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„Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm“ (Sprüche 27,22). Das ist doch mal wieder ein knackiges Bibelwort. Ich komme mir selber auch nicht immer sonderlich schlau vor. Deswegen liebe ich so herzhafte Bibelsprüche. Sie salbadern nicht herum, beschönigen nichts, sondern konfrontieren einen hübsch kräftig mit sich selbst. Wobei ich hoffe, dass ich, wenn ich schon gelegentlich eine Törin bin, eben doch dazulerne …
Von meinem Mann habe ich mir einen Mörser gewünscht. Einen richtig tollen. Wer weiß, was ich mir damit mitteilen wollte. Keine Ahnung. Ich habe ihn jedenfalls bekommen. Grandios. Elf Zentimeter hoch, 15 im Durchmesser. Aus wunderschönem Granit. Von einer englischen Firma – wo ich doch, Brexit hin oder her, so anglophil bin. Der Mann liebt mich, ich weiß es ganz genau! Wochenlang habe ich den Karton als Dekoration stehen lassen. „Cole and Mason“: Wie cool ist das denn!
Gefahr für Einbrecher
Mörser kennt die Menschheit seit Jahrtausenden. Farbe hat man damit hergestellt oder Medizin und vor allem Lebensmittel zerkleinert. Mörser aus Stein wie der meine sind echte Werkzeuge. Nicht ganz ungefährlich übrigens. Wenn mir die fast vier Kilo auf den Fuß fallen sollten ... Wie Grütze! Die Bibel hat auch hier recht. Falls ein Einbrecher sich naht, könnte ich Stößelwerfen üben. Andererseits habe ich bei solchen Sportarten regelmäßig versagt. Aber zur Abschreckung ist der Mörser nicht übel.
Nein, ich mag niemand verletzen. Ich breche höchstens beim Zermahlen Samen und Gewürze auf. Sie entfalten so das stärkste Aroma. Sesammarinade, Bärlauchpesto, Tomatenbutter, Rosenöl für die Haut ... Ich freue mich auch richtig auf das erste Curry, das ich selber mache. Aber viel wichtiger wird es sein, diese Gewürze zu verwenden: Basilikum, Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Origano, Rosmarin, Safran, Salbei, Thymian und Zimt. Sie alle sorgen dafür, dass das Gehirn fit bleibt. Das erspart mir, ein Dummkopf zu werden, bei dem noch nicht mal der Mörser hilft.
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