Ange Engelke und Heinz Bude diskutieren vor einer Schultafel in einem Klassenzimmmer der Katholische Grundschule Zugweg in Köln
Ange Engelke und Heinz Bude diskutieren vor einer Schultafel in einem Klassenzimmmer der Katholische Grundschule Zugweg in Köln
Thomas Rabsch
Schule
Lehrer sind Superhelden!
Sie müssen echt viel können, sagt die Schauspielerin. Aber sie haben Macht, sagt der Soziologe. Schwierig für die Eltern...
Tim Wegner
Tim Wegner
30.12.2014
10Min

chrismon: Hier im Klassenzimmer – welche Erinnerungen kommen hoch an Ihre eigene Schulzeit?

Anke Engelke: Nur gute! Ich war Grundschülerin in einer Zeit, in der Kinder weniger Probleme hatten. Nur so Kleinigkeiten, wer sitzt neben wem, warum wird man ermahnt während des Unterrichts – extrem sorglos!

Heinz Bude: Ich war gar nicht gut. Die Grundschule war für mich die erste Sortierungserfahrung: Da ist der Vater Arzt, dort ist die Mutter Rechtsanwältin, die Köhlers wohnen da oben, die Joneleits haben eine Wohnung da unten. Ich musste auch eine Aufnahmeprüfung machen, weil es ganz unsicher war, ob ich überhaupt aufs Gymnasium kommen würde.

Engelke: Aber wer mag das beurteilen?

Bude: Genau. Mein Vater sagte immer: "Wenn es der Jung’ nicht schafft, kann man nichts machen."

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Sinnvoll wie eine Talk-Show über tollen Sex, bei der nur Mitglieder des Vatikan- Ethikrats mitdiskutieren.
Eltern sind seit etwa 20 Jahren die erste Adresse für Schüler bei Lebensfragen. Und Lehrer haben keine Deutungshoheit mehr, dafür wächst das Vertrauen in sie. Ist jeder aktuellen soziologischen Untersuchung zu entnehmen, Herr Makro-Soziologe.
Warum kommen hier nicht echte Experten zu Wort: Schülerinnen, Eltern, die nicht schon demographisch Großeltern sind und realexistierende Lehrer? Und warum fällt zwei Redakteurinnen nicht eine gescheite Frage zum Themenkomplex ein?
Wir haben hier viel humboldtschen Bildungsschrott, garniert mit 68er-Nostalgie, aber keinen Bezug zu Schule 2015. "Die husten Ihnen was, die selbstreferentiellen autopoietischen Systeme", mit besten Grüßen von Niklas Luhmann.

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Dank für diese Wohltat.
Sie wiegt, denn das Gemeinwesen war selten so verunsichert und zerstritten
in der Vorstellung dessen, was Schule leisten soll und leisten kann.
Die mediengestützten Versuche der Politik, die Betroffenen in Sicherheit zu
wiegen, bleiben nicht einlösbare Versprechen. Die professionelle Pädagogik
bleibt in ideologischem Streit, von der Politik ignoriert oder missbraucht, dem
Bürger ferner denn je. Und diese, selbst ohne Zukunftsbild, in eigener, ratloser
Verunsicherung, sucht nach Schuldigen, denen angeblicher Mangel anzulasten 
ist.
Wie erfrischend die Entgegnung einer Frau vom Format Anke Engelke, die das
Problem der Pubertierenden in der Schule mit deren zeitweiser Entfernung
aus dem Betrieb lösen möchte.
So einfach aber geht das wohl nicht. Es sei denn, sie hat Hartmut von Hentig
gelesen, der vom "Entschulen" spricht, aber die Kinder dennoch in der Schule
behält. Auch wenn ideologisch vernetzte Gegenspieler meinen, von Hentig
kalt gestellt zu haben, bleibt seine Vision von bestand.
Liebe Frau Fischer, von Hentig lesen und "Die Schule neu denken", bitte, und
die Arbeit der Lehrer weiterhin so erfrischend unterstützen.
Danke,
Peter Merker