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Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika (Deutschland/Frankreich/Österreich 2016)
1942 nahm sich Stefan Zweig, zusammen mit seiner zweiten Frau Lotte, im brasilianischen Exil das Leben. Die Schauspielerin Maria Schrader rekonstruiert in ihrem zweiten Film als Regisseurin die letzten Lebensstationen des Schriftstellers in sechs Episoden – die erste setzt 1936 in Rio de Janeiro ein. „Vor der Morgenröte“ ist ein stiller Film, in dessen distanzierter Erzählweise das Gefühl des Entwurzeltsein immer mitschwingt. Der Kabarettist Josef Hader, ein großer Besetzungscoup, spielt den österreichischen und jüdischen Schriftsteller mit sanfter Melancholie, in der seine Heimatlosigkeit und Verzweiflung anklingt.
Regie: Maria Schrader. Buch: Maria Schrader, Jan Schomburg. Mit: Josef Hader, Aenne Schwarz, Barbara Sukowa, Matthias Brandt, Charly Hübner. Länge: 106 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung. (epd)
www.vordermorgenroete.x-verleih.de
Eine ausführliche Filmkritik zu "Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika" lesen Sie bei epd-film.
Agnes (Deutschland 2016)
Der dritte Film von Johannes Schmid („Blöde Mütze“) beginnt wie eine klassische „boy meets girl“-Geschichte: wie ein Sachbuchautor in der Universitätsbibliothek eine Studentin kennenlernt. Von Anfang an umgibt etwas Rätselhaftes die junge Frau, sie hat etwas Distanziertes und sucht doch die Nähe, sie stellt gerne Fragen nach den letzten Dingen. Und sie schlägt ihm vor, eine Geschichte über sie beide zu schreiben, die bald ihre Eigendynamik gewinnt. Gekonnt legt der Film immer wieder falsche Fährten aus und pendelt stilsicher zwischen Realität und Fiktion.
Regie: Johannes Schmid. Buch: Nora Lämmermann, Johannes Schmid (nach dem Roman von Peter Stamm). Mit: Odine Johne, Stefan Kampwirth, Sonja Baum, Walter Hess. Länge: 105 Minuten. FBW: besonders wertvoll. FSK: ab 12 Jahre, ffr. (epd)
Eine ausführliche Filmkritik zu "Agnes" lesen Sie bei epd-film.
Mikro & Sprit (Frankreich 2015)
Für seinen neuen Film ist Regisseur Michel Gondry („Vergiss mein nicht!“) zu seinen Wurzeln zurückgekehrt – gedreht wurde unter anderem in Versailles im Haus seiner Großeltern. Die Geschichte kreist um zwei jugendliche Außenseiter: den schüchternen, nicht gerade hochgewachsenen „Mikro“ und „Sprit“, einen Schrauber und Bastler mit großer Klappe. Die beiden verbringen einen Sommer – mit einem selbst zusammengezimmerten Gefährt und Gesprächen über Gott, die Welt und vor allem die Mädchen. Gondry erzählt knapp an der Realität vorbei, doch nicht unglaubwürdig; ihm ist ein wunderbar versponnener Film über das Mysterium Pubertät geglückt.
Regie und Buich: Michel Gondry. Mit: Ange Dargent, Théophile Baquet, Audrey Tautou. Länge: 105 Minuten. FSK: ab 6 Jahre, ff. (epd)
Eine ausführliche Filmkritik zu "Mirko & Sprit" lesen Sie bei epd-film.
The Nice Guys (Großbritannien/USA 2016)
Ryan Gosling und Russel Crowe laufen in der Buddy-Komödie von Shane Black („Iron Man 3“) zu großer Form auf. Sie spielen einen Privatdetektiv und einen „Vollstrecker“, die im Los Angeles der Siebziger auf der Suche einem verschwundenen Teenager tief ins Milieu der Stadt eintauchen. Die Action ist zur Abwechslung mal wieder gutes „Handwerk“, also relativ effektfrei, in Kostümen und Ausstattung entfaltet sich ein hinreißender Retrocharme, und die Chemie zwischen den Stars stimmt. Da macht es nichts, dass ein paar Witze ins Leere gehen und das Konzept so ganz neu nicht ist… Shane Black hat seine Karriere als Drehbuchautor von „Lethal Weapon“ begonnen.
Regie: Shane Black. Buch: Shane Black und Anthony Bagarozzi. Mit: Russell Crowe, Ryan Gosling, Matt Bomer, Kim Basinger. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahre, ff. (epd)
Eine ausführliche Filmkritik zu "The Nice Guys" lesen Sie bei epd-film.