Neulich bei einer Start-up-Preisverleihung: Die Medizinstudentin Franziska Génevaux stellt auf einer Bühne vor 400 Menschen ihre Erfindung vor: beheizbare Unterwäsche gegen Menstruationsschmerzen. Im Publikum ihre beiden Brüder, zusammen sind sie ein Team. Nichts ist peinlich, alle applaudieren - wow, das Thema Menstruation hat es wirklich aus der Tabuzone geschafft. Toll!
Gar nicht hilfreich hingegen ist die Debatte um zusätzliche Urlaubstage für Frauen. In Spanien wird das jetzt Gesetz: Frauen mit starken Regelschmerzen bekommen drei bis fünf Tage pro Monat frei. Bei voller Bezahlung. Klingt wie ein Rückfall in orthodox-religiöse Denkmuster, nach denen menstruierende Frauen als unrein gelten.
Ganz klar: Wer starke Schmerzen hat, soll sich krankschreiben lassen. Egal ob die Schmerzen vom Zyklus herrühren, vom schwülen Wetter oder von chronischer Migräne. Aber von vornherein alle Frauen als potenziell krank zu erklären, verschlechtert ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und da haben sie es - weil sie Kinder bekommen und Elternzeit nehmen könnten - schon schwer genug.
Hallo Frau Ott,
Hallo Frau Ott,
ich habe die Diskussion um die zusätzlichen Urlaubstage in Spanien erst verstanden, als ich erfahren habe, dass es eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in Spanien erst ab dem 4. Krankheitstag gibt.
Die Spanierin, die sich wegen starken Schmerzen 3 Tage krank schreiben lässt, erhielt also bisher im Gegensatz zur Deutschen keine Lohnfortzahlung.
Meiner Ansicht nach wäre die Diskussion besser darum gegangen, ob alle Arbeitnehmer ab dem ersten Krankheitstag Lohnfortzahlung erhalten sollen.
Freundliche Grüße aus dem Schwarzwald
Irene Schneider
Fischerbach
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