Jana, 31 Jahre. Sie wurde durch eine Verkettung von Problemen obdachlos. Drogenkonsum und mehrere Schicksalsschläge führten zu einer Psychose und Jana verbrachte einen Monat in der Akutpsychiatrie eines kirchlichen Krankenhauses.
Ihre Freunde wandten sich von ihr ab, und auch ihr WG-Zimmer musste Jana verlassen, weil es zum Streit mit ihren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern kam. Vor kurzem hat sie eine Wohnung in ihrer Heimatstadt gefunden.
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Wer ist obdachlos? Und wie viele?
Mehr als eine halbe Million Menschen haben keine eigene Wohnung, sagt der neue Wohnungslosenbericht der Bundesregierung (veröffentlicht am 8. Januar 2025). Die meisten, fast 440 000 Menschen, leben in Einrichtungen der Kommunen und der Wohnungsnotfallhilfe. Rund 47 300 Menschen leben auf der Straße oder in Behelfsunterkünften. 60 000 kommen bei Angehörigen, Freunden oder Bekannten unter.
Vor einem Jahr hatte die Bundesregierung einen Aktionsplan beschlossen, um die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Nach Darstellung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe ist aber die Zahl der Betroffenen weiter gestiegen – vor allem durch die Zunahme nicht deutscher Wohnungsloser. 19 Prozent der Wohnungslosen sind unter 25 Jahre alt, davon viele Mädchen und Frauen. Das größte Problem ist der fehlende bezahlbare Wohnraum – und die weiter steigenden Mieten. Oft trifft es Menschen sehr plötzlich. Wer seine Arbeit verliert, krank oder süchtig wird, einen Schicksalsschlag erleidet, ist häufig nicht in der Lage, sich um seine Mietschulden zu kümmern.