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Creed (USA 2015)
40 Jahre sind vergangen seit „Rocky“ (Sylvester Stallone) in Sweatpants die Stufen zum Museum of Art in Philadelphia hinaufrannte. Fünf durchwachsene Fortsetzungen später steht mit „Creed“ ein gelungener Neustart an. Der alternde Rocky trainiert nach anfänglichem Zögern Adonis Creed (Michael B. Jordan), den Sohn seines Freundes Apollo Creed (Carl Weathers). Es folgen hartes Trainingsprogramm und großer Finalkampf. Trotz schlichter Story überzeugt der Film mit detailreich gefilmten Boxszenen, die ebenso „sinnlich“ erfahrbar wirken wie die Atmosphäre der Boxstudios und die Straßen Philadelphias. „Creed“ ist nicht nur ein Boxerfilm, sondern auch ein Film über das Altern, das Erwachsenwerden, Familie, Liebe, Krankheit und Vergänglichkeit. Rocky ist noch nicht am Ende.
Regie: Ryan Coogler. Buch: Ryan Coogler, Aaron Covington. Mit: Michael B. Jordan, Sylvester Stallone, Tessa Thompson, Phylicia Rashad, Andre Ward. Länge: 132 Min. FSK: ab 12 Jahren.
Eine ausführliche Filmkritik zu "Creed" lesen Sie bei epd-film.
The Big Short (USA 2015)
Die Finanzkrise kam 2008 nicht für alle überraschend. Eine Gruppe Investmentbanker, die den Zusammenbruch hatten kommen sehen, nutzten den Crash, um daraus Kapital zu schlagen. Regisseur Adam McKay inszeniert die Vorgeschichte zum großen Finanzkollaps aus der Perspektive gewiefter Akteure wie Hedgefondsmanager Michael Burry (Christian Bale) und Deutsche Bank-Investmentbanker Jared Vennett (Ryan Gosling). Er versucht die Geschehnisse zu erklären, ohne zu vereinfachen. Das hängt den Zuschauer das eine oder andere Mal ab. Dennoch erzählt „The Big Short“ den Bankencrash als großes Kino mit frenetischen Schnittfolgen, Handkameraperspektiven und unzähligen Ortswechseln. Chronik und Mentalitätsstudie verbinden sich zu einer furiosen Farce.
Regie: Adam McKay. Buch: Adam McKay, Charles Randolph (nach dem Buch von Michael Lewis). Mit: Brad Pitt, Hamish Linklater, Ryan Gosling, Christian Bale, Steve Carell. Länge: 130 Min. FSK: ab 6 Jahre.
Eine ausführliche Filmkritik zu "The Big Short" lesen Sie bei epd-film.
Mademoiselle Hanna und die Kunst Nein zu sagen (Frankreich 2015)
Hanna (Vimala Pons) ist nett. So nett, dass die Personalchefin gekündigte Mitarbeiter mit Sex tröstet. Ihr Bruder Hakim (Mehdi Djaadi), ein streng gläubiger Moslem, verachtet sie für ihren beschwingten Lebensstil. Als sie ihm eine Niere spenden soll, verweigert er sich und flieht nach Algerien. Regisseurin Baya Kasmi reflektiert in dem Geschwisterkonflikt eines der brennendsten Probleme der französischen Gesellschaft, ohne dass es die Beschwingtheit ihrer Komödie bremst. „Mademoiselle Hanna“ ist gerade heute ein notwendiger Film, der Klischees und Feindbilder lustvoll dekonstruiert.
Regie: Baya Kasmi. Buch: Baya Kasmi, Michel Leclerc. Mit: Vimala Pons, Mehdi Djaadi, Agnès Jaoui, Ramzy Bedia, Laurent Capelluto, Anémone. Länge: 100 Min. FSK: ab 12 Jahre.
Eine ausführliche Filmkritik zu "Mademoiselle Hanna und die Kunst Nein zu sagen" lesen Sie bei epd-film.
www.mademoisellehanna.x-verleih.de
Iraqi Odyssee (Schweiz/Deutschland/Irak 2014)
Die Geschichte des irakischstämmigen Regisseurs Samir ist eng mit der komplexen Historie seines Heimatlandes verknüpft. Am Beispiel seiner Familie erzählt er in seinem Dokumentarfilm die Geschichte von vier Millionen Irakern, die über die ganze Welt verstreut in der Diaspora leben. Seine Protagonisten erzählen private Anekdoten, sprechen über gesellschaftliche und politische Umbrüche. Samir versucht, als Chronist sowohl eine subjektive als auch eine objektive Perspektive anzubieten, und erweist sich dabei als enthusiastischer Erzähler. Aus Homevideos, Filmschnipseln, Nachrichtenbildern, Familienfotos und Interviews erschafft er das Bild eines zerrissenen Landes mit ungewisser Zukunft.
Regie, Buch: Samir. Mit: Samira Jamal Aldin, Sabah Jamal Aldin, Jamal Al Tahir, Tanya Uldin, Souhair Jamal Aldin. Länge: 90 Min. FSK: ab 12 Jahre.
Eine ausführliche Filmkritik zu "Iraqi Odyssee" lesen Sie bei epd-film.