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Hübscher Wucherer: Rainfarn (Tanacetum vulgare)
Auch leicht zu erkennen, mit seinen knallgelben Knöpfchen. Aber in den Garten sollte man sich den Rainfarn nicht pflanzen, denn er verbreitet sich über unterirdische Ausläufer und das bis zu 90 Zentimeter tief. Giftig ist er zudem. So giftig, dass man einst Rainfarnöl bei Wurmbefall gab. Manchmal genas der Patient, manchmal wurde er noch kränker. Meine Botanikerin kennt Rezepte der Nonne und Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098–1179) für Rainfarnöl-Küchlein, die den Appetit anregen sollten. „Okay, das ist heute nicht mehr so das Thema“, sagt Indra Starke-Ottich trocken, „aber damals, wenn Kranke so gar keinen Appetit hatten und immer schwächer wurden, konnte das schon helfen.“ Und heute? Könnte man ein paar Knöpfchen abrupfen und in Duft- oder Mottenkissen stecken, wenn man die Nase voll hat von Lavendel. Mit bloßem Auge zu erkennen: Jeder der gelben Knöpfe besteht aus vielen Einzelblüten, 100 sollen es sein. Und alle haben nur eine ein Millimeter lange Röhre bis runter zum Nektar – das freut Kurzrüssler wie Käfer und Wanzen. Marianne Golte-Bechtle, entnommen aus "Was blüht denn da?", Kosmos-Verlag
Auf unseren Alltagswegen laufen wir dauernd ahnungslos an irgendwelchem Grünzeug vorbei: Ein Garten Eden in Mini! Auch Sie werden diese Pflanzen beim nächsten Gang ins Büro, zur Hundewiese oder Kita erkennen. Die Zeichnungen enstammen dem Buch: Marianne Golte-Bechtle, Detailzeichnungen Roland Spohn, entnommen aus "Was blüht denn da", Kosmos Verlag
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