weicht durch, wenn man es lange stehen lässt. Aber die Gefahr ist ziemlich gering.

Knäcke lässt sich auch zerbröseln und für Panade verwenden. Das schmeckt besonders fein bei Kalb und Huhn. Knäckebrot ist blitzartig selbst gebacken. Man braucht 120 gr (Dinkel-)Mehl, genauso viel Haferflocken, 150 gr verschiedene Kerne (etwa Sonnenblumen- und Kübiskerne; Leinsamen oder Pinienkerne), 50 gr Sesam, Salz, 400 ml Wasser und 2 EL Olivenöl. Wie üblich zuerst das Trockene vermengen, dann das Feuchte dazugeben.

Und Pizza-Cracker gibt es auch noch

Meine Teigangaben reichen für zwei Bleche! Ganz dünn auf dem Blech samt Backpapier im vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze 160-170 Grad, Umluft 150 Grad) ungefähr 45 Minuten backen, bis es knusprig ist. Nach circa 5-10 Minuten den noch weichen Teig in Stücke schneiden, dann fröhlich weiterbacken. Wer das verpasst, hat nachher Probleme, das Knäckebrot schön (!) kleinzukriegen.

Wenn es ausgekühlt ist, in luftdichten Dosen lagern. Andernfalls wird es feucht und weich. Wer mag, kann in die Hälfte des Teiges vorher etwas Tomatensauce, italienische Kräuter oder solche aus der Provence geben, und geriebenen Parmesan hinzufügen. So hat man gleich noch supergute Pizza-Cracker. Die lassen sich bestens am Abend zu Bier oder Wein genießen – und schmecken besser als fette, kalorienreiche Chips. So einfach und so gut kann gesund sein.

Vom Blog zum Buch:
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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.