Filmtipp Dalíland
SquareOne Entertainment
Der schmelzende Käse war die Inspiration
07.09.2023

Daliland (USA/F/GB 2022)

Regisseurin Mary Harron huldigt in ihrem Biopic dem Künstler Salvador Dalí (Ben Kinglsey) auf dem Höhepunkt seines exzentrischen Lebens in den späten 1970er Jahren. Begleitet wird er vom Galerieassistenten James (Christopher Briney), der ihn immer wieder einfangen und - mal mehr, mal weniger erfolgreich - zum disziplinierten Malen anhalten soll. Doch ebenso wie Dalí verliert sich auch die Inszenierung immer wieder in ausufernden Partys, Orgien und Prunk und verpasst es dabei oftmals, die Facetten seiner Persönlichkeit zu zeigen, die ihn erst zu dem faszinierenden Maler gemacht haben, als der er heute bekannt ist. So ergibt sich ein Film wie ein schlecht gedrucktes Dali-Poster: Man spürt, dass eigentlich mehr dahintersteckt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© SquareOne Entertainment

Regie: Mary Harron. Buch: John C. Walsh. Mit: Ben Kingsley, Barbara Sukowa, Christopher Briney, Rupert Graves. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 16. FBW: keine Angabe. (epd)

Enkel für Fortgeschrittene (Deutschland 2023)

In der Fortsetzung von "Enkel für Anfänger" (2020) müssen Seniorin Karin (Maren Kroymann), Alt-Hippie Philippa (Barbara Sukowa) und Ex-Mediziner Gerhard (Heiner Lauterbach) wieder ihre erzieherischen Fähigkeiten beweisen. Als Philippas Tochter schwanger wird und Vertretung für den Kinderladen sucht, springen die drei ein. Regisseur Wolfgang Groos‘ Komödie ist einer der seltenen deutschen Filme, die souverän mit Humor umgehen: nicht durch Übertreibung, sondern durch einen genauen Blick auf das komische Potenzial der Darsteller und clevere Montagen. "Enkel 2" beweist, dass es noch Rollen gibt für ältere Schauspieler*innen - und vor allem Barbara Sukowa war selten besser!

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Studiocanal

Regie: Wolfgang Groos. Buch: Robert Löhr. Mit: Maren Kroymann, Barbara Sukowa, Heiner Lauterbach, Günther Maria Halmer. Länge: 110 Minuten. FSK: ab 6 ff. FBW: keine Angabe. (epd)

Alaska (Deutschland 2023)

2000 Kilometer wollte Kerstins (Christina Grosse) Vater mit dem Kajak paddeln – auf dem Yukon bis nach Alaska. Nach seinem Tod, tritt Kerstin, die ihn bis zuletzt gepflegt hat, diese Reise an – allerdings auf der Mecklenburgischen Seenplatte, wo sie ihre Kreise dreht und an den immer selben Orten Halt macht. Auf ihrem meditativen Roadtrip zu Wasser trifft sie irgendwann Alima (Pegah Ferydoni), in die sie sich verliebt und mit der sie gemeinsam weiterfährt. Ihr auf den Fersen ist ihr Bruder, der vermutet, dass sie das Geld des Vaters versteckt hat. Doch Kerstins Reise ist keine Flucht, sondern eher eine stille Einkehr und eine Reise in die Familienvergangenheit.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© missingFILMs

Regie und Buch: Max Gleschinski. Mit: Christina Grosse, Pegah Ferydoni, Karsten Antonio Mielke, Milena Dreissig. Länge: 124 Minuten. (epd)

Feminism WTF (Österreich 2023)

Dass es beim Feminismus im Jahr 2023 um mehr geht, als um die Schaffung von Kitaplätzen und Vollzeitarbeit, nämlich die Organisation von Gesellschaft als Ganze, zeigt Katharina Mückstein in ihrem Dokumentarfilm "Feminism WTF". In Interviews, mit farbenfrohen Bildern und untermalt von Tanztheater-Choreografien wird ein antikapitalistischer, queeroffener und rassismuskritischer intersektionaler Feminismus präsentiert. Mückstein versucht mit ihrem Film, ein breites Publikum anzusprechen, schränkt ihre Reichweite jedoch gleichzeitig durch eine akademische Tonlage ein. Anregend und optisch ansprechend, kommt "Feminism WTF" doch über eine Einführung in das wichtige Thema nicht hinaus.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Mindjazz Pictures

Regie: Katharina Mückstein. Buch: Ina Freudenschuss, Katharina Mückstein. Mit: Maisha Auma, Persson Perry Baumgartinger, Atrid Biele Mefebue. Länge: 96 Minuten. FSK: ab 12 ff. (epd)

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