Der evangelische Bischof Friedrich Kramer von der Mitteldeutschen Kirche im Interview
Bodo Schackow/dpa/picture alliance
Christen und AfD
"Die große Nazikeule führt zu nichts"
Bischof Friedrich Kramer hält nichts davon, die AfD von Debatten auszuschließen - man müsse sich mit den Wählern auseinandersetzen. Er würde auch mit jemandem reden, der ein rechtsextremes Weltbild hat
Lena Uphoff
28.04.2025
7Min

Bei der Bundestagswahl haben fast 39 Prozent der Wahlberechtigten in Thüringen und auch in Sachsen-Anhalt AfD gewählt. Herr Kramer, Sie finden, man müsse stärker mit den Wählern und Wählerinnen ins Gespräch kommen. Warum?

Friedrich Kramer: Weil es ein Trugschluss ist, wenn man meint, man könne die AfD von den Debatten ­ausschließen. Wir müssen uns mit der Partei und ihren Wählern auseinandersetzen.

Normalisiert man so nicht rechtsextreme Positionen? Immerhin stuft der Verfassungsschutz die AfD in ­Thüringen und Sachsen-Anhalt als "gesichert rechts­extrem" ein.

Ich denke, dass es unter den AfD-Wählern einen harten Kern gibt, der die Partei wählt, weil sie in Teilen rechtsextrem ist. Vielleicht sind das niedrige zweistellige Prozente, aber sicher nicht die fast 40 Prozent, die sie nun gewählt haben. Um diese Prozente geht es mir besonders. Obwohl ich niemanden verloren geben will. Ich rede auch mit jemandem, der ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild hat.

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