Foto: Patrick Desbrosses
Christian Zimmermann hat Alzheimer. Er fährt trotzdem in den Urlaub, spielt Theater und schrieb ein Buch. Seine Entscheidungen trifft er selbst. Auch die, nicht auf ein Wundermedikament zu hoffen. Lesen Sie einen Textauszug aus dem Themenheft der evangelischen Fastenaktion "7 Wochen Ohne"

Ich war Mitte fünfzig, als bei mir Alzheimer diagnostiziert wurde. Als die Veränderungen im Gedächtnis und Verhalten auffällig zu werden begannen, stand ich noch als Geschäftsführer der von mir und meiner Frau gegründeten Firma voll im Berufsleben.

Ich weiß noch, wie ich damals aus der Arztpraxis herausging. Meine Frau war an meiner Seite. Sie war auch dabei gewesen, als die Ärztin mir verkündet hatte, was nun bestimmend für mein Leben sein würde: „Es ist Alzheimer!“ Am Anfang war ich entsetzt, wie erstarrt. Der Schock trifft! Trifft hart!

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Gemeinsam mit meiner Frau habe ich einige der gängigen Lehrfilme zum Thema Alzheimer und Demenz angeschaut. Wir dachten, das könnte uns vielleicht ein wenig helfen. Hat es aber nicht. Stattdessen hat es uns heruntergezogen. Und so haben wir diese Filme schnell wieder weggestellt. Das Problem ist: In den meis­ten dieser Filme werden Dinge gezeigt, die Profis, also Pflegende oder Mediziner, für wichtig halten. Man sieht Menschen in Heimen, die alle schon recht hilfebedürftig sind. Das hat aber mit unserer jetzigen Situation als jemand, der gerade die Diagnose erhalten hat, erst einmal nichts zu tun.

Dasselbe gilt auch für die vielen Bücher, die bis heute zum Thema geschrieben wurden. Viele dieser Bücher konzentrieren sich auf medizinische oder pflegerische Aspekte. Vergessen wird aber, dass Alzheimer für die Betroffenen vor allem ein emotionales Thema ist, das unser Leben verändert. Bücher und Broschüren, in denen die Perspektive der Betroffenen im Zentrum steht beziehungsweise die von Betroffenen geschrieben wurden, gibt es bisher kaum.

[…]


Ich hatte damals Glück. Auf Anraten meines Arztes habe ich für das nächste halbe Jahr eine Tagesklinik besucht, in der ich therapeutisch begleitet wurde. Und einige Tage später habe ich Kontakt zu einer Psychologin bei der Münchener Alzheimergesellschaft aufgenommen. Bei ihr war sofort zu spüren, dass sie sich wirklich für mich interessierte. Sie hat mir zugehört, anstatt mich gleich mit scheinbarem Expertenwissen zu überschütten. Neben meiner Familie war sie für mich in der Anfangsphase eine ganz wichtige Stütze…

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Die reinste Hysterie, kaum zu fassen! Wer als Gesunder hier hineingerät, muss höllisch aufpassen, nicht selbst irre zu werden. So ist dies also nur eine Kirche für Kranke ? Gut zu wissen. Das ist wirklich schlimmer als Wahnsinn. "Das Ich zum Tanzen bringen", klingt schön, birgt aber die suggestive Furcht in sich, die da bange fragt: Was, wenn nicht ?! Traurig, dass der abhängige Mensch ein solches Weichei ist! Fest in den Fängen der evangelischen Kirche, könnte man sagen ! Der Zweifel hilft, im Zweifelsfalle, auf falsche Gewissheiten, hereinzufallen. "Was ist gesund?" , lautete die rhetorische Frage in einem anderen Beitrag. Vielleicht dieses: Sich von destruktiven Verhaltensweisen und Menschen zu lösen ? Als da wären: Abhängigkeiten, siehe da, falsche Gewissheiten, der Glaube an die Pille, oder die Fachleute aus der gesamten Gesundheitsbranche ? Der Placeboeffekt ist bekannt, das sind nur einige der Möglichkeiten. Ich bin sicher, auch ein gesunder Mensch braucht die Rückbesinnung auf Gott, aber da gibt es schönere Wege. Adieu, Kirche ! Mein "Protest" hatte Erfolg.