Foto: Jaap Buitendijk/Paramount Pictures
World War Z, Die Macht des Geldes, The Grandmaster und Laurence Anyways
24.06.2013

World War Z (USA 2013)

Mit Brad Pitt als UN-Inspektor in der Hauptrolle beschert Marc Forster nach seinem enttäuschenden „Ein Quantum Trost“ einen actionreichen Sommer-Blockbuster, der ähnlich rasant von Schauplatz zu Schauplatz wechselt wie ein Bond-Film. Auf der Suche nach „Patient Z“, dem Ursprung der Zombie-Epidemie, hetzt Pitt von Amerika über Südkorea nach Jerusalem, während die Welt in Flammen steht und die Zombies die Menschheit auszurotten drohen. Dabei scheint der Film sich abzuwenden vom gesellschaftskritischen Nimbus, den das Genre einst inne hatte. Bei Forster dominiert das kühl-wissenschaftliche Element, gepaart mit einer Zerstörungslust, wie man sie aus Roland Emmerichs Apokalypse-Filmen kennt.

Regie: Marc Forster. Buch: J. Michael Straczynski, Matthew Michael Carnahan, Damien Lindelof (nach dem Roman von Max Brooks). Mit: Brad Pitt, Mireille Enos. Länge: 104 Min. FSK: 16.

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Modest Reception – Die Macht des Geldes (Iran 2012)

In absurdem Ton knüpft der iranische Regisseur und Hauptdarsteller Mani Haghighi an seinen Film „Men at Work“ von 2006 an: ein iranisches Pärchen fährt mit seinem Auto durch eine entlegene Bergregion an der Grenze des Landes und verteilt säckeweise Geld an die Armen. Letztere erweisen sich wegen des seltsamen Auftretens des Paares oft ablehnend und störrisch. Das Paar beginnt ungewöhnliche Gegenleistungen für das Geld zu verlangen: einer soll augenblicklich seine Arbeit aufgeben, ein anderer die Leiche seines Babys den Wölfen überlassen. „Modest Reception“ ist von der ersten Minute an ein spannendes Roadmovie, das gleichzeitig eine satirische Parabel darstellt über Geld, Macht und Moral in der kargen Berglandschaft des Iran.

R: Mani Haghighi. Taraneh Alidoosti, Mani Haghighi, Esmail Khalaj, Ghorban Najafi, Vahid Aghapoor, Mohammad-Reza Najafi. Länge: 100 Min.

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The Grandmaster (Hongkong/China 2013)

Das neue, episch angelegte Werk von Hong-Kong-Regisseur Wong Kar-wai gibt mehr melancholisch als kampfeslustig einen Einblick in die Geschichte des Kung Fu. Der Film folgt dem Leben des legendären Lehrers und Mentors Ip Man (hier gespielt von Tony Leung), der unter anderem auch den jungen Bruce Lee unterrichtet und inspiriert hat. Ip Man wurde noch zu Zeiten des chinesischen Kaiserreichs geboren, wuchs in der Zeit der Warlords heran und stieg während der Republik gegen zahlreiche Widerstände zum Großmeister auf. Wong Kar-wie macht aus dieser Biografie einen wehmütig-rätselhaft Bilderreigen mit eleganten Actionszenen in Zeitlupe und voller überraschender Poesie.

R: Wong Kar-wai. Mit: Tony Leung, Zhang Ziyi, Chang Chen, Song Hye-kyo, Wang Qing-xiang, Zhao Ben-Shan. . Länge: 123 Min. FSK: 12.

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Laurence Anyways (Kanada/Frankreich 2012)

In seinem dritten Film schildert das kanadische Regiewunderkind Xavier Dolan (I Killed My Mother) die Lebens- und Liebesgeschichte eines Paares, dessen männlicher Part sich entschließt, eine Frau zu werden. Zwar werden die sexuellen Implikationen, die ein Geschlechtswechsel mit sich bringt, nicht voll ausgeleuchtet – dafür konzentriert der Film sich auf die differenzierte Darstellung einer langjährigen Beziehungsgeschichte und geht einfühlend der Frage nach Identität und deren äußerlicher Erscheinung nach.

Regie: Xavier Dolan. Da: Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye, Monia Chokri, Susie Almgren, Yves Jacques, Sophie Faucher. Länge: 159 Min. FSK: 0.

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