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Mickey 17 (USA, Südkorea 2025)
Beim Aufbau einer Kolonie auf dem Eisplaneten Nilfheim muss Mickey Barnes (Robert Pattinson) die unangenehmen Jobs machen. Sein Arbeitgeber, der Möchtegern-Despot Kenneth Marshall (Mark Raffalo), hat ihn zu einem Klon gemacht, ein sogenannter "Expandable", der nach jedem Tod einfach wieder neu und mit gespeichertem Gedächtnis versehen ausgedruckt wird. Als Mickey bei einem der vielen Himmelfahrtskommandos verloren geht und schließlich zurück zur Kolonie findet, steht er auf einmal sich selbst gegenüber. Denn im Glauben, dass Mickey 17 tot ist, wurde bereits Mickey 18 erschaffen. Doppelgänger aber sind strengstens verboten und so müssen die beiden Mickeys einen Ausweg aus der Situation finden. Dass die einheimische Spezies des Eisplaneten in Clinch mit den Neuankömmlingen gerät, sorgt für zusätzliches Chaos. Nach dem vielfach prämierten Hit "Parasite" wagt sich Regisseur Bong Joon-ho an das Sci-Fi-Genre. Sein neuer Film ist eine unterhaltsame Satire mit spannenden Motiven, wie der Ausbeutung von Planeten und Individuen sowie der Frage nach der eigenen Identität. Vieles aber bleibt an der Oberfläche und verliert sich ein wenig in Slapstick und altbekannten Science-Fiction-Elementen.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Bong Joon-ho. Mit: Robert Pattinson, Toni Collette, Steven Yeun, Mark Raffalo, Naomi Ackie, Anamaria Vartolomei. Länge: 137 Min. FSK: 12. FBW: besonders wertvoll.
Flow (Lettland, Frankreich, Belgien 2024)
Als plötzlich eine zerstörerische Flut die alte Welt überrollt, rettet sich eine kleine schwarze Katze knapp in ein Segelboot. Doch auf dem Boot finden auch weitere Tiere ihre Zuflucht. Die Geflüchteten müssen lernen, trotz ihrer Unterschiede zusammenzuhalten und sich gemeinsam durch die überflutete Landschaft zu navigieren. Der Animationsfilm des lettischen Regisseur Gints Zilbalodis ("Away") kommt völlig ohne Worte aus. Die Bilder sprechen für sich. Dabei besticht "Flow", der den Oscar als bester Animationsfilm gewonnen hat und als bester internationaler Film nominiert war, durch die originelle und poetische Animation einer wunderschönen, vom Untergang bedrohten Welt. Hochaktuell ist das Plädoyer für Zusammenhalt und Naturbewahrung.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Gints Zilbalodis. Länge: 84 Min. FSK: 6. FBW: besonders wertvoll.
Das kostbarste aller Güter (Frankreich 2024)
In Form eines märchenhaften Animationsfilms nimmt sich Regisseur Michel Hazanavicius dem Grauen der Shoah an und erzählt zugleich von kleinen Momenten der Mitmenschlichkeit. In einem verschneiten Wald wohnen ein Holzfäller und seine Frau kinderlos und verarmt in einer einfachen Hütte. Eines Tages findet die Frau bei den nahgelegenen Schienen ein Baby. Als letzter Ausweg vor dem unausweichlichen Tod in Auschwitz wurde das Baby aus dem Zug geworfen. Die Frau entschließt sich, das jüdische Mädchen zu retten. Ihr Mann ist zunächst verärgert, doch dann entwickelt auch er eine tiefe Bindung zu dem Kind. Die anderen Holzfäller aber sind von Hass getrieben und wollen das Baby, das angeblich Unglück bringt, loswerden. So flieht die Frau mit dem Kind, während parallel dessen eigentliche Familie in Auschwitz ankommt. Ein Film, der auch ein Dialogangebot an die junge Generation ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Michel Hazanavicius. Buch: Jean-Claude Grumberg, Michel Hazanavicius. Mit: Jean-Louis Trintignant, Dominique Blanc, Grégory Gadebois. Länge: 81 Min. FSK: 12. FBW: besonders wertvoll.
Sisterqueens (Deutschland 2024)
Berlin, Wedding: Die jungen Freundinnen Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) wollen Rapperinnen werden. Das interkulturelle Mädchenprojekt "Mädea" hilft ihnen dabei. Routinierte Rapperinnen unterstützen die jungen Mädchen bei ihrem Projekt "Sisterqueens". Die Mädchenclique lernt über mehrere Jahre ihre eigene Unabhängigkeit zu finden und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu hinterfragen. Der Dokumentarfilm von Clara Stella Hüneke nimmt sich nicht nur gekonnt der schwierigen Lebens- und Bildungsverläufe der Mädchen an und schildert ihre aktuellen Konflikte, sondern präsentiert auch ein Gegenmodell zu dem medial verbreiteten, männerdominierten Bild einer großkotzigen Rap-Welt.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Clara Stella Hüneke. Länge: 97 Min. FSK: 6. FBW: keine Angaben.