Faktenchecking auf Facebook & Co
Hass und Fake News bekommen Reichweite
Der Verzicht auf Faktenchecks bei Facebook ist nicht schlimm, denn schon bisher hat es sie kaum gegeben. Problematisch ist, dass Falschnachrichten nicht mehr gedrosselt werden, sagt der Faktenchecker Andre Wolf
Demonstration zwei Tage vor Amtsantritt: Ist Donald Trump auch dank Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg ins Weiße Haus zurückgekehrt?
Gina M Randazzo / ZUMAPRESS / picture alliance
Tim Wegner
21.01.2025
3Min

Mark Zuckerberg, der Chef des Internetkonzerns Meta, zu dem die sozialen Netzwerke Facebook, Threads, Instagram und der Messengerdienst Whatsapp gehören, hat angekündigt, auf Facebook auf Faktenchecks zu verzichten. Das hat viele empört. Andere wie der Autor Jan Hegenberg sagen aber: Auf Facebook habe es die Wahrheit früher schon schwer gehabt. Stimmt das?

Andre Wolf: Ja, mit dem Verweis auf die Faktenchecker hat sich Facebook auch bisher schon reingewaschen. Mark Zuckerberg hat das, was man sowieso immer schon getan hat, nun formal angepasst: nämlich nichts. Was wir nun an Fact-Checking verlieren, war ohnehin nicht viel. Allerdings ist die Geste in Richtung Donald Trump besorgniserregend. Wieder kuscht ein Tech-Riese vor ihm.

Zuckerberg begründete die Entscheidung auch damit, dass die Faktenchecks umstritten und fehlerhaft gewesen seien. Stimmt das?

Auf einmal redet er von einer linkslastigen Bubble. Das ist Quatsch. Man muss sich doch fragen: Aus welchem Lager kommen Falschmeldungen üblicherweise? Falschmeldungen über Flüchtende werden beispielsweise oft von Leuten ins Netz gesetzt, die rechtsextrem sind. Wenn ich diese Meldungen prüfe, wirke ich als Prüfender auf einmal wie ein progressiver Linker.

chrismon Spendenabo doppeltgut
doppeltgut
Digitales Spendenabo abschließen und weiterlesen

4 Wochen gratis testen, danach mit 10 € guten Journalismus und gute Projekte unterstützen.
Vierwöchentlich kündbar.

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.