Filmtipps der Woche
Der wilde Schlag ihrer Herzen
Eine stürmische Liebe über Klassengrenzen hinweg, eine Kampfsportlerin die ihren Schülerinnen helfen will, ein Nerd, der Regisseur werden möchte und Generationen-Clash auf einem Hühnerhof - die Filmstarts vom 27. März
Filmszene aus Beating Hearts
Studiocanal
27.03.2025
4Min

Beating Hearts (Frankreich/ Belgien 2024)

Voller Gefühl, Zärtlichkeit und inszenatorischer Phantasie erzählt Gilles Lellouche in seinem dritten Spielfilm die Liebesgeschichte von Jackie und Clotaire. Die beiden kommen aus unterschiedlichen Umfeldern: Sie aus bürgerlich intellektuellem Hause, er aus der Banlieue in Lille. Lebendige Bilder des alltäglichen Lebens, das für Clotaire von Bandenkriminalität und Gewalt geprägt ist, geben dem Film eine einprägsame und realitätsnahe Wirkung. Die Beziehung der beiden fängt mit spöttischen, konfrontativen Bemerkungen an und entwickelt sich zu einer innigen, sanftmütigen Liebe. Eine tragische Wendung nimmt ihre Liebesgeschichte, als Clotaire für zehn Jahre ins Gefängnis muss. Nachdem er seine Strafe abgesessen hat, stellt er fest, dass Jackie mit einem anderen Mann verheiratet ist. Nun stellt sich die Frage, ob die beiden zu ihrer sinnlichen Liebe zurückfinden können.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Studiocanal

Regie und Buch: Gilles Lellouche. Buch: Gilles Lellouche, Audrey Diwan, Julie Lambroschini, Ahmed Hamidi. Mit: Adèle Exarchopoulos, Francois Civil, Malik Frikah, Mallory Wanecque, Alain Chabat. Länge: 166 Min. FSK: ab 16. FBW: ohne Angabe.

Mond (Österreich 2024)

Kurdwin Ayubs zweiter Spielfilm "Mond" beeindruckt, wie schon ihr Debüt "Sonne", durch Klarheit und Bodenständigkeit. Die Kampfsportlerin Sarah (Florentina Holzinger) weiß nach dem Ende ihrer erfolgreichen sportlichen Karriere nicht so richtig, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Als sie das Jobangebot bekommt, die Töchter einer reichen jordanischen Familie zu unterrichten, lässt sie sich in der Hoffnung auf einen Neustart darauf ein. Im Hotel in Amman angekommen, sind die Lebensumstände für sie zunächst traumhaft, es scheint hier an nichts zu fehlen. Doch der Schein trügt. Die Töchter, die sie trainiert, zeigen sich uninteressiert und unaufmerksam. Von der Außenwelt sind sie nahezu vollkommen abgeschnitten, sie leben in einem goldenen Käfig. Florentina kommen allmählich Zweifel an ihrem Auftrag, und es stellt sich die Frage, ob sie den unglücklichen Mädchen bei einem Ausbruchsversuch helfen sollte. Der Film hinterfragt auf umsichtige Weise Klischees wie das der weißen Retterfigur und wirft einen strengen, aber sachlichen Blick auf die unterschiedlichen Milieus.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Grandfilm

Regie und Buch: Kurdwin Ayub. Mit: Florentina Holzinger, Andria Tayeh, Celina Antwan, Nagham Abu Baker. Länge: 93 Min. FSK: ab 16. FBW: ohne Angabe.

I Like Movies (Kanada 2022)

Der 17-jährige Lawrence (Isaiah Lehtinen) ist fest entschlossen, Regisseur zu werden. Sein größter Traum ist es, an der Tisch School of Arts in New York zu studieren. Eifrig arbeitet er auf sein Ziel hin: In seiner Freizeit dreht er Kurzfilme mit seinem besten Freund Matt (Percy Hynes White). Allerdings tut er sich schwer mit seinem Highschool-Abschluss-Video. Die Zeit reicht nie - schließlich hat er auch noch einen Brotjob in einer Videothek. Dort glänzt er zwar durch Eifer, aber nicht durch Leistung. Mit seiner arroganten und direkten Art verletzt er seine Freunde und sein gesamtes Umfeld, bis er allein dasteht und ihm bewusst wird, dass er ohne die Hilfe anderer nicht weit kommt. Ein schöner, genau beobachteter Coming-of-Age Film über einen jungen Mann, der lernen muss, Verantwortung zu übernehmen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Camino Filmverleih

Regie und Buch: Chandier Levack. Mit: Isaiah Lehtinen, Percy Hynes White, Anand Rajaram, Eden Cupid, Krista Bridges. Länge: 99 Min. FSK: ab 12. FBW: ohne Angabe.

Funny Birds (Frankreich/ Belgien/ Großbritannien 2024)

"Funny Birds" inszeniert einen Generationenclash zwischen drei Frauen auf einer urigen Hühnerfarm, zwischen Mutter Laura (Andrea Riseborough), ihrer Tochter Charlotte (Morgane Saylor) und der lange verschollen geglaubten Großmutter Solange (Catherine Deneuve). Charlotte hat wegen der Krebserkrankung ihrer Mutter ihr prestigeträchtiges Studium des Finanzwesens pausiert und ist auf ihren Hof zurückgekehrt, um sie zu pflegen. Als dann plötzlich auch noch Solange auftaucht, die sich nie um die Familie gekümmert und einiges "abzuarbeiten" hat, müssen die drei ihr Zusammenleben organisieren. Zwar hangelt sich der Film an ziemlich vielen Klischees entlang, kann aber als putziges, sehr französisches Märchen durchgehen und hat als Plus Catherine Deneuve in ihrer Paraderolle als ältere, selbstbewusste Frau, die sich allen Regeln widersetzt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Filmwelt Verleih

Regie und Buch: Marco La Via, Hanna Ladoul. Mit: Catherine Deneuve, Andrea Riseborough, Morgan Saylor, Naima Hebrail Kidjo, John Robinson. Länge: 93 Min. FSK: 12. FBW: ohne Angabe.

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