Das Erdbeben vor einem halben Jahr hatte das Viertel San Gregorio besonders stark getroffen. Hier, im Süden von Mexiko-Stadt, waren Häuser, Kindergärten, Schulen zusammengebrochen, und auch heute noch wohnen viele Leute in zusammengeflickten Hütten oder Zelten. Sie haben wenig Geld, und trotz gegenteiliger Ankündigungen hilft der Staat nicht beim Wiederaufbau. Unsere Gemeinde unterstützt deshalb vier Familien dort. Auf ihrem gemeinsamen Grundstück entstehen vier neue Häuser. Neulich besuchte ich sie und war froh zu sehen, dass es bei ihnen vorangeht – auch wenn die Bedingungen mühsam sind.
Die Arbeiter haben weder Bagger noch Baufahrzeuge. Es führt nur ein schmaler, eineinhalb Kilometer langer Fußweg hierher. Alles, was auf der Baustelle benötigt wird, bringen die Familien auf Handkarren hierher. Während sie ziehen und schieben, wuseln junge Hunde um sie herum. Auf dem Grundstück ist es eng und ge drängt. Auf der einen Hälfte werden gerade die Rohre für das Abwasser verlegt, hier soll in den nächsten Tagen die Bodenplatte gegossen werden. Auf der anderen Hälfte stehen zum Teil schon die Wände.Die Familien selbst leben auch noch hier, auf ein paar Quadratmetern unter Zeltdächern. Und der Bambus, aus dem die Häuser entstehen, muss gelagert werden. Auf diese für Mexiko recht neue Bauweise bin ich gespannt. In Kolumbien gibt es schon lange Bambushäuser. Wenigstens ist es nicht mehr so kalt, die Sonne scheint, die Arbeiter haben Planen gespannt, die Schatten spenden. Für dieses Projekt haben viele Menschen Geld gespendet, auch chrismon-Leser. Dafür vielen Dank!