In Südafrika war der Weg an die Uni lange nicht für jeden möglich. Vielen schwarzen Studentinnen und Studenten, die aus ärmlichen Verhältnissen kommen, bleibt auch heute noch ein Studium verwehrt. Die schlimmen Apartheidserfahrungen der eigenen Familie setzen sich oft bei den nachfolgenden Generationen fort. Mit unserer Organisation StudyTrust setzen wir dort an.
Derzeit unterstützen wir fast ausschließlich schwarze angehende Studierende, davon tendenziell mehr Frauen. Rund 1600 erhalten so jährlich ein Stipendium. Die Erfolgsquote für einen Abschluss beträgt 80 Prozent. Erbrachte Leistungen müssen nachgewiesen, Geldausgaben dokumentiert werden.
Unsere Arbeit fußt auf drei Grundsätzen: Alle haben die gleichen Chancen. Bildung geht eng mit Teilhabe zusammen. Wir wollen so die Demokratie stärken, nachhaltiges Wirtschaften fördern. Korruption ist in Südafrika ein riesiges Thema.
Murray Hofmeyr
Doch wie erhalten die Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen? Ein großes Team gestaltet den Auswahlprozess mit Partnerschulen. Wir sind auch auf die Einschätzung der Lehrer vor Ort angewiesen. Dabei gehen wir bewusst in die ländlichen Regionen, zum Beispiel Venda im Nordosten des Landes. Dort gibt es noch Hüttendörfer ohne fließendes Wasser und Elektrizität. Die Kinder haben oft einen langen Schulweg. Es sind schwierige Schicksale. Teils sind die Eltern an Aids verstorben. Es ist nicht selten, dass Kinder bei ihren Großeltern aufwachsen.
Nach dem Studienabschluss begleiten wir die Studierenden in den südafrikanischen Arbeitsmarkt. Regelmäßige Alumnitreffen helfen dabei, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Viele der ehemaligen Stipendiaten wollen etwas zurückzugeben und ihrerseits helfen. Es ist ein lebenslanger Lernprozess, der sich auszahlt.