Sex in der Bibel
Ist die Bibel lustfeindlich?
Die Bibel eignet sich nicht als Lehrbuch in Sachen Sexualität. Und man sollte dem alten Buch auch nichts unterschieben, wovon darin keine Rede ist
RfE - Ist die Bibel lustfeindlich?
Lisa Rienermann
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
Aktualisiert am 23.07.2024
3Min

Onanie – gab es damit nicht schon in der ­Bibel Ärger? Onan ist ein Mann aus dem Alten Testament, der seinen Samen auf den Boden fallen lässt. Er wird dafür bestraft. Wer auch immer das Wort Onanie erfand, er nahm an, Onan ­habe masturbiert, und die Bibel werte das als Sünde. Ein Irrtum.

Tatsächlich geht die Geschichte in 1. Mose 38 so: Onans Bruder stirbt ­ohne Nachkommen, seine Schwägerin Tamar ist kinderlos. Nach altorientalischem Recht muss der Schwager einspringen und für legitime Erben sorgen. Onan verweigert sich dieser Pflicht. Er hat zwar Sex mit Tamar, verwehrt ihr aber seinen Samen. Er lässt seine Schwägerin im Stich. ­Darin besteht seine Sünde. Von Selbstbe­friedigung ist gar nicht die Rede.

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Es ist begrüßenswert, dass in diesem Artikel mit manchen Irrtümern aufgeräumt wird. Allerdings unterliegt Burkhard Weitz beim Thema Homosexualität selbst einem Irrtum. Tatsächlich hat Paulus nicht von "Lustknaben und Knabenschändern" geschrieben. Luther hat dies leider falsch übersetzt. Im griechischen Text steht hier tatsächlich: "Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch ... mit Männern verkehrende Männer...werden das Reich Gottes ererben." Ebenso auch in 1. Tim. 1, 10. Quelle: Dietzfelbinger Interlinearübersetzung Griechisch/Deutsch. Des weiteren verweise ich auf die Ausführungen im Römerbrief Kap. 1. Von Gewalt und Unterdrückung im Zusammenhang von Homosexualität ist in diesen Bibelstellen überhaupt keine Rede, sondern nur von Sünde.