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Eine Studie brachte 2009 den Stein ins Rollen. Nachdem Mediziner des Universitätsklinikums Eppendorf belegten, dass im reichen Hamburg viele alte Menschen Zeichen von Vernachlässigung zeigten – Unterernährung, Druckgeschwüre, keine Zahnprothesen –, kam die Diskussion auf: Wer kümmert sich um die Alten? Die AWO-Stiftung Aktiv für Hamburg startete kurz darauf die „Aktion Augen auf! Für ein Altern in Würde“. In mittlerweile sechs Stadtteilen schauen nun Koordinatorinnen nach alten Menschen, die alleine in ärmlichen Verhältnissen wohnen und kaum mehr Kontakte nach außen haben.
Die Koordinatorinnen arbeiten als Halbtagskräfte, sie gehen zu den Leuten nach Hause. Manchmal reichen ein paar Termine, um gemeinsam die Post zu sichten, Wohngeld oder eine Pflegestufe zu beantragen. Manchmal geht es schlicht um Einsamkeit.Dann vermitteln die Koordinatorinnen Ehrenamtler, die regelmäßig zu Besuch kommen, zuweilen über Jahre hinweg. So klingelt eine 30-Jährige jeden Donnerstag nach der Arbeit bei einer 92-jährigen Eimsbüttlerin. Es gibt Wurst und Käse zum Abendbrot, danach spielen die beiden eine Runde Rummikub – das ist schon Tradition geworden. Die Besuche und Angebote von „Augen auf!“ sind kostenlos. Die Aktion wird durch Fördergelder und Spenden finanziert.