Wo kommt das her?
Wo kommt das her?
Stiftung Bibel + Orient
Gottes Namen heiligen
Der Name steht für die Gottheit. Der Altertumswissenschaftler Thomas Staubli erklärt, warum.
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
11.02.2020

Die hebräische Konsonantenschrift wurde erst nachträglich mit Vokalzeichen ver­sehen. Beim Gottesnamen "JHWH" hat man die Vokalzeichen von "Adonai", mein Herr, ergänzt. Denn Juden ­sprechen Gottes Namen nicht aus. Im Gebet sagen sie "Mein Herr", sonst "Der Name". Wenn Juden den Namen heiligen, ehren sie also Gott.

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli, 56, erforscht biblische Bildsymbolik an der Universität Fribourg.

Wie ehrt man Gott? Indem man ­seine Gebote hält. Jesus lehrte zu beten: "Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name!" Man möge Gott in Wort und Tat die Ehre geben.

Schon lange heiligt man im Orient den Gottesnamen. Seit dem 2. Jahrtausend vor Christus zeigten Siegel Menschen oder Wesen, die das taten: In Ägypten waren es Pharaonen­namen, am Ostrand des Mittelmeeres oft Buchstabenfolgen, die wie Namen aussehen, aber nicht lesbar sind – unaussprechbare Namen des Heiligen. Bis heute nehmen Glaubens­formeln auf den Gottesnamen Bezug. Bei Juden: "Im Namen des Namens". Christen taufen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Muslime beten im Namen Allahs.

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